Robinie verarbeiten

Kaminholz, Holzerwerb, Holzaufbereitung, Brennstoffe

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Lupo
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Robinie verarbeiten

Beitrag von Lupo »

moin.

so. vor etwa 4 wochen hat die stadtverwaltung gegenueber meinem WE-grundstueck ein paar robinien gefaellt weil sie die allg. sicherheit gefaehrdeten.
ich hab daraufhin den leiter der stadtwerke gefragt ob sie denn holz und reisig auch rausholen und entsorgen.
tun sie nicht, sagt er, wenn ich das holz wollte koennte ich es haben.
da hat sich sogar der holzer in MIR gemeldet. :lol:
ich brauchte eh ein paar dickere robinienhoelzer fuer den bau einer gartentreppe, so habe ich beschlossen auch gleich brennholz zu machen. 8)

heute also gesaegt, geschleppt und gefahren und in 4 std. mit hilfe meines weibes ca 2 rm in meterstuecken rausgeschafft.
morgen geh ich nochmal ran und schau was sonst noch rauszuholen ist. geschaetzt nochmal 4 rm.
die 2 rm habe ich nun auf der wiese aufgesetzt und brauche nun eure hilfestellung.

ein bekannter meinte diese woche, frische robinie koennte man schon im naechsten winter verfeuern. habt ihr erfahrungswerte?
desweitern wuerde ich gerne wissen wann ich die meterstuecke saegen und spalten soll. der max. durchmesser eines stammes liegt bei 25 cm. also besser gleich (frisch) saegen und spalten oder erst wenn das holz kamintrocken ist?

in jedem fall liegt das holz luftig und sonnig und wird gut abtrocknen koennen.

hoffe auf die hilfestellungvon den profis! :D
Ciao, Lupo (burning a Hase Delhi 124)
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Wamsler
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Re: Robinie verarbeiten

Beitrag von Wamsler »

Hallo lupo,
ich würde genauso vorgehen wie mit allem anderen Brennholz! Zwei Jahre lagern und sofort Aufspalten und auf Ofenlänge schneiden, oder halt auf Meterstücke. -wenn andere das nach einem Jahr verbrennen :? - ich nicht! :boese:

Übrigens mein erstes "posting" hier im Forum, bin ja schon länger angemeldet und lese gerne hier in den Beiträgen. Vor allem im Bereich Brennholz und Öfen.
Nun , mein Nickname sagt ja schon mal was über meinen Ofen aus, würde ich morgen wieder kaufen! (Der ist aus nem Baumarkt, macht aber prima warm! :D )
Seid alle gegrüßt von mir!

Chris
Gruß Christian!
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Jenne
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Re: Robinie verarbeiten

Beitrag von Jenne »

Hi Lupo,

Robinie - Du Glückspilz
Wenn Du es gleich ofenklein machst, könnte es zum Winter trocken sein.
Abgedeckt und luftig ist, wie Du ja weist, die Voraussetzung.

Ich hatte vergangenes Jahr im Mai/Juni mangels Platz Roteiche vor und auf
meinen Holzstapel für diese Saison gepackt und nach dem messe auch schon
verbrannt. Restfeuchte lag mit meinem Schätzeisen bei 15-16%
... bis denne, Jenne ;-)
Handsaege
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Re: Robinie verarbeiten

Beitrag von Handsaege »

Lupo hat geschrieben:moin.





ein bekannter meinte diese woche, frische robinie koennte man schon im naechsten winter verfeuern. habt ihr erfahrungswerte?

Die nächste Heizsaison beginnt in 6 Monaten ! Da Robinie zu den Holzarten mit der größten Dichte hier in Deutschland gehört, ist bei Durchmessern bis 25 cm ohne zu spalten, kaum eine Restfeuchte zu erwarten, die einen vernünftigen Abbrand sicherstellt.
Durch die hohe Dichte brennt Robinie ohnehin eher kleinflammig, was bei zu hoher Holzfeuchte sich dann nochmals negativ auswirkt.
Als Zugabe bekommst Du insbesonders bei noch berindetem Holz dann eine wunderbare Duftnote verbrennenden Mülls, macht sich gut im Wohnzimmer und die Nachbarn freut es auch !
Manche setzen halt die "Liegedauer" im Ofen mit einem guten Brennwert gleich :roll:
Ich kann dir nur empfehlen relativ klein zu spalten und sonnig/luftig/oben abgedeckt zu setzen.
Was bei weichem Nadelholz durchaus geht, bei Hartholz wie Robinie bin ich da aber eher skeptisch.

Was deine Gartentreppe betrifft;
Ich habe dieses Jahr in unserem Wald etliche Ster Robinie aufgearbeitet, die nach Windwurf seit etlichen Jahren auf dem Waldboden lag. Ich bin nicht ganz sicher, aber ich meine, die Bäume stammen aus dem Orkan von 2004 (!).
Die Rinde scheint extrem widerstandsfähig zu sein, da bisher nur ein Stamm dabei war, der auf der bodenliegende Seite 1-2 cm Gammel aufgewiesen hat (vermutlich durch eindringende Feuchte über herausgebrochene Äste).
Selbst bei Eichenholz ist da eine tiefergehende "Fäulnis" festzustellen.
Das weiß ich aus jahrelanger Erfahrung, da ich auch angegammeltes Holz nehme, wenn es sich noch einigermaßen spalten lässt.
Freihängende Robinienstämme zeigen nach vielen Jahren unter der völlig vermoosten Rinde eine beachtliche Humusschicht und darunter kerngesundes Holz !
Wenn Du also für eine wasserabführende Schicht unter den Robinienstufen sorgst, werden die sehr sehr lange halten !

Robinienbilder:

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Gruß
Gerhard
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Lupo
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Re: Robinie verarbeiten

Beitrag von Lupo »

moin.
erstmal ein "herzliches willkomen im forum" an wamsler. :D
vielen dank an alle fuer eure ratschlaege und hilfestellung. :D
aufgrund der angesprochenen dichte werde ich wohl tatsaechlich lieber bis zur uebernaechsten saison warten mit dem verbrennen. ausserdem habe ich diesen sommer noch andere projekte die erledigt werden muessen, so dass ich auf holz aufbereiten gut verzichten kann. :wink:
ich werde wohl das holz in meterstuecken trocknen lassen (das sollte bei der trockenzeit dann auch kein problem sein), da ich in der gegend schon oefters vom naechtlichen holzklau gehoert habe und sich der lagerplatz nicht im besiedelten gebiet befindet. wenn das holz aber mitten in der wiese sitzt (problematisch mit ranfahren), von allen seiten einsehbar und dann auch noch in schweren "langpruegeln", ist's dem holzklau schwerer gemacht als wenn's schon handlich gespalten daliegt. :twisted:

@handsaege: wegen der treppe: jepp, genau deshalb weil robinie schlecht verrottet will ich sie fuer das treppchen hernehmen. das wird nicht gewaltiges, nur zwei wangen mit ingesamt 3 tritten um eine stufe im grundstueck mit der anderen zu verbinden. bisher hatte ich da ein stueck einer alten eichentreppe aus ner scheune verbaut, welche immerhin nun auch 5-6 jahre ohne holzschutz gehalten hatte. nun ist sie aber hin und es muss was neues her. :D

vielen dank nochmal fuer eure meinungen. :D
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Re: Robinie verarbeiten

Beitrag von ofus »

Ist Robinie das mit den dicken knorrigen Rinden? Und ein Pionierholz?

Dann brenne ich das seit zwei Jahren und kleinflammig ist es wirklich. Wenn ich es mit anderem Holz mische, dann wird es besser, aber gut ist anders.

Und ja, es riecht.
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Re: Robinie verarbeiten

Beitrag von Lupo »

moin ofus.

jepp, die rinde ist etwa wie eichenrinde strukturiert und recht dick.
wenn du mit pionierholz meinst dass sich das zeug wie wild ueberall vermehrt (ueber wuirzeln), schnell waechst und in kuerzester zeit ein areal verbuscht, dann ist es eins. :wink:

also hab ich dann auch gelernt, dass es besser ist es mit anderen holzarten beim verbrennen zu mischen. alles klar! :D
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Re: Robinie verarbeiten

Beitrag von ofus »

wenn du mit pionierholz meinst dass sich das zeug wie wild ueberall vermehrt (ueber wuirzeln), schnell waechst und in kuerzester zeit ein areal verbuscht, dann ist es eins
ja, genau das ist gemeint. Man setzt es ein, um schnell zu bewalden. Und hat hinterher Last damit...

Als ich gestern den Text schrieb, war ich mir beim Baumnamen unsicher, Alzheimer läßt grüßen.

--> zum nachlesen
wikiwasdiepediaist hat geschrieben:Diese Eigenschaften bedingen die Pionierfähigkeit der Robinie. Ausgehend von bereits bestehenden Samenbäumen ist die Robinie sehr schnell in der Lage, neue offene Standorte zu bewachsen; die Art neigt sehr stark zum Verwildern.
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Lupo
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Re: Robinie verarbeiten

Beitrag von Lupo »

moin.

jepp, wenn ich die jungen triebe, welche hier und da auf meinem grundstueck aus dem boden kommen, nicht regelmaessig abmaehen wuerde waere die wiese wohl innerhalb 3-4 jahren ein robinienhain. :wink:
an der grundsteucksgrenze hab ich den ein pder anderen trieb spriessen lassen, dort hab ich binnen 3-4 jahren nun 10 meter hohe baeume stehen. :shock:
die saebel ich auch irgendwann ab und hab wieder prima brennholz "fer umme". :lol:

achja...in dem von dir geposteten link fand ich besonders den artikel ueber die bekaempfung der robinie per "ringeln" interssant. das kannte ich noch nicht, muss ich mir aber merken. :)
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Re: Robinie verarbeiten

Beitrag von ofus »

Ringeln kannte ich vorher auch nicht. Kann mir irgendwie auch nicht vorstellen, wie das funktionieren soll, aber muß ja wohl.

Interessant finde ich das schnelle Wachstum, in vier Jahren zehn Meter? Was für ein Stammumfang hat das denn dann?

Ob ich mir auch mal so ein Teil in den Garten setze? Allerdings kämpfe ich auch schon mit den Ausläufern vom Bambus.
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Lupo
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Re: Robinie verarbeiten

Beitrag von Lupo »

ofus hat geschrieben:Ringeln kannte ich vorher auch nicht. Kann mir irgendwie auch nicht vorstellen, wie das funktionieren soll, aber muß ja wohl.

Interessant finde ich das schnelle Wachstum, in vier Jahren zehn Meter? Was für ein Stammumfang hat das denn dann?

Ob ich mir auch mal so ein Teil in den Garten setze? Allerdings kämpfe ich auch schon mit den Ausläufern vom Bambus.

moin ofus.

denke dass bei den robinien (evtl. auch anderen baeumen) die 'hauptversorgungsleitungen' nach oben dicht unter der rinde verlaufen und die so beim ringeln gekappt werden. anscheinend hat das dann auch auswirkungen auf die wurzel, die sich dann eventuell sagt: wenn oben nix mehr gebraucht wird, muss ich unten auch nix mehr produzieren. :wink:
keine ahnung. :wink:

nee, nee.....was da so ca. 10 meter hoch ist sind keine wirklichen staemme. der hauptstamm ist so ca. 15cm im durchmesser. der rest sind dickere aeste so 5-7 cm. aber immerhin.....es kost ja nix. :wink:

NEIN! niemals freiwillig robinien im garten pflanzen!!! das verhaelt sich wirklich wie bambus.
der ertrag im verhaeltniss zum aerger: 0:10. :?
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Re: Robinie verarbeiten

Beitrag von ofus »

Hallo,

die Sache mit den Versorgungsleitungen klingt logisch.
NEIN! niemals freiwillig robinien im garten pflanzen!!! das verhaelt sich wirklich wie bambus.
der ertrag im verhaeltniss zum aerger: 0:10
jut, hab schon verstanden. Naja, vielleicht mal einer im Topf...
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