Wirtschaftlichkeit eines Kaminofens

Kaminholz, Holzerwerb, Holzaufbereitung, Brennstoffe

Moderatoren: Jenne, Quasimodo

Antworten
mic6121
Beiträge: 17
Registriert: Do 14. Okt 2010, 11:11

Wirtschaftlichkeit eines Kaminofens

Beitrag von mic6121 »

Hallo an alle!

Ich habe mich nun ein bischen in das Thema heizen mit einem Kaminofen eingelesen. Für mich
ist der Kaminofen hauptsächlich als Ersatz für die Heizung gedacht. So ein Kaminofen ist natürlich
auch sehr schön aber halt auch wieder mit Arbeit verbunden. Da ich aber einen Bürojob habe, freue
ich mich auch auf die Abwechslung (Holz kleinmachen und zuhause Feuer machen).

Nun stelle ich mir aber die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Mal zu meiner Situation und Rechnung.
Ich bekomme Holz kostenlos, muss es nur kleinmachen. Ich spare durch den Ofen vermutlich Heizkosten
zwischen 600 bis 700 Euro (dies sind die reinen Verbrauchskosten ohne Grundkosten).
Die Investkosten betragen ca. 5.000 Euro; d. h. Amortisation nach ca. 7-8 Jahren.

Der Vorteil mit Kaminofen ist halt, dass ich dafür immer schön warm habe, das ich beim Heizen mit der
Heizung nicht schaffe da wir unter dem Dach wohnen und unsere Decke ziemlich hoch ist. Nachteile sehe
ich eigentlich keine; auf die Arbeit freue ich mich!

Wenn ich nun aber das Holz zu je ca. 80,00 Euro je RM kaufen müsste, hätte ich ja nichts gewonnen. Ich gehe
davon aus, dass wir sicherlich ca. 5-10 RM benötigen. Ich habe jedoch keinerlei Erfahrung!!! Meine Schätzung beruht
auf den Erfahrungen anderer aus diesem Forum. Ich muss ca. 140 cbm Raum den ganzen Tag beheizen - Frau und Kind sind
zuhause. Unser Ofen hat 7KW (Skantherm Ator).

Was meint Ihr - liege ich mit meinen Vorstellungen/Kalkulation richtig?
Über ein paar Meinungen / Erfahrungen würde ich mich freuen!
Vor allem interessiert mich woher Ihr Euer Holz bezieht.

Viele Grüsse!
Micha
Benutzeravatar
Jenne
Moderator
Beiträge: 1893
Registriert: Sa 24. Nov 2007, 09:23
Wohnort: Thüringen, das grüne Herz Deutschlands

Re: Wirtschaftlichkeit eines Kaminofens

Beitrag von Jenne »

Hallo Micha,

passt schon so ungefähr. Bei 80-90 Euro pro Raummeter liegt der Break even Point.

Ich zahle zwischen 5-20,- € pro Raummeter und habe nun nahezu komplett auf Holz umgestellt.
Die Gastherme macht nur noch Warmwasser im Sommer und überbrückt die Urlaubszeit.
... bis denne, Jenne ;-)
Benutzeravatar
Quasimodo
Moderator
Beiträge: 1446
Registriert: So 11. Nov 2007, 12:19
Wohnort: Ludwigsburg

Re: Wirtschaftlichkeit eines Kaminofens

Beitrag von Quasimodo »

Hallo Micha,

die "dicker Daumen Kalkulation" ist auch hier - wie so oft - relativ einfach. Kompliziert wird es dann, wenn sämtliche Details berücksichtigt werden sollen (mitbeachtung sämtlicher kalkulatorischer Kosten...) Das erspar ich mir jetzt mal und bleibe wirklich beim dicken Daumen:

Kosten je Kilowattstunde für Heizung inkl. Bereitschaftskosten (Betriebsstrom), Wartung etc. ohne Kosten für die Heizanlage bei Gas oder Öl aktuell ca 10 Cent (6 - 8 Cent für den Brennstoff + die o.g. Nebenkosten - ganz grob).

Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass man aus einem Raummeter / Ster Brennholz ca 1.600 kW/h Heizenergie bekommt (2.000 kW/h enthaltene Energie bei angenommenen 80 % Wirkungsgrad des Ofens), darf der Raummeter theoretisch 160 Euro abzüglich der o.g. Nebenkosten kosten um auf die o.g. 10 Cent pro kW/h zu kommen.

Wird die kW/h bei Öl oder Gas mit z.B. 7 Cent angesetzt, darf der Raummeter Brennholz noch 112 Euro Kosten um mit Öl / Gas pari zu sein.

Ein bißchen Lesestoff zum Thema auch hier: http://www.bau-doc.de/phpBB3/viewtopic. ... ulatorisch

Hier bleibt natürlich der höhere Aufwand fürs Holz (Arbeit, Zeiteinsatz...) unberücksichtigt.

Zu Deiner zweiten Frage: Ich hol mein Brennholz aus Flächenlosen die ich bei Holzauktionen ersteigere. Kalkuliere ich dabei meine Kosten (nicht den Arbeitsaufwand - das verbuche ich unter Hobby und Fitnesstraining) - also Maschinenkosten (Motorsäge, Wippsäge, Spalter, PSA...), Energiekosten (Sprit und Öl für Motorsäge, Strom für Spalter...), Transportkosten und und und, dann komme ich (je nach "Erntemenge) derzeit auf 25 - 30 Euro pro Raummeter.


LG
Quasimodo
Nunc est bibendum!
mic6121
Beiträge: 17
Registriert: Do 14. Okt 2010, 11:11

Re: Wirtschaftlichkeit eines Kaminofens

Beitrag von mic6121 »

Danke Euch Beiden schonmal!

Dann liege ich wohl gar nicht so schlecht mit meiner Schätzung.
Hoffentlich geht es bei uns bald los. Wenn ich dann mal weis wieviel
ich verbrauche, kann ich das dann natürlich noch ein bischen genauer sagen.

Nachdem ich mich für den Kaminofen entschieden habe, wollte ich ursprünglich
etwas Holz zukaufen, aber bei den Preisen spalte ich mein Holz dann wohl lieber
selbst. Ich würde auch mal diese gepressten Holzbriketts ausprobieren (aber nur
für zwischendurch).
Die kann ich gut in meinem Keller lagern und sind sauber verpackt. Ich habe leider einen
kleinen Keller, aber dafür einen Tiefgaragenstellplatz :) Spass, ich weis ja, dass ich
dort kein Holz lagern darf :wink:

LG Micha
Benutzeravatar
Lupo
Moderator
Beiträge: 1371
Registriert: Mi 7. Nov 2007, 08:03
Wohnort: Grossherzogthum Baden
Kontaktdaten:

Re: Wirtschaftlichkeit eines Kaminofens

Beitrag von Lupo »

...und zu der ganzen moeglichen ersparniss kommt am ende noch die gewissheit das man beim spalten 'sport' gemacht hat (ehrlich gesagt luegt einem der eigene koerper danach an.....man fuehlt sich schlapp, womoeglich auch durchtrainiert...richtig toll verausgabt........doch was es ist, ist nix anderes als muskelkater. also feinste verletzungen der muskeln durch die ungewohnte arbeit. 8) )

das aber nur am rande. 8)

unbezahlbar ist der unterschied zwischen waerme aus der gastherme und dem feuer (das man auch sehen kann) aus dem kaminofen.
selbst wenn es im vergleich zu gas oder oel etwas teurer waere......ich wuerde es immer wieder waehlen! :)

ist halt auch was fuers gemuet und gefuehl. neudeutsch auch als 'wellness' bekannt. :)
Ciao, Lupo (burning a Hase Delhi 124)
****************************
La curiosita e la madre della sapienza
ofus
Beiträge: 613
Registriert: Do 26. Nov 2009, 10:38
Kontaktdaten:

Re: Wirtschaftlichkeit eines Kaminofens

Beitrag von ofus »

Und falls es noch nicht erwähnt wurde, man tut auch etwas für die Umwelt, indem man erstens keine endlichen Ressourcen verheizt und zweitens (theoretisch?) klimaneutral (mehr oder weniger / Transport des Holzes) heizt.
Holzfeuer? Immer doch! Und wohin mit gebrauchten CDs? DVD Ankauf...
mic6121
Beiträge: 17
Registriert: Do 14. Okt 2010, 11:11

Re: Wirtschaftlichkeit eines Kaminofens

Beitrag von mic6121 »

So, heute habe ich dann nun mal Holz gesägt und in handliche Stücke geschlagen.
8 Stunden Arbeit, in meinem Keller habe ich nun etwas Holz (geschätzt ca. 1,5 cbm gestapelt)
und Rückenschmerzen.
Ich habe die schlimme Vermutung, dass mir das nicht gerade mal nen Monat ausreicht. Ohje,
ob meine Rechnung da aufgeht??? Wenn ich jetzt also jeden Monat Holz machen müsste, wäre
das ja schon sehr viel. Vielleicht sollte ich doch den ein oder anderen RM zukaufen?

Mein Kumpel hat einen gemauerten Kamin und meinte, dass ihm das max. einen Monat ausreichen
würde...

Jetzt bin ich mal gespannt, wieviel wir dann tatsächlich benötigen. Ich warte noch immer auf die
Zustimmung meines mir zugeordneten MiB (ist seit zwei Wochen nicht erreichbar - weder tel noch
per mail...)

LG Micha
Benutzeravatar
Jenne
Moderator
Beiträge: 1893
Registriert: Sa 24. Nov 2007, 09:23
Wohnort: Thüringen, das grüne Herz Deutschlands

Re: Wirtschaftlichkeit eines Kaminofens

Beitrag von Jenne »

Hi,

Muskelkater - so muss das sein. icon_andiearbeit.gif

Wenn Du deinem Rücken was gutes tun willst kauf dir einen Spalter.
Gut 30 Jahre habe ich alles mit Hand gespalten. Dieses Frühjahr habe ich mich
von meiner Frau überreden lassen. Und :?: Ich möchte ihn nicht mehr missen.
Der summt den ganzen Tag sein Lied. Vom Spalter in den Schubkarren. Vom
Schubkarren auf die Holzmiete. So sieht es bei mir: Anfang

Bild

fast am Ende:

Bild
... bis denne, Jenne ;-)
mic6121
Beiträge: 17
Registriert: Do 14. Okt 2010, 11:11

Re: Wirtschaftlichkeit eines Kaminofens

Beitrag von mic6121 »

Hi Jenne!

Man ist das viel Holz! Bisher habe ich nur Dachbalken gespaltet. Das ging eigentlich
soweit, aber wenn dann mal richtige Stämme kommen, werde ich dies mit der Axt wohl
nur sehr schwer hinbekommen. Wir haben uns auch schon überlegt einen Spalter zu
kaufen, aber den ersten Winter muss ich so schaffen. Ich möchte ja auch ersteinmal
abwarten wieviel Holz ich tatsächlich benötige und wie ich mit der Menge hinkomme!

Danke für die Bilder! Jetzt kann ich mir das besser vorstellen!

LG Micha
Benutzeravatar
Jenne
Moderator
Beiträge: 1893
Registriert: Sa 24. Nov 2007, 09:23
Wohnort: Thüringen, das grüne Herz Deutschlands

Re: Wirtschaftlichkeit eines Kaminofens

Beitrag von Jenne »

Hi Micha,

wenn Holz frisch ist, ist es nicht sooo schlimm mit dem Spalten. Die Menge machte es
nun doch notwendig sich einen Spalter zuzulegen.
... bis denne, Jenne ;-)
werker
Beiträge: 1
Registriert: So 7. Nov 2010, 14:50

Re: Wirtschaftlichkeit eines Kaminofens

Beitrag von werker »

Hallo an alle,
ich benutze auch öfter mal den Kamin um zu heizen, aber ich habe mir erst vor kurzem ein Biomasse Bhkw einbauen lassen und bin damit auch ganz zufrieden und warm ist es auch immer.

noch einen schönen Sonntag
Antworten