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Visionäre Badkultur löst das Paradox des nachhaltigen Luxus
Kaldewei unterstützt Folkwang-Ausstellung vielversprechender Nachwuchs-Gestalter
Die Badkultur ist ein bedeutender Kristallisationspunkt ihrer jeweiligen Epoche. Er bündelt Mentalität, Technologie und Körperlichkeit einer Zeit wie ein Brennglas. Sein Fokus beleuchtet das dramatische Spannungsfeld zwischen den zwingenden Notwendigkeiten und tiefen Sehnsüchten jeder Generation. Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit im Konsumverhalten sind heute angesichts des Klimawandels dringend geboten, stehen aber dem Bedürfnis nach Luxus und individueller Freiheit oftmals diametral entgegen. Die von Kaldewei unterstützte Ausstellung „Bad & Kultur. Nachhaltigkeit im Alltag“ zeigt innovative Ansätze, dieses Paradox zu lösen.
Mit Nachwuchsförderung Zukunft gestalten
„Bei uns stehen der Mensch und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt unseres Handelns, das immer im Einklang mit den Aspekten Nachhaltigkeit und Emotion stehen muss“, begründet Geschäftsführer Franz Kaldewei das Engagement seines Unternehmens an dem Projekt. 14 Studierende des Studiengangs Industrial Design der Folkwang Universität der Künste haben sich unter Leitung von Professor Anke Bernotat ein Semester lang mit Nachhaltigkeit im Bad auseinandergesetzt und präsentierten ihre beeindruckenden Ergebnisse im SANAA-Gebäude auf dem Gelände der Zeche Zollverein in Essen. Die Aufgabe der Nachwuchsgstalter, Luxus und Nachhaltigkeit zu vereinen, glich der Quadratur des Kreises: Wasser sparen und dennoch täglich duschen. Ein Bad sowohl für den morgendlichen Kickstart als auch für die abendliche Seelenmassage konzipieren – jeder einzelne Konsumakt hat kurz- und langfristige Folgen. Die Produkte müssen den gewohnten Komfort erhalten, seine nachteiligen Auswirkungen aber eliminieren. „Eine große Herausforderung, die zu einhundert Prozent unsere Firmenphilosophie widerspiegelt. Deshalb haben wir das Projekt gefördert“, sagt Nicole Roesler, Marketingleiterin von Kaldewei. „Unsere Wannen aus edlem, beständigem Stahl-Email demonstrieren eindrucksvoll, dass ökologische Produkte nicht nur der Umwelt gut tun, sondern auch den Sinnen schmeicheln. Und das nicht erst seit gestern: Denn Kaldewei geht den Weg ökologischer Nachhaltigkeit bereits seit 90 Jahren“, so Roesler weiter. „Mit der Nachwuchsförderung investieren wir auch in die Zukunft, indem wir jungen Talenten Raum geben, mit ihrer Kreativität einen Beitrag zum schonenden Umgang unserer Ressourcen zu leisten“, fasst die Marketingexpertin die Intention ihres Engagements zusammen.
„And the winner is…“ in jedem Fall der Mensch
„Das Ziel des Projektes bestand in der Entwicklung neuer, praxistauglicher Visionen für Bad- und Kulturwelt, die sowohl dem ganzheitliche Wohlbefinden als auch dem Gedanken der Nachhaltigkeit Rechnung tragen“, sagt Bernotat. Fünf der studentischen Arbeiten wurden im Rahmen der Ausstellungseröffnung ausgezeichnet, weil sie Gesundheit und Wohlbefinden sehr harmonisch mit Nachhaltigkeit, Individualität und sozialen Aspekten in Einklang bringen. Drei Arbeiten wurden aufgrund ihrer herausragenden Leistung prämiert, zwei wurden lobend erwähnt. Ausgezeichnet wurde „Lumos", die Leuchtfliese für alle Lebenslagen, eine Projektarbeit von Suna Beckers. Ob perfekte Ausleuchtung für das Make-up am Morgen oder warmes Licht für die Entspannung am Abend – das sensible Beleuchtungselement passt sich einfach per Handstreich dem Gemütszustand des Nutzers an. Dafür wird ein kapazitiver Touchscreen mit einer Glasfliese gekoppelt, die wie eine gewöhnliche Fliese an der Wand angebracht ist. Durch eine einfache Handbewegung auf der Glasoberfläche wie bei Smart Phones wird das Bad wahlweise erhellt oder in sanfteres Licht getaucht. Lumos besteht aus recyclebarem Glas und ist mit langlebigen LEDs ausgestattet. Es verbindet Licht und Elektrizität mit emotionalen Bedürfnissen. Der Mensch steht dabei mit seiner Individualität und seinem Wohlbefinden an erster Stelle.
Ebenfalls eine Auszeichnung errang der Junggestalter Xin Wang mit „Opensky Shower", dem Duschkopf mit Aussicht. Inspirationsquelle für diese Arbeit war das Konzept des Oberlichts oder Dachfensters, das hier zum überdimensionalen Duschkopf mit Aussicht umfunktioniert wird. Der Bezug zur Natur und den Jahreszeiten weckt das Gefühl von Luxus, das in den Boden rund um die Wanne eingelassene Steine für die Fußmassage zusätzlich verstärken. Unter den Steinen verlaufen die Wasserleitungen, die jeden Tritt im Winter wärmen und im Sommer kühlen. Nachhaltig ist das Konzept, weil es im Vergleich zu konventionellen Luxusbädern Platz spart und weil es das gebrauchte Wasser einem Wiederverwertungszyklus zuführt. Dieses wird für die Toilettenspülung und die Waschmaschine benutzt. Darüber hinaus wird Regenwasser gesammelt, aufbereitet und in die Opensky- Dusche eingeleitet.
Kleinstbad für Großstadtnomaden
Dritter im Bunde der Ausgezeichneten war Designtalent Yunzhou Wu, der diese Prämierung für seinen „Duschrank", einem minimalistischen Kleinstbad erhielt. Von außen eine unscheinbare Schrankwand, besteht der Duschrank im Inneren aus verschiedenen beweglichen Modulen. Eines der Module verwandelt sich beim Öffnen der Schranktür in einen Pflegebereich mit Spiegel, Waschtisch und Unterschränken. Mit einem weiteren Handgriff lässt sich eine Schublade ausziehen und die Dusche ist einsatzbereit. Der Duschrank hat Standardmaße und kann so nachträglich in verschiedene Schrankmodelle eingebaut werden. Nachhaltigkeit bedeutet in diesem Fall nicht nur, Energie und Wasser zu sparen, sondern auch Raum effizient zu nutzen und Platz für eine höhere Wohnqualität zu schaffen. Damit passt der Duschrank das Badezimmer den gesellschaftlichen Entwicklungen an, denn in vielen Metropolen ist Wohnraum zu knapp und zu teuer, um ihn für weitläufige private Wellness-Oasen zu nutzen. Auch für den Hotelbereich ist dieser Ansatz interessant.
Lobend erwähnt wurden zudem die Arbeiten „Sparfuchs“ von Nadja Fell, eine Dusche, die den Wasserverbrauch sichtbar macht und damit zum bewussten Umgang mit der Ressource Trinkwasser anregt und die höheverstellbare Ringdusche „Orbit“ – Next Level Shower von Sabrina Großkopp.
Inspirationsquelle für das Projekt „Opensky Shower“ von Junggestalter Xin Wang war das Konzept, Oberlicht oder Dachfenster zum überdimensionalen Duschkopf mit Aussicht umzufunktionieren mit Bezug zur Natur und den Jahreszeiten. |
Von links:
Thomas Richter/Dornbracht, Christiane von der Laake/Deutsche Steinzeug Agrob Buchtal, Aloys F. Dornbracht, Nicole Roesler/Kaldewei, Martin Beeh/Beeh Innovation, Franz Kaldewei, Prof. Jörg Eberhard/Dekan des Fachbereichs Gestaltung, Prof. Anke Bernotat |
Die fünf Preisträger des Projektes „Bad und Kultur – Nachhaltigkeit im Alltag“.
Von links: Xin Wang/Opensky Shower, Nadja Fell/Sparfuchs,
Sabrina Großkopp/Orbit – Next Level Shower, Yunzhou Wu/Duschrank,
Suna Beckers/Lumos.
Bilder: Folkwang Universität der Künste
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siehe auch: www.kaldewei.de
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