Nachgefragt: Woher kommt eigentlich mein Strom?

Nach dem Erdbeben in Japan und den Störfällen in mehreren japanischen Atomkraftwerken fragen immer mehr Menschen, ob auch sie Atomstrom beziehen. Denn nach den fossilen Energieträgern Kohle und Erdgas, die in 2010 einen Anteil von zusammen 57 Prozent aufwiesen, ist die Atomkraft mit 22 % am stärksten im deutschen Strommix vertreten, gefolgt von den erneuerbaren Energien (17 %). Wer bei seinem Stromanbieter nicht gezielt einen Ökotarif gebucht hat, bezieht somit in der Regel auch einen Anteil an Atomstrom – und das, obwohl er vielleicht ein Atomkraftgegner ist.

Strom ist kennzeichnungspflichtig

Stromanbieter müssen die Herkunft ihres Stroms kennzeichnen. Deshalb kann sich jeder Verbraucher darüber informieren, aus welchen Quellen sein Strom stammt: Hierfür genügt ein Blick auf die letzte Stromabrechnung. Dabei ist der Strom, der aus der Steckdose kommt, physikalisch derselbe; Ökostrombezieher helfen jedoch, den Anteil des Stroms aus regenerativen Quellen im gesamten Netz zu erhöhen. Und: Im Vergleich zur Grundversorgung – in die Privathaushalte automatisch eingruppiert werden, wenn sie keinen speziellen Tarif gebucht haben – ist Ökostrom teilweise sogar günstiger.

Bei Ökostrom auf Gütesiegel achten

All diejenigen, die an einem Ökostromtarif interessiert sind, sollten auf die entsprechenden Gütesiegel achten. So genannte RECS-Zertifikate sind ebenfalls weit verbreitet. Damit kann jedoch ein Anbieter, der selbst keinen Ökostrom erzeugt, seinen Strom als Ökostrom verkaufen, auch wenn dieser aus anderen Quellen stammt. Besser sind das ok-power-Label und das Grüner Strom Label, denn sie garantieren, dass auch in erneuerbare Energien investiert wird.

Auf diese Weise kann jeder durch den Umstieg auf einen Ökotarif seinen Teil zum Ausstieg aus der Atomenergie beitragen. Mit dem Ökostrom-Rechner unter www.strom-magazin.de/oekostrom lassen sich speziell Ökostromtarife vergleichen.