Wärmeverteilung in 60m²-Wohnung - Rohrlüfter!?

[s4sch4]

Hallo zusammen!

Zur Wohnsituation:
Ich wohne in einer 60m²-Altbau-Wohnung im 1. OG [SIEHE BILD 1] (Haus hat 3 Parteien). Deckenhöhe ist nur ca. 2,45m. Von der Lager her schon nicht verkehrt - da von oben und unten ja auch geheizt wird... (im UG ist ebenfalls ein Kamin installiert.

Bild 1:


Die Kamine sind identisch - mit Speckstein - nennt sich "Olympus V3" von Slovana oder so ähnlich (leider keine Unterlagen zur Hand) und bringt lt. Datenblatt 7kW Wärmeleistung.

Hier der Link: http://www.hagebau.de/is-bin/INTERSHOP. ... zQodnm7DNw

Meine Frage:
Die Wärme verteilt sich leider nicht so gut, wie ich es mir gedacht hatte. Wenn man vom Wohnzimmer in den Flur geht, merkt man an der Türschwelle einen deutlichen unterschied. Eigentlicher Knackpunkt ist allerdings das Schlafzimmer.

Ich würde gern eine Möglichkeit anwenden, bei der ich vom Wohnzimmer aus gleichzeitig das Schlafzimmer und evtl. noch den Flur ein wenig mitheizen kann.
Meine Idee: Rohrlüfter durch die Wand od. einfach Lüftungsgitter? Die warme Luft verdrängt ja die Kalte - also müsste doch eigentlich durch eine einfache Wandöffnung (mit oder ohne Rohrlüfter) ein Sog entstehen, oder verstehe ich das falsch? [SIEHE BILD 2]

Die Lüfter (falls diese überhaupt notwendig sind) sollten relativ leise, bzw. kaum hörbar arbeiten und evtl. auch von der Drehzahl regelbar sein...

Bild 2:


Ich bedanke mich im Voraus für eure Antworten und entschuldige mich im Voraus, falls ich die Sektion verfehlt habe - wusste nicht ob das auch zum Altbau-Forum passt!?

Danke!
Sascha

[lotusm4]

Ich bin mal auf die Antworten gespannt - bei mir das selbe - Deckenhöhe 243, aber die Raumaufteilung ein wenig anders.
Vom Wohnzimmer(Lotus M4) zum Flur eine deutliche Temparaturdifferenz - die Wärme hängt unter der Decke, geht aber nicht durch die Tür durch.
Werde jetzt erst einmal über dem Türsturz und direkt unter der Decke einen entsprechenden Durchbruch zum Flur machen (nicht tragende Leichtbauwand) - und dann mal weitersehen.

Gruss,

Matthias

[s4sch4]

Werde jetzt erst einmal über dem Türsturz und direkt unter der Decke einen entsprechenden Durchbruch zum Flur machen (nicht tragende Leichtbauwand) - und dann mal weitersehen.

Dann bin ich ja mal auf die Resultate gespannt - vielleicht gibts ja bald schon neue Erkenntnisse- falls hier keine Lösungsvorschläge kommen!? :p

[AstirFreak]

Hallo,
von Rohrlüftern kann ich nur abraten, brauchen viel Strom, machen Lärm, zum Schlafen daneben ungeeignet. Vielleicht gibts auch leise Exemplare, ich habe mit meinen Badlüftern aus dem Baumarkt aber ganz andere Erfahrungen gemacht.

Ich rüste meinen Altbau nach und nach mit dezentraler Wärmerückgewinnung aus und bastlte mir die Wärmetauscher selbst. Ich benutze dafür 12cm PC-Lüfter, die von einem Steckernetzteil versorgt werden, je nach Typ sind die fast unhörbar. Wenn man ein Steckernetzteil mit einstellbarer Spannung verwendet, kann man die Drehzahl auch noch anpassen. Ist ein Lötkolben und ein bisschen Bastelerfahrung vorhanden, kann man die Lüfterdrehzahl auch umschaltbar machen, damits nachts leiser wird.

Allerdings stellt sich die die Frage, wieviel Luftdurchsatz man braucht, um nennenswert Wärme transportieren zu können, schließlich reicht es nicht aus, die 50 Kubikmeter im Schlafzimmer einfach einmal durch warme Luft zu ersetzen. Die Wände müssen mit dieser Luft hochgeheizt/warmgehalten werden.

So ein 12cm PC-Lüfter schafft freiblasend (ohne Filter und bei geöffneten Türen je nach Typ zwischen 50 und 200m³ pro Stunde.

Idealerweise sollte der Lüfter in der Nähe des Ofens unter der Decke montiert werden, denn dort ist die Luft am wärmsten, vielleicht 40°C, wenn der Ofen brennt.

Jetzt wirds wissenschaftlich:
Den Wärmetransport von Luft kann man berechnen. Vereinfacht rechne ich mal mit Stickstoff, aus dem Luft ja zu 78% besteht.
Stickstoff hat eine Wärmekapazität von 1040J/(kg*K)
Ein Kubikmeter Stickstoff bei Normaldruck sind ca. 1,25kg.
Wenn man pro Stunde nun 100m³ 40°C warme Luft ins 20°C kalte Schlafzimmer bläst, dann bläst man ca. 125kg Luft rüber, die 20 Kelvin wärmer ist als die Schlafzimmerluft.
Das sind dann 1040J/(kg*K) * 20K * 125kg = 2,6MJ.
Unter 2,6MJ kann sich ein Laie nichts vorstellen, das sind 0,72kWh oder 720Watt, die rübertransportiert werden, also gerade mal 10% der Leistung des Ofens.
Ein Heizlüfter hat übrigens 2000W, ein Fön zwischen 1000 und 2000W.

Das könnte in einem Altbau reichen, wenn der Ofen 24h brennt. Aber mal schnell das Schlafzimmer aufheizen geht damit nicht. Man braucht also mehr Luftdurchsatz, so in der Größenordnung einer Dunstabzugshaube. Den Lärm kennt jeder und möchte wohl niemand im Schlafzimmer haben.
Alternativ muss man die Luft dort absaugen, wo sie noch viel wärmer ist. Da kommen aber dann die Lüfter an ihre Grenzen.
Es gibt Abgaswärmetauscher, die man ins Rauchrohr bauen kann. Aber dann wirds ein ziemliches Gebastel mit vielen Rohren und unter Umständen zieht der Ofen dann nicht mehr.

Michael

[s4sch4]

Ich benutze dafür 12cm PC-Lüfter, die von einem Steckernetzteil versorgt werden, je nach Typ sind die fast unhörbar.

Hatte ich mir auch schon überlegt...

So ein 12cm PC-Lüfter schafft freiblasend (ohne Filter und bei geöffneten Türen je nach Typ zwischen 50 und 200m³ pro Stunde.

Wie wäre es denn, wenn man mehrere 12er-Lüfter verbindet?? die Leistung würde sich ja quasi vervierfachen!?

Jetzt wirds wissenschaftlich...

:s okkkaaayyy....

Danke für die ausführliche Antwort - die Idee mit den PC-Lüftern ist gut!

[AstirFreak]

So ein 12cm PC-Lüfter schafft freiblasend (ohne Filter und bei geöffneten Türen je nach Typ zwischen 50 und 200m³ pro Stunde.

Wie wäre es denn, wenn man mehrere 12er-Lüfter verbindet?? die Leistung würde sich ja quasi vervierfachen!?

Also für jeden Lüfter eine Kernbohrung. Kann man machen.
Hintereinander ins gleiche Rohr ist zwecklos.
Bei Altbauten gibt es manchmal einen Betonkranz direkt unter der Decke. Die obersten 20cm der Wand sind dann sehr schwer zu durchbrechen.

Den Lüfter Richtung Flur kannste dagegen vergessen, der saugt ja maximal 30°C warme Luft an, da geht dann noch weniger Wärme durch. Wichtig ist halt auch, dass es immer einen offenen Weg für die kalte Luft zurück ins Wohnzimmer gibt. Es müssen also alle Türen geöffnet bleiben.

Michael

[s4sch4]

ja, die türen sind sowieso immer offen, sonst kann man es hier drin nicht aushalten ^^ 20m² wohnzimmer und 7kW-Ofen... ;p

[Sparky]

Moin Moin,

es besteht auch die Möglichkeit mit Deckenventilatoren (Sommer/Winterbetrieb) die warme Luft unter der Zimmerdecke nach unten zu quirlen.
damit kommt die warme Luft auch leichter unter den Türsturz in den nächsten Raum.
Checkt unter Suche in diesen Forum: Deckenventilatoren / Lüfter

LG
Sparky

[s4sch4]

Moin Moin,

es besteht auch die Möglichkeit mit Deckenventilatoren (Sommer/Winterbetrieb) die warme Luft unter der Zimmerdecke nach unten zu quirlen.

Auch keine schlechte Idee, aber ich denke, die Wärme wird dann nicht bis ins Schlafzimmer vordringen... Ich werde es in den kommenden Wochen mal mit den PC-Lüftern versuchen... Danke für die Tipps! :d