Fassade isolieren

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johanna
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Fassade isolieren

Beitrag von johanna »

Hallo Ihr,
es ist toll mit Holz zum größten Teil unser Haus zu heizen aber leider geht auch viel von der Wärme verloren.Wir möchten im nächsten Jahr unsere Fassade isolieren lassen und würden uns über Tipps,Anregungen und Erfahrungen freuen.Unser Haus ist über hundert Jahre alt und wir können uns so ziemlich alles vorstellen was die Fassade betrifft,sollte aber bezahlbar sein.

Viele Grüße aus Belgien Euch Allen!
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Jenne
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Beitrag von Jenne »

Hallo Johanna,

da die Fassade zu dämmen schon mal ein größeres Projekt werden kann, würde ich vielleicht einen
Architekten zu Rate ziehen.
Gerade im Bereich von Fenstern, Türen, Simsen usw. sind schnell Wärmebrücken eingebaut.

Soll nur die Fassade gedämmt werden oder ist ein Austausch von Fenstern oä. mitgeplant?
... bis denne, Jenne ;-)
johanna
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Beitrag von johanna »

Jenne hat geschrieben:Hallo Johanna,

da die Fassade zu dämmen schon mal ein größeres Projekt werden kann, würde ich vielleicht einen
Architekten zu Rate ziehen.
Gerade im Bereich von Fenstern, Türen, Simsen usw. sind schnell Wärmebrücken eingebaut.

Soll nur die Fassade gedämmt werden oder ist ein Austausch von Fenstern oä. mitgeplant?
Wir waren bereits bei der hiesigen Energieberatungsstelle wo man uns zwar verschiedene Möglichkeiten erklärt hat aber es ist was anderes Tipps von "Verbrauchern" zu erhalten.Da wir ca.30Euro pro m² an Zuschüssen erhalten können und auch einen,zinslosen,Kredit in Anspruch nehmen können ist zum Beispiel der Einsatz einer Wärmebildkamera verpflichtend vorgeschrieben um die verschiedenen Förderungen zu erhalten.Unsere Fenster sind bereits welche mit Doppelverglasung und wir möchten diese nicht ersetzen.
Jeder zusätzliche Rat ist uns sehr willkommen.

Danke und Gruß
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Jenne
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Beitrag von Jenne »

Hallo Johanna,

na ja, schwer was zu raten.

Wir haben bis jetzt 2 Seiten gedämmt. Was deutlich auffällt, unsere Hütte ist 100 Jahre alt mit kleinen
Fenstern, dass die zusätzlich Dämmung (120mm) den Lichteinfall verringert.
Nun hätte man einen höherwertigen Dämmstoff nehmen können. Also gleicher Dämmwert bei weniger
Dicke. Das war uns aber nicht ganz bewusst bei Auftragserteilung das es minimal dunkler wird im Raum.
... bis denne, Jenne ;-)
holzfaeller
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Beitrag von holzfaeller »

Hallo Johanna,
erst mal die Bausubstanz prüfen. Die Wände müssen auf jeden Fall frei von Schäden wie hochziehendes Wasser o.ä. sein, bevor man sie einpackt mit Dämmung!
Wenn es Fördermittel gibt muß bestimmt auch ein gewisser Mindeststandard eingehalten werden, wahrscheinlich Erfüllung der aktuellen EnEV ...
Wenn man nicht anfangen will, neue Fundamente zu machen, kommt nur eine leichte vorgehängte Dämmung in Betracht, also entweder ein Wärmedämmverbundsystem mit äusserem Putz oder aber eine vorgehängte gedämmte Ständerwerkskonstruktion mit einer Holzfassade vor Luftschicht (kann statt Holz natürlich auch Schiefer oder sonstiger leichter Fassadenbaustoff sein) .... was in Frage kommt ist in erster Linie eine architektonische Entscheidung!
Auch wenn schon doppelverglaste Fenster drin sind, wie alt sind die? was ist das für eine Ausführung? ....alte Doppelglasfenster haben einen U-Wert von ca. 3,0 , moderne Fenster einen von 0,7 ..... das ist nur ein Viertel vom Energieverlust des alten Fensters :roll: das muß man auf jeden Fall prüfen und dann erst entscheiden.
Wenn neue Fenster dann so setzen, daß sie mit der neuen wärmdämmenden Fassade eine Einheit ohne Kältebrücke bilden. Das ist nämlich ein Hauptproblem bei nachträglicher Dämmung und Bestandsfenstern .... vielleicht daher Jenne's Probleme mit dem reduzierten Licht im Haus ?
Auf jeden Fall einen Baufachmann wie Architekt oder Bauingenieur mit entsprechender Erfahrung dazuholen. Der Energieberater kann zwar ein Energiekonzept erstellen, ist aber nicht immer automatisch auch imstande, das architektonisch umzusetzen.
Ausser Fassade und Fenster gehört natürlich auch ganz wesentlich das Dach mit dazu!
Und nicht nur eine Thermografie machen sondern begleitend auch einen Blower Door Test. sonst liefert die Thermografie nämlich nur relativ zweckfreie aber eindrucksvolle bunte Bilder ....
Gruß
Arno Kuschow
Steinzeit ist vorbei!
Gruß aus der Passivhausecke
Arno Kuschow / www.eco-casa.de
johanna
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Beitrag von johanna »

Zuerst mal vielen Dank für Eure Antworten,
Wir planen den Altbau zu isolieren da zwei Anbauten(2001,2007) top isoliert sind.Bleiben ca.120m²(Fassade) Altbau zu machen.
Unsere Fenster sind von 1995 und bestimmt gibt es viel bessere aber alles geht einfach nicht.
Vorschrift zur Förderung ist <0.45W/m²K,sagt uns als Laien nichts.
Unseren Speicher hat Patrick mit 16cm. begehbaren Platten isoliert und ein Bekannter,Fachmann,meinte er habe das Topp gemacht.Speicher ist nur ca 1.5 Meter hoch deshalb wohl die beste Alternative.Förderung(25Euro m²) haben wir dafür nach Prüfung erhalten.
Werden uns an befreundeten Architekten wenden wegen Fassade,nochmal vielen Dank an jenne und holzfaeller.
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Jenne
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Beitrag von Jenne »

johanna hat geschrieben: ...
Vorschrift zur Förderung ist <0.45W/m²K, sagt uns als Laien nichts.
...
Hallo Johanna,

schön wenn sich ein Fachmann meldet. Danke Arno :)

Wenn ein Architekt euch berät kann ja fast nichts mehr schief gehen. Versucht ihn zu überreden auch den
Baufortschritt zu überwachen. Der Teufel steckt, wie so oft, im Detail. Leider ist man oftmals hinterher schlauer.

Den Wert den Du angibst, gibt den Wärmedurchgangswert an. Je niedriger der Wert um so länger bleibt die
Wärme im Haus. Nun ergeben sich bei einer Dämmung mehrere Möglichkeiten (bitte nur Beispielhaft verstehen:
1. Du dämmst dick mit preiswerteren Dämmstoff, z.B 120mm mit 0,45
2. Du dämmst weniger dick mit teurem Dämmstoff, z.B. 80 mm mit 0,30; ergibt am Ende vlt. den gleichen Dämmwert wie bei 1.
3. Du dämmst mit dem teuren Dämmstoff auch z.B. 120mm

Fakt ist: Die billigste Energie zum heizen ist die Energie die Du nicht brauchst. Egal ob der Energieträger Öl. Gas,
Holz oder was auch immer ist oder sein wird. Energie wird immer teurer werden. Leider.
Nun kann man einfach mal vergleichen wie sich was rechnet. Schwer ist es immer die Preissteigerung der nächsten
Jahre vorherzusagen.
Ich bin der Meinung man sollte sich am Stand der Dinge orientieren. Nicht um jeden Preis aber auch nicht billig.
Ein Haus steht 100 Jahre und länger. Auch wenn sich manche Investition nicht im eigenem Leben rechnet so haben
vielleicht meine Kinder oder Enkel was davon. Und wenn es "nur" der bessere Verkaufswert ist.
... bis denne, Jenne ;-)
johanna
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Beitrag von johanna »

Hallo jenne,
Nachhaltigkeit ist auch bei uns ein Begriff.Brennwerttechnik-Erdgas,Solarthermie(10m²),Kellerdecken und Speicher gedämmt,2 Ofen um noch weniger Erdgas zu verbrauchen und nächstes Jahr eben die Fassade.Durch die sehr guten Fördermöglichkeiten hier haben wir enorm viel Energie sparen können(-ca 1500m³ Erdgas),Tendenz weiter fallend.Für uns hört es damit aber nicht auf,Energiesparlampen gibts bei uns sehr viele und wir und unsere Kinder achten auf den sorgsamen Umgang mit allen Arten von Energie,nicht nur bei uns im Haus.Aber eins ist uns eben auch wichtig,Gemütlichkeit und Lebensfreude und dafür haben wir,unter anderem,unsere Ofen :)

Nochmal Danke für die Einschätzung und den Rat,haben noch einiges vor in unserem Haus und werden noch oft gerne hier nachfragen da man hier auf kompetente und nette Menschen trifft.

Gruß
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Lupo
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Beitrag von Lupo »

johanna hat geschrieben:
Nochmal Danke für die Einschätzung und den Rat,haben noch einiges vor in unserem Haus und werden noch oft gerne hier nachfragen da man hier auf kompetente und nette Menschen trifft.

Gruß
hallo johanna,
auch wenn ich zu diesem thread nichts beitragen konnte (machmal weiss sogar ich wann es zeit ist die klappe zu halten :wink: ) so will ich doch im namen der anderen 'helferlein' DANKE fuer deine netten worte sagen. :)

so jungs, klopft euch mal schnell gegenseitig auf die schulter und dann....back to work! :wink:
Ciao, Lupo (burning a Hase Delhi 124)
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holzfaeller
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Beitrag von holzfaeller »

Danke für die "Blumen" :wink:
Gruß
Arno
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Jenne
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Beitrag von Jenne »

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