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So können Wohnungseigentümer ihr persönliches Gas-Embargo verhängen!

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Angesichts des Krieges gegen die Ukraine und der Gräueltaten an Zivilisten haben uns Mitglieder wie Mitarbeiter gefragt, was sie (noch) – mit Geld- und Sachspenden, als ehrenamtliche Helfer oder mit Unterkünften engagieren sich bereits sehr viele Menschen gegen den Krieg und für den Frieden – tun können und wie sie sich solidarisch zeigen können mit den Ukrainerinnen und Ukrainern. Wir haben uns Gedanken gemacht und recherchiert, wie Sie ein persönliches Gas- oder Ölembargo gegen Russland verhängen können – um Zeichen zu setzen, Geld zu sparen und einen Beitrag zur Klimawende zu leisten. 

Eine Achillesferse Deutschlands ist das aus Russland kommende Gas- und Heizöl, dessen Lieferung nach Aussagen der Bundesregierung nicht einfach gestoppt werden kann, sondern jetzt schrittweise reduziert wird. Somit wird der Krieg auch von den Verbrauchern in Deutschland mitfinanziert. Konkret: Nach einer Simultanrechnung des Alexander von Humboldt Instituts für Internet und Gesellschaft braucht ein Durchschnittshaushalt 72 kWh Energie pro durchschnittlichem Heiztag. Bei den aktuell durchschnittlichen Marktpreisen für Gas ergeben sich daraus 5,72 €, die jeder Haushalt mit Gasheizung im Schnitt täglich zu Putins Kriegskasse beiträgt. Jeder Haushalt zahlt also fast sechs Euro pro durchschnittlichem Heiztag an russische Gaslieferanten. Allein durch eine Reduzierung der Temperatur um 2 Grad  Celsius kann der Betrag um 0,70 Euro reduziert werden. Wenn nur 10% der 20,5 Millionen Haushalte in Deutschland mit Gasheizung Heizenergie sparen, dann führt dies bereits zu 1,4 Millionen Euro Mindereinnahmen für russische Gaslieferungen pro durchschnittlichem Heiztag. 

Das heißt: Wenn Sie nicht warten wollen, bis die Bundesregierung das Gasembargo verkündet, dann verhängen Sie doch selbst Ihr persönliches Gas- und Ölembargo!
Das können Sie als Wohnungseigentümerin und Wohnungseigentümer tun:

  • Das Thermostat in den beheizten Räumen runterstellen. Jedes Grad weniger Raumtemperatur spart etwa sechs Prozent an Heizkosten. 
  • Die Heizung schon jetzt ganz ausschalten und auch in der Wohnung Pullover, warme Hausschuhe und ggf. dicke Socken tragen. 
  • Nicht mehr alle Räume beheizen, sondern nur das Wohn- und Badezimmer. Im Schlafzimmer kann die gute altbewährte Wärmflasche eingesetzt werden, um Betten vorzuheizen. 
  • Wer Bedenken vor Schimmelpilz hat, sollte immer mal wieder gut lüften. 
  • Die Heizungsanlage in diesem Sommer optimieren.

Ohne Gas kein Spaß?
Hilft friedliches Frösteln oder ist WiE hier Spaß- und Spielverderber und Moralist? Verteidigt wird hier nicht die Freiheit am Thermostat, aber es gibt viele gute Argumente für ein sparsames Verbraucherverhalten: Mit wenigen Mitteln und Einschränkungen wird 

  • ein Zeichen gesetzt – für ein schnelleres Ende des Krieges gegen die Ukraine.
  • Geld gespart, da jetzt die Energiepreise so steigen. Das tut dem eigenen Portemonnaie gut.
  • Heizstoff für den nächsten Winter eingespart - damit die Gas- und Öllager dann besser gefüllt sind.
  • ein Beitrag zur CO²-Reduktion geleistet – für die Klimawende.

Wir wissen, dass nicht jeder so handeln kann, nicht ältere Menschen mit einem hohen Wärmebedürfnis und auch nicht Kranke. Verantwortungsbewusst handelnde Wohnungseigentümer*innen setzen damit aber eindeutige Signale. 

Die Bundesregierung wird - bei eigenverantwortlichem Handeln der Verbraucher - auch nicht aus der Verantwortung genommen, die Energieabhängigkeit Deutschlands von Russland schnellstmöglich zu kappen. Im Gegenteil: Verbraucher, die für einen Gas-Importstopp eintreten, demonstrieren auf diese Weise, dass sie es ernst meinen mit dieser Forderung. 

siehe auch: https://www.wohnen-im-eigentum.de