Rauhspund oder OSB

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thomas83
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Rauhspund oder OSB

Beitrag von thomas83 »

Hallo Leute,

meine Frage hat an sich nichts mit Brennholz zu tun, sondern mit Holz allgemein.

Ich bin momentan dabei, ein Carport zu bauen. Die Stützen bestehen aus viereckigen Pfostensteinen, die innen komplett mit Beton gefüllt sind. Pfetten werden aus BSH, Sparren aus KVH sein. Nun meine eigentliche Frage. Als Dachverschalung soll OSB oder von der Optik her lieber Rauhspund bzw. Profilbretter drauf. Eine Berechnung wurde mit 22mm OSB3 Platten bei einem Sparrenabstand von max. 70cm gemacht. Dieser liegt noch nicht genau vor, wird sich aber im Bereich zwischen 60 und maximal 70cm belaufen. Die 22er OSB-Platten mit Dachpappe und Profilblech belegt würde bei unserer durchschnittlichen Schneelast ausreichen.
Wie sieht es nun aber mit Rauhspund aus? Würde dort ebenfalls 22mm reichen oder sollen es besser 24mm sein? Sind OSB Platten oder Rauhspund (Profilbretter) belastbarer?

Grüße Thomas
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Quasimodo
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Re: Rauhspund oder OSB

Beitrag von Quasimodo »

Hi Thomas,

keine Ahnung was besser ist. Ich kann Dir nur sagen, dass mein Zimmermann (und der ist ein Guter) OSB benutzt hat. Wichtig dabei: Es braucht dann eine Zwischenlage (ich weiß aber nicht mehr, wie das Zeug heißt - das waren bei mir so Matten aus "gkräuseltem" Material mit viel Luft dazwischen) bevor das Blech darauf kommt - als Unterlüftung. Dann gammelt da auch nichts, selbst wenn es mal feucht werden sollte (Schwitzwasser, Tau...).

LG
Quasimodo
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thomas83
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Re: Rauhspund oder OSB

Beitrag von thomas83 »

Hi Quasi,

du meinst bestimmt eine Unterspann- oder Unterdeckbahn. Ich meine sowas brauch ich nicht unbedingt.
Mein Vorhaben wie o.g. Vollschalung aus OSB oder Rauhspund, darauf Dachpappe, dann Lattung und darauf Blech. Damit dürfte an das Holz keine Feuchtigkeit kommen, außer von der Unterseite des Carports halt die Luftfeuchtigkeit, was aber nicht weiter schlimm ist.

Ich denke bzw. hoffe, wenn 22er OSB Platten ausreichen, 24er Rauhspund auch ausreichen sollte. Habe halt nur keine Ahnung, ob OSB durch die Verleimung nicht doch belastbarer ist. Außerdem wäre OSB einfacher uns schneller verlegt, allerdings gefällt der Heeresführung Rauhspung bzw. Profilbretter besser.

Grüße Thomas
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Quasimodo
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Re: Rauhspund oder OSB

Beitrag von Quasimodo »

Servus,

ne, ich meine nicht nur ne einfache Unterspannbahn. Das Teil war bei mir mehrere cm hoch und so ein gekräusel wie "Ako-Pads" zum Küche schrubben. Sinn des ganzen: Luft zwischen Holz und Bleck zirkulieren zu lassen. So haben die es eben bei mir gemacht und bislang ist alles paletti.

LG
Quasimodo
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Dominik79
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Re: Rauhspund oder OSB

Beitrag von Dominik79 »

Die Frage ob Rauhspund oder OSB hat nicht nur etwas mit der Schneelast oder der Optik zu tun, sondern auch mit der Statik bei Windlasten (Scherenkräfte). Bei einer Beplankung des Flachdaches mit OSB-Platten entsteht eine statische Scheibe, die durch die statischen Dreiecke zwischen Platten und Sparren ein Verschieben (Scheren) bei seitlichen Windbelastungen vermeidet. Rauhspund kann dies von sich aus nicht leisten, dass heißt, dass sich bei seitlichen Windlasten der Rauspund zwischen Nut- und Feder trotzdem verschieben kann. Es entsteht eben keine stabile Scheibe. Um dem zu begegnen kann man allerdings diagonal als Kreuz Windrispenbänder aus Stahl auf die Sparren spannen und darauf dann Rauhspund. Der Handwerker oder Fachplaner sollte dies aber eigentlich wissen und von sich aus vorschlagen. Kannst den Planer ja mal testen, wenn dieser Vorschlag nicht von ihm kommt, dann taugt er wohl leider nicht sehr viel! Ich bin übrigens kein Handwerker oder Architekt, aber habe im Laufe der Zeit gelernt, dass man Handwerkern überwiegend ganz genau auf die Finger schauen muss und am besten vor Baubeginn schon ganz genau weiß was, wie, warum und wieso gemacht wird um bei Bedarf korrigierend eingreifen zu können. Vorteil: Man lernt selbst eine Menge dabei. :-)

Gruß
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