Schornstein versottet...

Kaminofen, Schwedenofen, Kachelofen, Kamin, Schornstein, Edelstahlschornstein, Betrieb, Tipps und Tricks

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wolder
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Schornstein versottet...

Beitrag von wolder »

Hallo zusammen,

leider hab ich am Wochenende bemerkt, dass mein Schornstein versottet ist...
Auf dem Dachboden stank es plötzlich als ich den ganzen Tag den Kaminofen an hatte. Es enstanden einige gelbe bis schwarze Flecken.
Der Schorni war heute da und meinte, dass der Schornstein versottet sei und wir einen Edelstahlschornstein einsetzen sollten.

Jetzt zum Aufbau.
Gebaut wurde der vor 10 Jahren mit rechteckigen Leichtbetonsteinen. In der Mitte ist ein ca. 20x20cm großes Loch (Der Kamin) und außen sind in dem Leichtbetonstein noch einigen Luftlöcher. Ich dachte, dass sei ein gängiger Stein. Der Schorni meinte es sein ein billiger Stein und daran liegt es.
Jetzt hab ich oben noch einen Revisionsklappe, die aber nicht ganz dicht ist bzw. die Dichtung nicht mehr wirklich vorhanden ist, da alt.
Könnte es auch an der Klappe liegen?
Wenn diese kalte Umgebungsluft zieht und die Abgase auskühlt, dann kondensieren sie halt zu früh.
Die Versottung ist ca. 1m über die Klappe und ca. 1m unterhalb der Schornsteinöffnung.
Der Schorni meinte auch, dass es sehr unüblich sei bei dem Kaminofen und dem Schornstein aber es auf lange Sicht keine andere Möglichkeit gäbe einen Edelstahlschornstein einzusetzen.
Er kenne auch jemanden, bla, bla, bla...

Was denkt ihr?
Reicht es die Klappe abzudichten?
Zur Not erstmal mit Klebeband.

Gruß wolder
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Jenne
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Re: Schornstein versottet...

Beitrag von Jenne »

Hi, das ist ärgerlich. Wer hat denn damals eine Zugberechnung gemacht ? Weil 20x20 erscheint mir
erst mal etwas groß.
Eine zweite Meinung könnte man sich auch beim Ofenbauer holen.
... bis denne, Jenne ;-)
wolder
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Re: Schornstein versottet...

Beitrag von wolder »

Leider hat niemand was berechnet, zumindest weiß ich nix davon.
Den Schornstein hat die Baufirma errichtet und der Schorni hat ihn abgenommen.
Dann hab ich den Schorni gefragt auf was ich beim Ofenkauf achten muss.
Da hiess es nur: "Bei dem Schornstein kannst du alles dran hängen. Der ist groß genug."
Und jetzt ist er versottet...
Ich hab damals noch keine Ahnung gehabt welchen Schornstein, wie groß etc.
War ein Fehler...
Aber ich hätte gedacht, dass der Schorni bei der Abnahme schon seinen Senf dazu gibt. Dem war nicht so.
Leider sind vor ein paar Jahren die Bezirke neu aufgeteilt worden bzw. es ist jetzt ein anderer Schorni am Werk.

Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass das Abgas nach ca. 5-6m so weit abgekühlt ist.
Vielleicht liegt es wirklich an der Größe des Schornsteins, keine Ahnung.
Vielleicht liegt es auch nur an der Klappe, die eventuell undicht (Falschluft zieht) ist und daher die Abgase abkühlen.

Anbei mal ein paar Bilder.
bzw. ein Link...
https://drive.google.com/drive/folders/ ... 0i7-YFUiMI

Ich hab gerade mit dem Schorni geredet. Der Stein ist eigentlich zu groß für unseren Ofen und oben kondensiert es nunmal.
Er hat vorgeschlagen es vielleicht erstmal mit Dämmung im oberen Bereich zu probieren. Also Steinwolle, Klemmfilz oder sonstiges um den Schornstein packen und dann gegenbenenfalls zu verkleiden.
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Quasimodo
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Re: Schornstein versottet...

Beitrag von Quasimodo »

Hi Wolder,

uii, der ist ja sauber durchnässt :(

Ich bin jetzt nicht so unbedingt der Schornsteinprofi, aber gleich mal ne Edelstahlpfeife einzuziehen würde ich auch nicht machen. Erst mal würde ich versuchen, den Schornstein wieder trocken zu bekommen - also heizen, heizen, heizen.

Da auch mein Schornstein die Maße 20 x 20 cm hat und ich keinerlei Probleme mit Versottung habe (allerdings hat mein Ofenbauer hier eine Berechnung durchgeführt), sollte es auch bei Dir möglich sein, einen ordnungsgemäßen Betrieb hinzubekommen. Klar, neben dem Trocknen sollte die Revisionsklappe dicht gemacht werden (um das Auskühlen der Rauchgase im oberen Bereich zu verringern). Dazu müsste es doch passendes Dichtmaterial geben.

Ist oben auf dem Schornstein eine Haube oder regnet es da rein? Ggf. für eine "Überdachung" sorgen. Dann könnte eine (Außen)Dämmung am Schornstein in Deinem Dachgeschoß und auch im Außenbereich auf dem Dach hilfreich sein. In Summe dürfte das noch immer preiswerter sein, als ne Edelstahlpfeife einzubauen.

Und natürlich (vor allem) Deinen Ofen ordentlich heiß und mit genügend Luft betreiben, so dass die Abgase auch mit ausreichend Temperatur aus dem Ofen treten und auf dem Weg nach oben den Taupunkt gar nicht erst erreichen. Da die Luft wegzunehmen oder zu wenig Holz aufzulegen ist am falschen Ende gespart.

Vielleicht kann unser Peter hier aus dem Forum noch was Fachmännisches beisteuern - er ist ja Schorni :daumen:

Viel Erfolg bei der Sanierung wünscht
Quasimodo
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wolder
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Re: Schornstein versottet...

Beitrag von wolder »

Ja, durchnässt.
Wobei das innerhalb 1-2 Tagen passiert ist.
Am Freitag war noch nix und am Sonntag roch es nach altem Rauch und siehe da, es ist durchnässt.

Ich hab übrigens so ein System:
https://www.schornstein-online.com/Scho ... :4397.html

mit Betonplatte oben drauf und darüber habe ich noch eine Haube gesetzt.
Also Regen von oben dürfte das nicht sein.
Von Außen, also auf dem Dach (die letzten 50-70cm) sind mit einer Holzkonstruktion und Schiefer verkleidet. Ob die damals gedämmt wurden, kann ich nicht mehr sagen, aber ich denke an den letzten 50cm liegt es nicht.
Heizen ja, aber erst, wenn ich den Schornstein auf dem Dachboden gedämmt habe.

Es kann tatsächlich am falschen Heizen liegen. An dem Sonntag habe ich den Ofen tatsächlich fast den ganzen Tag an gehabt und auch etwas runter gedreht. Das hab ich zwar schon öfters gemacht, aber diesesmal scheinen viele ungünstige Punkte auf einmal zuzutrefen. (Drosselklappe hab ich aber glaube ich nicht zu gemacht, was ich aber nicht beschwören möchte.)
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Quasimodo
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Re: Schornstein versottet...

Beitrag von Quasimodo »

Okay,

wenn das nur 50 cm außerhalb sind und die dazu noch verkleidet sind, dürfte zumindest dieser Teil unproblematisch sein.

Dass der Schlamassel allerdings in 1 - 2 Tagen entstanden sein soll, glaube ich nicht. So schnell und massiv durchnässt ein Schornstein nicht. Das dauert schon Wochen oder gar Monate.

Ansonsten bin ich bei Dir. Schornstein im Bereich des Dachbodens ordentlich dämmen und den Ofen ordentlich auf Temperatur halten, dann passt das.

Viel Erfolg
Quasimodo
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wolder
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Re: Schornstein versottet...

Beitrag von wolder »

Naja, sagen wir es mal so.
Innerhalb von 1-2 Tagen ist das nach außen getreten. Wie lange es im Inneren schon rumort kann ich nicht sagen.
Wir sind öfters auf dem Dachboden und das hätte uns auffallen müssen.
Die Schwachstelle ist halt die Fuge und durch diese hat sich die Feuchtigkeit nach außen gezogen.

Jetzt erstmal für Dämmung sorgen und dann trocken heizen....

Gibt es eigentlich Dämmfilz zum Streichen?
Dann kleb ich den dran und kann danach, falls es klappt, einfach drüber streichen.
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Jenne
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Re: Schornstein versottet...

Beitrag von Jenne »

N'Abend,
die Revisionsklappe erneuern ist schnell gemacht.
Die Zugberechnung kannst du mit Aladin auch daheim mal selber machen. Einfach mal nach
Aladin Zugberechnung googeln.
Der Putz muss runter an den durchnässten Stellen. Das soll sonst ewig stinken und die Flecken
kommen immer wieder durch.
Hat dein Schon mal geschaut wegen Glanzruß?
Den Schornstein dämmen ist eine Möglichkeit. Ist der Boden beheizt? Du trocknet dort Wäsche
wieder ausschaut?
Du schreibst, dass die eine Haube über deinem Schornstein hast. Wie groß ist den der Abstand
zwischen Haube und Schornsteinöffnung? Nicht das die Abgase an der Haube kondensieren und
es dir in deinen Schornstein tropft ???
... bis denne, Jenne ;-)
wolder
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Re: Schornstein versottet...

Beitrag von wolder »

Also die Haube kann ich eigentlich ausschließen.
Die ist ca. 50cm oberhalb des Schornsteins und ist wellig, so dass das Kondensierte Wasser eigentlich zur Seite ablaufen sollte. Die Seiten sind dann nicht über der Öffnung.
Der Dachboden ist nicht beheizt, aber mit einer offenen Treppe nach oben. Dort oben ist es nie richtig kalt, kühler wie im Wohnzimmer, aber nie kalt.
Ich hab gestern selber mal mit einem Spiegel und ner Taschenlampe rein geschaut. Das sieht eigentlich ganz gut aus. An der Stelle sieht es so aus, als ob noch etwas Mörtel von der Fuge über steht und manchmal meine ich auch Silberperlen zu sehen, aber das kann auch eine optische Täuschung sein. Das Licht der Taschenlampe wird von der Edelstahlüberdachung reflektiert...

Das Programm sieht gut aus, aber ich will den Zug ja nicht berechnen sondern messen (lassen).

Mal ne andere Frage:
Wir trocknen auf dem Dachboden auch unsere Wäsche und Wochenende war Dusch und Badekampftag mit unseren Kiddies angesagt. Die Tür vom Badezimmer ist dann natürlich auf und die ganze Feuchtigkeit steigt uns direkt nach oben zum Dachboden. (Die offene Treppe ist direkt neben der Tür) Die Fenster im Dachboden sind auch immer die ersten, die feucht sind. Nein, keine Lüftung vorhanden... (ja, ich weiß, Schande über mein Haupt...)
Kann es damit zu tun haben, dass die Luftfeuchtigkeit in zusammenhang mit der "kaputten" Fuge dieses Bild verursacht haben könnte?
Dass die Flecken so schnell kommen ist doch völlig untypisch und ich müsste doch von innen im Schornstein so einiges sehen können!
Ich sag mal Laienhaft, an der kaputten Fuge kondensiert Wasser und dieses zieht durch die Fuge die Schadstoffe der Abgase nach außen. (Erschlagt mich nicht für diesen Gedanken, ich bin was das angeht nur Laie.)

Die Flecken weg zu bekommen, also Putz runter und neu verputzen ist nicht das Problem, aber beseitigt auch nicht die Ursache. Ich versuche gerade die Ursache herauszufinden.
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Jenne
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Re: Schornstein versottet...

Beitrag von Jenne »

Hi, gute Frage wo ich auch überfordert bin.
Luftfeuchtigkeit schlägt sich an der kältesten Stelle nieder. Thema Taupunkt.
Um das zu vermeiden ... heizen ... Stoßlüften.
Dein Schornstein ist wahrscheinlich wärmer als die Fenster. Auf Grund der
Masse vom Stein wird der Schornstein auch eine ganze Weile warm bleiben.
Da der Nässeschaden so punktuell ist habe ich die Vermutung geäußert, dass
es an der Abdeckung liegen könnte. An der kaputten Fuge läuft das Wasser
dann rein. Vielleicht ist der Bereich Schornstein -Dacheindeckung defekt?
Ein Fachmann sollte sich das mal anschauen. Irgend wo muss die Nässe
herkommen.
... bis denne, Jenne ;-)
wolder
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Re: Schornstein versottet...

Beitrag von wolder »

Hier nochmal ein Foto vom Inneren des Schornsteins.
https://picload.org/view/ddgarriw/p1100436.jpg.html

Der sieht eigentlich ganz gut aus. Keine Versottung oder Feuchte zu erkennen.
Vielleicht war es nur Zufall. Luftzufuhr gedrosselt, Drosselklappe etwas geschlossen und lange den Ofen angehabt. Das Abgas kondensiert und die Fuge zieht sich alles rein.
Dazu noch irgendeine besondere Wetterlage.....

Also generell sieht der Schornstein gut aus, woher auch immer die Feuchtigkeit gekommen ist, eine immerwährende Feuchtigkeit war es nicht.
Ich werde den Schornstein jetzt mal dämmen und dann den Ofen an schmeißen und den Schornstein trocknen.
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Quasimodo
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Re: Schornstein versottet...

Beitrag von Quasimodo »

Hi Wolder,

In der Tat. Von innen schaut der Schornstein prima aus. Wenn Du dran kommst, verschließe die schadhafte Füge mit kaminmörtel und dichte die Revisionsklappe ab.

Mittlerweile vermute ich allerdings eher, dass Dein Dachboden durch Wäschetrocknen und Duschorgien zu feucht ist. Die relative Luftfeuchtigkeit der warm-feuchten Luft aus dem Badezimmer steigt beim abkühlen auf dem Dachboden ja extrem an. Dazu noch die Wäsche. Hast Du mal die Luftfeuchtigkeit auf dem Dachboden gemessen?

Ich denke, Dein Schornstein ist nicht von innen nass, sondern von außen vom Dachboden her und hat sich die Verfärbungen sozusagen aus dem Schornstein gesogen.

Hast Du ein Holzfeuchtemessgerät? Damit könntest Du die Verkleidung des Schornsteins im Dachboden messen.

Bin gespannt, wie es weitergeht.

Gruß
Quasimodo
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Re: Schornstein versottet...

Beitrag von wolder »

Genau das hatte ich auch vermutet.
Das war an dem Tag schon extrem. Den ganzen Tag den Ofen an und nachmittags ne Dusch-Orgie inkl. Wäsche trocknen.
Das ist definitv nicht der Normal-Fall bei uns.

Ein Holzfeuchte-Messgerät hab ich nicht und das würde jetzt wohl nix mehr bringen. Dazu ist mitlerweile zu viel Zeit vergangen.
Leider liegt die Fuge zu hoch. So lange Arme hab ich nicht. Aber ich denke, das war eine Verkettung von vielen Einzelpunkten, die zu diesen Flecken geführt haben.
Ich werde dann jetzt den Ofen mal wieder an machen und beobachten. Ich hab die Flecken mit nem Bleistift umrandet, um zu sehen ob sie bei Betrieb noch größer werden. Die Dämmung kommt dann im neuen Jahr dran und dann sehen wir weiter.

Gruß wolder
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