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Umfrage: Keine Eigentümerversammlung 2020 – was nun?

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Wohnen im Eigentum startet Online-Umfrage zu Folgen, Problemen und Schäden eingeschränkter oder nicht stattgefundener Eigentümerversammlungen nach mehr als einem Jahr Pandemie

Viele Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs) hatten im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie nur eingeschränkte oder gar keine Eigentümerversammlungen und konnten in diesem Jahr auch noch nicht tagen. Der Verbraucherschutzverband Wohnen im Eigentum (WiE) will jetzt herausfinden, welche Folgen das hat und mit welchen Problemen und möglicherweise Schäden WEGs jetzt zu kämpfen haben. WiE appelliert deshalb an Wohnungseigentümerinnen und Wohnungseigentümer, an der bundesweiten Online-Befragung bis zum 25.07.21 teilzunehmen. 

Ob Balkonsanierung, Heizungsaustausch oder die Höhe des Hausgelds: Die Eigentümerversammlung ist das Entscheidungsorgan der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG). Hier diskutieren und beschließen die Wohnungseigentümer über alle wichtigen Maßnahmen und über die Finanzen ihrer WEG – über die Vorschüsse gemäß dem neuen Wirtschaftsplan oder die Nachzahlungen laut Jahresabrechnung. Die Eigentümerversammlung ist somit die wichtigste Veranstaltung der Wohnungseigentümergemeinschaften.

Doch welche Folgen hat es für WEGs, wenn die Eigentümerversammlung nicht stattfinden konnte oder größtenteils nur virtuell abgehalten wurde? Der Verbraucherschutzverband Wohnen im Eigentum lenkt nun mit einer bundesweiten Online-Befragung den Blick auf mögliche Probleme oder sogar Schäden, mit denen sich Wohnungseigentümer jetzt auseinandersetzen müssen. Warten sie zum Beispiel noch immer darauf, über die Jahresabrechnung 2019 beschließen zu können? Sind WEGs (finanzielle) Schäden entstanden, beispielsweise durch die Verzögerung von Reparaturen? Konnten anstehende Sanierungsmaßnahmen nicht durchgeführt werden, ist es deshalb zu Sanierungsstaus gekommen? Wurden möglicherweise überteuerte Aufträge ohne Beschluss an Dienstleister vergeben? Hat sich ein gewünschter Verwalterwechsel verzögert, mit welchen Folgen für die WEG-Verwaltung? Diesen und weiteren Fragen geht die Umfrage nach.

WiE interessiert sich ebenso dafür, ob und wie WEGs trotz der Corona-Einschränkungen im vergangenen Jahr getagt haben. In dem Zusammenhang möchte Wohnen im Eigentum auch herausfinden, wie Wohnungseigentümer heute zur Möglichkeit der Online-Teilnahme an Eigentümerversammlungen – die das neue Wohnungseigentumsgesetz jetzt ermöglicht – stehen.

„Unser Anliegen ist es, die Sach- und Problemlage von WEGs heute nach knapp eineinhalb Jahr Corona-Pandemie herauszufinden“, sagt Gabriele Heinrich, Vorständin von Wohnen im Eigentum. „Die Schwierigkeiten, mit denen die Eigentümerinnen und Eigentümer von rund 10 Millionen Wohnungen sich aufgrund der Einschränkungen konfrontiert sahen und sehen, haben insgesamt nur wenig Aufmerksamkeit bekommen“, so Heinrich weiter. Zwar hat der Bundestag im März 2020 im Gesetz zur Abmilderung der Folgen der Covid-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht temporäre Sonderregeln zum Wohnungseigentumsrecht beschlossen, doch wirklich handlungsfähig waren die WEGs damit aus Sicht von WiE nicht. Hinzu kommt das neue Wohnungseigentumsgesetz, das für die Wohnungseigentümer viele und teilweise gravierende Änderungen mit sich bringt.