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„Schandfleck“ wird zur Topadresse

Leverkusen-Opladen: Energieeffizienter Gebäudekomplex wertet Ortskern auf

Ein attraktiver und energieeffizienter Gebäudekomplex mit Wohnungen, Büros und Geschäften verschönt seit Mitte 2010 die Innenstadt von Leverkusen-Opladen. Durchdachte Architektur und die Verwendung hochwertiger Wandbaustoffe gehen dabei Hand in Hand. Das von den Architekten Wolfgang Buntenbach und Gisela Hortel entworfene hufeisenförmige Bauwerk demonstriert neben einer besonders gelungenen städtebaulichen Einbindung die bauphysikalischen Vorteile einer wärme- und schalldämmenden Ziegelbauweise beim Geschosswohnungsbau. Dank des wirtschaftlich erzielten, hohen baulichen Wärmeschutzes und des Einsatzes regenerativer Energien wird problemlos der vom Investor geforderte Standard eines KfW-Effizienzhaus 40 erreicht.

Das städtische Gelände an der Düsseldorfer Straße in Opladen zwischen dem ehemaligen Möbelhaus Kockenberg und der Remigius-Kirche bot mit seinen verfallenen Gebäuden einen trostlosen Anblick. Um den optischen Schandfleck zu beseitigen, wurde von der Stadt seit mehreren Jahren nach einer optimalen Bebauungs-Lösung gesucht.

Gelungene Anbindung an Kirche

Im Jahr 2007 erwarb der gemeinnützige Bauverein Opladen e.G. das Gelände und begann unverzüglich mit den Planungen für ein Wohn- und Geschäftshaus. Der Entwurf des beauftragten Architekturbüros Hortel-Buntenbach (Leverkusen) sah einen geschlossenen hufeisenförmigen Gebäudekomplex mit gerundeten Gebäudeecken vor. Neben der baulichen Schließung des Straßenrandes sollte die Architektur des fünfgeschossigen Bauwerks zu einer überzeugenden Platzgestaltung vor der in unmittelbarer Nähe liegenden katholischen Kirche beitragen. Der Neubau durfte die freie Sicht auf die Kirche aus östlicher Richtung nicht behindern und die sakrale Architektur optisch nicht dominieren. Während die Anschlussbebauung an das ehemalige Möbelhaus Kockenberg den Flachdachgedanken aufnahm, wurde der übrige Baukörper deshalb in Abstimmung mit dem Denkmalschutz als Anpassung an das Kirchendach mit steilen Satteldächern versehen.

Die Gliederung der Baukörper erfolgte in vertikaler Richtung. Die Anschlussbebauung erhielt eine Fassade aus Granitverkleidung und lackierten Glasflächen. Sie wurde in Anlehnung an den Kirchenbau bei den Fassaden der Steildachbereiche durch eine Endbeschichtung aus sandfarbenem Edelputz ersetzt.

Geschäfte, Arztpraxen und Wohnungen

Das Nutzungskonzept sah eine Aufteilung der rund 9.500 Quadratmeter Nutzfläche auf 18 Gewerbe- und 62 Wohneinheiten in den fünf Geschossen vor. Während das Erdgeschoss vor allem für Dienstleistungsbetriebe eingeplant wurde, berücksichtigte die Grundrisskonzeption in den oberen Geschossen unter anderem die speziellen Raumansprüche von Arztpraxen.

Die barrierefreien Wohnungen sollten gehobenen Komfortansprüchen genügen und sowohl jungen Menschen wie auch Senioren gefallen. Mit Zwei- und Vierzimmer-Wohnungen zwischen 60 bis 120 Quadratmeter Nutzfläche wurden die besonders nachgefragten Wohnungsgrößen abgedeckt.

Durch die Anordnung einer Tiefgarage mit 82 Stellplätzen konnte ein Großteil der Außenfläche für Bepflanzungen und Zugangswege genutzt werden. Der vom Gebäudekomplex u förmig eingerahmte Innenhof wurde komplett begrünt. Die angelegten Wege dienen gleichzeitig der Erschließung des Kolleg-Gebäudes im rückwärtigen Bereich des Geländes.

Wärmedämmziegel mit hoher Tragkraft

Hohen Wärmeschutz mit schlanken Außenwänden zu verwirklichen war aus energetischen und wirtschaftlichen Gründen ein Hauptanliegen des Bauherren. Architekt Buntenbach entschied sich bei der Festlegung des Wandbaustoffes für den porosierten Unipor-W14-Planziegel (Rohdichteklasse 0,7; Festigkeitsklasse 12) der Ziegelwerke Otto Bergmann (Kalletal). Ausschlaggebend waren seine maßgeschneiderten bauphysikalischen Vorzüge: Der Unipor-W14-Planziegel ist durch die Kombination aus hoher Tragfähigkeit (Druckspannung σo=1,3 MN/m²) und niedriger Wärmeleitfähigkeit (ʎ=0,14) für die Anforderungen des energiesparenden mehrgeschossigen Wohnungsbaus besonders gut geeignet. Das Mauerwerk (24 cm) gewährleistete zusammen mit einem aufgebrachten 14 Zentimeter dicken Wärmedämmverbundsystem aus Polystyrolplatten (Wärmeleitgruppe 035) einen hervorragenden Wärmedämmwert (U) von 0,17 W/(m²k).

Die schnelle und mörtelsparende Verlegung der Ziegel (Zulassung Z-17.1-679) erfolgte mit Hilfe des Unimaxx-Mörtelschlitten, der vom Ziegelhersteller Otto Bergmann (Mitglied der Unipor-Gruppe) zur Verfügung gestellt wurde, in maßgeschneidertem System-Dünnbettmörtel. Durch die vollflächig gedeckelten Lagerfugen und Knirschverlegung im Stoßbereich entstand ein besonders homogenes Qualitäts-Mauerwerk.

Hoher Schallschutz mit Verfüllziegeln

Der angestrebte hohe Wohnkomfort beinhaltete praktisch zwangsläufig einen hohen Schallschutz. Bauherr und Architekt orientierten sich beim geforderten Luftschallschutz der Wände an den empfohlenen erhöhten Bauteil-Schalldämm-Maßen des Beiblattes 2 der DIN 4102. Auch hierfür konnte das Unipor-Mitgliedsunternehmen Bergmann maßgeschneiderte Ziegellösungen zur Verfügung stellen. Für die tragenden Trennwände (17,5; 24 cm) zwischen fremden Arbeitsräumen, zu Fluren und Treppenhäusern wurden entsprechend der jeweiligen bauphysikalischen Anforderung Plan-Schallschutzziegel mit der Rohdichteklasse 1,2 oder 1,4 (Zulassung Z-17.1-679) eingesetzt.

Im Bereich der Wohnungstrennwände wurde eine besondere Lösung gefunden: Die verwendeten Unipor-Verfüllziegel sorgten für ein zügig hergestelltes schalldämmendes Mauerwerk. Sie wurden entsprechend der bauaufsichtlichen Zulassung (Z-17.1-560) und den Bestimmungen der DIN 1053-1 mit ihren verzahnten Stirnseiten knirsch verlegt. Bei der Anbindung an die Fassaden sorgten in die Lagerfugen eingelegte Anker für einen zugfesten Anschluss. Eine 1,5 bis 2 Zentimeter breite, vollständig vermörtelte Anschlussfuge reduzierte zudem die horizontale Schalllängsleitung über die Außenwand.

Bei den Trennwänden der einzelnen Gebäudeteile kam eine zweischalige Wandkonstruktion (2 x 17,5 cm) aus Verfüllziegeln zum Einsatz. Sie gewährleistete mit einer in der Trennfuge angeordneten Dämmung ein bewertetes Schalldämm-Maß R’w von 67 Dezibel und erfüllte zugleich die nach Landesbauordnung vorgegebenen Anforderungen an eine Brandwand.

Erdwärme zur Heizungsunterstützung

Der Gebäudekomplex sollte nach dem Wunsch des Investors den Standard eines KfW-Effizienzhaus 40 gemäß EnEV 2009 aufweisen. Für einen entsprechend geringen Primärenergie-verbrauch musste neben dem hohen Wärmeschutz der Gebäudehülle im größeren Umfang regenerative Energie genutzt werden. Dank der positiven Erfahrungen bei vorangegangenen Projekten entschied sich der Bauverein Opladen auch bei dem Wohn- und Geschäftshaus in der Düsseldorfer Straße für die Nutzung der Erdwärme zur Beheizung der Räume. Dazu waren insgesamt 30 Bohrungen bis 140 Meter tief in den Boden erforderlich. Es stellte damit in Nordrhein-Westfalen eines der größten Heizenergie-Projekte dieser Art dar. Zusätzlich wurde für die Warmwasseraufbereitung die Nutzung der Sonnenenergie eingeplant.

Wohlfühlklima inklusive

Der Gebäudekomplex beweist auf eindrucksvolle Weise, welche bauphysikalischen und ökonomischen Vorteile hochwertige Mauerziegel gerade im Geschosswohnungsbau aufweisen. Hoher Wärme-, Schall- und Brandschutz mit relativ schlanken Wänden stellten dabei nicht die einzigen Pluspunkte dar. Ein ausschlaggebender Grund für die Wahl der Ziegelbauweise waren laut Architekt auch die bekannten raumklimatischen Vorteile des eingesetzten porosierten Unipor-Ziegels. Durch seine feuchte- und wärmespeichernden Eigenschaften trägt das Mauerwerk wie eine „natürliche Klimaanlage“ ganzjährig zu einem automatischen, wohnbehaglichen Ausgleich von Raumfeuchte und übermäßiger Sonnenwärme bei.

Sorgt für eine überzeugende Platzgestaltung: Das Wohn- und Geschäftshaus in Leverkusen-Opladen.
Bauphysikalische und ökonomische Vorteile: Im Geschosswohnungsbau in Leverkusen-Opladen kamen hochwertige Mauerziegel zum Einsatz.
Der energieeffiziente Gebäudekomplex in Opladen wertet den Ortskern des Leverkusener Stadtteils auf.
Eignet sich mit seinen bauphysikalischen Werten besonders für den Geschossbau: der Unipor-W14-Planziegel von den Ziegelwerken Otto Bergmann.
Fotos: Ziegelwerke Otto Bergman

Autor: Dipl.-Ing. Hans-Gerd Heye

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Bautafel

Objektadresse: Düsseldorfer Straße 8d-14, 51379 Leverkusen
Bauherr: Gemeinnütziger Bauverein Opladen eG, Bracknellstraße 32, 51379 Leverkusen
Entwurf und Planung: Architektur- und Stadtplanung Hortel-Buntenbach, Birkenbergstraße 114, 51379 Leverkusen
Rohbau: Peters Bau GmbH, von Diergardt-Str.25, 51375 Leverkusen
Bruttogeschossfläche (oberirdisch): 9.500 m²
Anzahl Wohnungen: 62
Angestrebter Jahres-Primärenergiebedarf: maximal 40 kWh/m²
Ziegelhersteller: Ziegelwerk Otto Bergmann GmbH, Im Roten Lith 3, 32689 Kalletal (Mitglied der UNIPOR-Gruppe)
Baubeginn: Dezember 2008
Fertigstellung: Mitte 2010

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