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Wohnungsnot in Deutschland

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Effizienzmängel bei Planungsverfahren gefährden soziales Klima

"Trotz der großen Nachfrage nach Immobilien setzt sich der Rückgang bei den Baugenehmigungen in Deutschland fort" (Quelle: RTL). Wurden 1995 noch 638.630 Wohnungen gebaut, waren es in den ersten neun Monaten 2019 nur 221.800, noch 6.900 weniger als 2018. Fachleute sprechen von "geplanter Wohnungsnot", die zur sozialen Segregation führt.

Die bundesweit tätige Interhomes AG, die sich darauf spezialisiert hat, Mietern zu Wohneigentum zu verhelfen, sieht beim Bau ihrer Starthomes-Häuser durch Verzögerungen bei Planung und Genehmigung die Kosten für die Erwerber erheblich steigen. Die Verbände des Wohnungsbaus bemängeln seit langem, dass sich die Kosten durch lange Planungszeiten für Mieter und Eigentümer durch Zinsen und Baukostensteigerungen verdoppeln können.

Die gleichen Behörden, die 1995 noch das dreifache an Baugenehmigungen bearbeitet haben, scheitern heute daran, das Tempo zu erhöhen, um schnell Baugenehmigungen für eine veränderte Bevölkerungsstruktur zu schaffen. Statt Reihenhäuser und Wohnungen für moderne Kleinhaushalte zu bauen, wird Fläche für freistehende Häuser umweltschädigend verplant. Mit der Grundstücksfläche steigt der Verkehr quadratisch.

Dichter, höher, intelligenter bauen, verlangt den Verzicht auf überholte Vorschriften und Planungsleitbilder. Umweltschutz ist Planungssache. Nicht die Anzahl der Fahrzeuge, sondern die Länge der Verkehrswege bestimmt die Feinstaub- und CO2-Belastung. Stadtplaner legen das Fundament für die Höhe der Umweltschäden, nicht die Autoindustrie.