Säge (Handbetrieb)

Sägen, Spalten, Zubehör, Transport

Moderatoren: Jenne, Quasimodo

Antworten
mich@el
Beiträge: 22
Registriert: Do 6. Nov 2008, 11:19

Säge (Handbetrieb)

Beitrag von mich@el »

Hi,

was für eine Säge könnt ihr für die Manuelle Holzbearbeitung empfehlen? Wir wohnen 75m zum Waldrand und haben einen Leseschein.... Der lässst allerdings nur eine manuelle Holzbearbeitung zu, also brauche ich was effektives :) Worauf soll ich morgen im Baumarkt achten?

cheers
Benutzeravatar
Quasimodo
Moderator
Beiträge: 1446
Registriert: So 11. Nov 2007, 12:19
Wohnort: Ludwigsburg

Beitrag von Quasimodo »

Hi Mich@el.

zum Thema "Äxte" kannst Du ja einiges im Forum nachlesen. Zu ner Handsäge kann ich wenig (eigentlich nix) sagen, allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass bei Deinem Leseschein keine Motorsäge zugelassen sein sollte. Also eine kleine Stihl (z.B. die 170) oder Huski oder Solo wäre schon hilfreich. Blöd nur die erforderlichen Nebenkosten (Motorsägenführerschein, Schnittschutzhose und -stiefel....). Da wäre eine manuelle Säge wahrscheinlich doch günstiger. Aber da kann ich nur raten: Kauf was gescheites und kein Baumarkt-Schnäppchen. Ich weiß das von den Äxten. Ne Fiskars oder gar ne Gränsfors Bruks sind einfach um Klassen besser und machen sich mehr als bezahlt.

Viel Spaß beim Holzen wünscht Dir
Quasimodo
Nunc est bibendum!
Handsaege
Beiträge: 97
Registriert: Fr 4. Dez 2009, 22:56

Beitrag von Handsaege »

Hallo Michael,

vermutlich kommt die Antwort reichlich zu spät - liegt aber daran, dass ich erst jetzt hier angemeldet habe.
Seit etwa 2 Jahren arbeite ich mein Brennholz fast ausschließlich mit Handsägen auf.
Im Flächenlos arbeite ich dabei mit grobzahnigen japanischen Zugsägen, nach einigem Ausprobieren sind jetzt meine Favoriten:
Silky Masaru "Totholzsäge" für trockenes Holz 37 cm Schwert
Silky Ibuki für frisches Holz 39 cm Schwert
Mit diesen beiden Sägen länge ich das liegende Holz zunächst auf tragbare Längen ab.
Den nötigen Muskelschmalz vorausgesetzt, geht das auch bei stärkeren Durchmessern, eine trockene 30 cm Kiefer benötigt z. B. ca. 200-250 Armzüge pro Schnitt, macht ungefähr 2-3 Minuten.
Danach werden die langen Stücke auf dem Sägebock mit einer Bügelsäge Bahco Force 76 cm auf Ofenlänge geschnitten.
Wichtig ist dabei, dass man die passenden Sägeblätter für trockenes bzw. nasses Holz verwendet, das wären dann die Belzer Sägeblätter Nr. 23 bzw. 51.
Der Zeitaufwand für diese antiquierte Form der Brennholzaufbereitung ist gar nicht so hoch wie man denkt - 1/2 Ster ofenfertiges Brennholz lässt sich so in 3 Stunden richten.
Ein Haken hat die Sache allerdings: Die Schnittleistung läßt je nach Holzart nach wenigen Ster deutlich nach und Ersatzsägeblätter für die Japansägen sind relativ teuer !
Dagegen ist jedoch die Kostenersparnis für das Fitness-Studio zu setzen.... :D
Mein Tipp für alle, die es mal ausprobieren wollen: Die Handsäge Bahco 5128 mit 30 cm Schwert hat auch eine hohe Schnittleistung und kostet weniger als die Hälfte als die Silky Sägen.
Gruß aus dem Pfälzer Wald
Gerhard
Forest work - builds up your strength - warms up your house
crisu2006
Beiträge: 24
Registriert: Sa 5. Dez 2009, 11:02
Wohnort: Lambrecht/Pfalz

Hndsäge

Beitrag von crisu2006 »

Ich kann Gerhard nur zustimmen. Säge auch seit einiger Zeit mein Brennholz mit der Hand. Die Silky Ibuki Handsäge kann ich sehr empfehlen.Sie sägt durch frisches Holz wie durch Butter.
Zum Thema Preis: Ich finde es nicht schlimm wenn die Handsäge etwas mehr kostet. Schließlich ist es ja eine Arbeitserleichterung.
Das Tragehilfe kann ich einen britischen Armeerucksack sehr empfehlen. Die gibt es bei ebay schon für unter 15€. Diese Rucksäcke lassen sich leicht beladen und es passt sehr viel rein.
Hoffentlich konnte ich helfen.
gruss
Handsaege
Beiträge: 97
Registriert: Fr 4. Dez 2009, 22:56

Beitrag von Handsaege »

Hallo crisu2006,

den britischen Armee-Rucksack habe ich auch - der einzige sehr stabile Rucksack mit viel Füllvolumen, der nur ein großes Fach hat. Ideal für 35 cm -Scheite !
Da unser Grundstück direkt an den ( auch 1 ha eigenen) Wald angrenzt und unser Hund seinen täglichen Auslauf verlangt, bot sich diese Version der Brennholzbeschaffung geradezu an. Frei nach dem Motto "steter Tropfen höhlt den Stein" kommt so ein ganzer Winterbrand locker zusammen.
Schön, dass es noch mehr gibt mit Harz in den Adern, die an keinem Stück Holz vorbeilaufen können.
Gruß
Gerhard
Forest work - builds up your strength - warms up your house
Benutzeravatar
Jenne
Moderator
Beiträge: 1893
Registriert: Sa 24. Nov 2007, 09:23
Wohnort: Thüringen, das grüne Herz Deutschlands

Beitrag von Jenne »

Hallo und guten Abend,

schön das mal wieder der Thread nach oben geholt wird.
Eine feine Zahnung für trockenes Holz und ein grobe Zahnung für frisches Holz macht die Arbeit
deutlich leichter.
Kann man die Zähne euere Emfehlungen nachschärfen? Im normalen Baumarkt findet man ja nur
gehärtete Zähne die sich zwar noch schränken lassen aber die Feile greift nicht. Gehärtet ebend.
... bis denne, Jenne ;-)
Handsaege
Beiträge: 97
Registriert: Fr 4. Dez 2009, 22:56

Beitrag von Handsaege »

Hallo Jenne,

meines Wissens nach lassen sich Zugsägen nicht nachschleifen, da die Zähne einen 3-fach oder sogar 4-fach Schliff haben und gehärtet sind. Da hilft dann nur Ersatz.
Die Schärfe/Standzeit ist aber deutlich höher als bei Bügelsägenblättern.
Mit Baumarktware habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht - Billigsägen liegen schlecht in der Hand, haben in der Regel keinen Fingerschutz und die Noname-Sägeblätter sind die 5 Euro nicht wert, die sie kosten.
Im Grube-Fachkatalog findest Du alles, was das Herz begehrt.
Gruß
Gerhard
Forest work - builds up your strength - warms up your house
Benutzeravatar
Reilinga
Beiträge: 126
Registriert: Fr 30. Nov 2007, 10:00
Wohnort: na wo wohl - Reilingä/Baden

Beitrag von Reilinga »

Servus Handsaege,

viele Grüße rüber "in die Palz". Ein eigenes Waldstückchen hätt ich auch gerne, aber bei uns gibts nur Stateforrest.

Ne Frage noch zum Thema "Hand-Holzsägen":

Ich brauche eine Handsäge an sich eher selten, aber meine Bügelsäge ist nicht gerade der Hit und macht ergo auch keinen Spass. Was würdest mir da empfehlen ? Ist der Unterschied bei den Schnittblättern für frisches und altes Holz so ernorm - oder gehts auch (zunächst) nur mit einer Säge.

Gruß Reilinga
Ofen: Nibe 520T
Axt: Fiskars 2400
Handsaege
Beiträge: 97
Registriert: Fr 4. Dez 2009, 22:56

Beitrag von Handsaege »

Hallo Reilinga,

die Zahnung der Sägeblätter macht gerade bei den Bügelsägeblättern enorm was aus - versuch mal mit einem Blatt für trockenes Holz einen "frischen" Ast zu schneiden, da vergeht dir die Lust ganz schnell, weil das Sägeblatt ständig klemmt.
Als wirklich gute Handsäge für den gelegentlichen Gebrauch kann ich die Bahco 5128 empfehlen, 30 cm Schwert und vom Griff her auch beidhändig benutzbar.
Kostet mit Trageholster im Fachhandel ca. 40-45 Euro und ist in frischem wie toten Holz ungefähr gleich gut.
Wichtig ist halt, dass Du dir verinnerlichst, das die Säge n u r auf Zug schneidet !
Hoffe, dir ein wenig weiter gerholfen zu haben.
Gruß
Gerhard
Forest work - builds up your strength - warms up your house
Benutzeravatar
Reilinga
Beiträge: 126
Registriert: Fr 30. Nov 2007, 10:00
Wohnort: na wo wohl - Reilingä/Baden

Beitrag von Reilinga »

Hallo Gerhard,

herzlichen Dank für die schnelle Info.
"NUR auf Zug" bedeutet, dass ich immer neu ansetzten muss und immer nur beim "zu mir herziehen" tatsächlich auch "geschnitten" wird ?

Ich kenn das Verfahren bisher nicht - daher die vielleicht doofe Frage: ist das "Bequem"/"gut" ?
Vermutlich - wenn Du ja wie ich gelesen habe von solchen Sägen überzeugt bist - wird die Schnittleistung höher sein mit einem Zug als mit einer "normalen" Säge mit einmal "ritsch+ratsch" - oder ?

Gruß und wie gesagt nochmal Danke für ne kurze Aufarbeitung.

Reilinga
Ofen: Nibe 520T
Axt: Fiskars 2400
Benutzeravatar
Jenne
Moderator
Beiträge: 1893
Registriert: Sa 24. Nov 2007, 09:23
Wohnort: Thüringen, das grüne Herz Deutschlands

Beitrag von Jenne »

Hallo Reilinga,

wenn die Sägen den gleichen Schliff haben wie mein kleine Astsägen von Wolf oder Fiskars dann funtioniert es
in etwa so: Schiebst du die Säge von dir weg, rutscht sie auf einer Rundung rel. leicht über das Holz. Beim
ranziehen, beim ziehen hast Du auch mehr Kraft, greift der Zahn und schneidet dir dein Holz. Neu ansetzen
musst du nicht; nur hin und her.
Mal ganz doof ausgedrückt: Läuft ein Kreissägeblatt rückwärts schneidet es auch nicht. Aber vorwärts
geht die Post ab

Hallo Gerhard,

hmm, neumodischer Schliff- nichts mehr zum selberschärfen :)
... bis denne, Jenne ;-)
Handsaege
Beiträge: 97
Registriert: Fr 4. Dez 2009, 22:56

Beitrag von Handsaege »

Hallo Reilinga,

also: die Zähne fressen sich nur auf Zug ins Holz. In die Gegenrichtung lässt Du die Säge durch den Schnittkanal einfach laufen um dann wieder mit leichtem Druck auf die Säge diese zu dir zu ziehen. Neu ansetzen brauchst Du nicht.
Immer daran denken, die Säge soll die Arbeit leisten und nicht Du. Wenn Du wie ein Stier auf die Säge drückst bringt das dir gar nichts.
Ein 10 cm Fichtenast ist tatsächlich in wenigen Sekunden durch.

Eine "normale" Bügelsäge, macht stärker ritsch und schwächer ratsch, da die beidseitig geschärften Sägeblätterzähne mehr auf "Stoß" geschliffen sind als auf Zug.

Obwohl meine Zugsägen mit 37 bzw. 39 cm nur halb so lange Sägeblätter wie meine 76 cm Bahco Bügelsäge haben, bin ich mit den "Kurzen" mit weniger "Armzügen" durch ein vergleichbares Holz durch.
Müßte man mal ausrechnen, wieviel Prozent das schneller ist, aber ich bin eher der Praktiker als der Wissenschaftler.

Gruß
Gerhard
Forest work - builds up your strength - warms up your house
Benutzeravatar
Reilinga
Beiträge: 126
Registriert: Fr 30. Nov 2007, 10:00
Wohnort: na wo wohl - Reilingä/Baden

Beitrag von Reilinga »

Handsaege hat geschrieben:Müßte man mal ausrechnen, wieviel Prozent das schneller ist, aber ich bin eher der Praktiker als der Wissenschaftler.
Lass gut sein Handsaege :D

Mir reicht dein Wort und Jenne, Du stößt offensichtlich ins gleiche Horn. Ich glaube ich hab ein Weihnachtsgeschenk, wenn meine Eltern mich fragen :wink:

Gruß Reilinga
Ofen: Nibe 520T
Axt: Fiskars 2400
Antworten