Speicherofen im KfW 70 Haus / Contura 26 t/ 34 t

Kaminofen, Schwedenofen, Kachelofen, Kamin, Schornstein, Edelstahlschornstein, Betrieb, Tipps und Tricks

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Thor68
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Speicherofen im KfW 70 Haus / Contura 26 t/ 34 t

Beitrag von Thor68 »

Hallo zusammen,
ich lese schon eine Weile sporadisch mit und bin mir allerdings immer noch nicht sehr schlüssig über unser Ofen-Projekt:

Unser Haus ist BJ 2011 und KfW70-Standard. Ziemlich dicht. Die Fußbodenheizung macht eigentlich schon kuschelig warm.
Da wir allerdings auch einen Kamin in der Mitte des Hauses haben und auch ein bisschen ins Feuer schauen wollen denken wir an einen Handöl 26t (ggf. hoch) / 34 t oder ähnlichen Ofen. Speziell für die "Übergangszeit", aber auch in der kalten Zeit um Gas zu sparen.

Einen Speicherofen haben wir bisher in Betracht gezogen:
- Weil wir Konvektionswärme nicht so mögen
- Weil der Speicherofen nicht alle Wärme direkt in den Raum abgibt und so vor Überhitzung des Raumes schützt
- Weil der Speicherofen auch über längere Zeit noch Wärme abgibt - ggf. bis zum nächsten Morgen.

Der zu beheizende Raum ist ca. 35 qm groß, offene Treppe angrenzend. Die gesamte Fläche auf diesem Stockwerk (ist alles relativ offen) ca. 55qm.

a. Wird der Speicherofen vielleicht doch zu warm?
Welche Abstrahlleistung eines Ofens schlagt ihr vor? Kommen auch kleinere/leichtere Öfen in Frage, Welche kennt ihr?

b. Ist ein wasserführender Ofen eine gute Idee/Alternative in dieser Konstellation?
Wir könnten grundsätzlich auch einen wasserführenden Ofen einbauen, eine Öffnung im Boden für die Wasserleitungen ist vorgesehen und auch der 800l Wasserspeicher mit Wärmetauschern kann mit dieser Möglichkeit umgehen. (Auch wenn das die Kosten durch die Installationen wieder stark beeinflusst). An vielen Stellen habe ich gelesen, dass von der Wasserführung abgeraten wird, nur hinsichtlich der Kühlung und als Schutz vor Überhitzung des Raumes wird sie immer wieder genannt.

c. Gibt es andere sinnvolle Alternativen, an die ich noch nicht gedacht habe?

Für alle Hinweise bin ich dankbar.

Thorsten
Sabo1604
Beiträge: 522
Registriert: Do 8. Nov 2007, 11:34

Re: Speicherofen im KfW 70 Haus / Contura 26 t/ 34 t

Beitrag von Sabo1604 »

moin Thorsten,

erstmal willkommen bei uns pyromanen und holzbrennern!!! :willko:

vor nicht allzu langer zeit, gabs hier ein ähnliches posting http://www.bau-doc.de/phpBB3/viewtopic.php?f=2&t=1615

wie`s ausging hast vielleicht gelesen.
die von euch ausgewählten öfen sind grundsätzlich eine gut wahl.
nibe öfen sind grundsolide öfen. der 34t ist sogar in der frühlingsaktion
von nibe, man kann also geld sparen. zu gross für eure bedürfnisse
sind sie auch nicht. mit 5 kw halte ich den 34er für ausreichend.
der 26er mit 9 kw nennleistung bietet eventuell reserven.
überheizen kann man einen raum mit jedem ofen, ist nur ein frage
der holzmenge und zeit. aber das hat man ja selbst in der hand.
echte speicheröfen sind aber beide nicht. es gibt berichte hier von
kollegen, die die öfen brennen, die dies berichten. ca. 8 std wärmeabgabe
nach erlöschen des feuers sind wohl für beide realistisch in der praxis.
für echte speicherfunktion wäre dann auf cera, tonwerk oder rondo
zu verweisen, es gibt noch mehr hersteller, aber die kamen mir gerade in den sinn.
aber ein kleinerer ofen ginge auch. wir haben mehr als die doppelte fläche mit
einem nibe 660t ausschliesslich (bad ausgenommen) beheizt, auch bei minus 20
grad war es immer überall mollig warm (22-24 grad). und morgens nie unter 19-20 grad

wasserführende kaminöfen sind natürlich eine interessante sache, gerade bei fussbodenheizung,
wo ja mit niedrigen vorlauftemps ins system gegangen wird, kann man durchaus gas sparen,
nicht nur in der übergangszeit. soweit ich gehört habe, sollte man dann aber 2 puffer vorhalten, oder einen grossen (14-1600l ),
da im heizbetrieb sehr viel wärme anfällt die vorloren ginge. warmwasser ist auch noch locker mit drin.
viel speicher auch deshalb, weil man dann von einem abbrand bis zum nächsten wohl mit dem puffer hinkommt
ohne zuheizen zu müssen.
aber da gibt es spezies hier, die sich da richtig gut auskennen. und den heizungsbauer fragen.
bei wasserführenden öfen ist die herstelleranzahl etwas reduziert, aber immer noch ausreichend,
um den geschmack der einzelnen zu finden. Auch hier wäre cera zu nennen und drooff , die mir gerade einfallen.


so dann mal viel spass beim planen und aussuchen
und zeit lassen. heizsaison ist fast vorbei, also braucht
man jetzt keine panikentscheidung machen.

grüssle
willi
Thor68
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Registriert: Mi 7. Mär 2012, 07:16

Re: Speicherofen im KfW 70 Haus / Contura 26 t/ 34 t

Beitrag von Thor68 »

Danke Willi

für die ausführliche Antwort. Die Hersteller und Üfen schaue ich mir am Wochenende an.
Ich habe heute zufällig den Heizungsbauer hier gehabt, der sagte auch, ich solle eher eine kleine Nennleistung wählen. Er kennt das Haus und auch seine Anlage. Das Haus ist wirklich gut gedämmt und unsere Heizung eher überdimensioniert :-)
Es geht allerdings um die Stimmung und auch das Einsparen von Gas.
Der Ofenbauer meinte auch die Luftversorgung sollte in so einem dichten Haus bedacht werden, sonst nimmt der Schornseinfeger das nicht ab bzw fürdert einen Zuluft.

Das Angebot für den 34t gilt ja nicht mehr so lange, aber viellecht kann ein Ofenbauer das Angebot ja noch ein paar Wochen "mitnehmen".
Der Wasserführende Ofen wäre sicher das zukunftsicherste Konzept, allerdings die summierten Aufbau-Kosten auch gleich am höchsten. Und viel Technik ist es halt auch. (Und die kann ausfallen)

Momentan tendiere ich zu einem "kleinen Wärme-Speicher". Vielleicht gibt es ja auch noch weitere Meinungen?

Grüße
Thorsten
Helga
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Re: Speicherofen im KfW 70 Haus / Contura 26 t/ 34 t

Beitrag von Helga »

Hallo

mein Ofen ist unter anderen ein Contura 34t. Er schafft es bei minus 20 Grad den Raum gleichmässig warm zu halten. In einem ungedämmten Haus mit sehr großen Fenstern.

Du wirst mit diesem Ofen nicht glücklich werden :) Dein Haus ist zu gedämmt dafür.

Schau dich doch einmal nach den Tonwerk Lausen oder den Rondolino Öfen um. Sie werden ein oder zweimal befüllt und geben die Wärme gleichmässiger über einen längeren Zeitraum ab.
Viele Grüße
Helga
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Ironie
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Re: Speicherofen im KfW 70 Haus / Contura 26 t/ 34 t

Beitrag von Ironie »

Hallo Thorsten,

egal für welchen Ofen Du Dich entscheidest:

Wichtig ist zu beachten, dass Deine Fußbodenheizung auch das Gewicht mitmacht & bei Wasserführend der bereits eingesetzte Pufferspeicher.
Ist der groß genug und bietet bereits Anschlüsse? Wenn nicht, lohnt sich das kaum!
(stand ebenfalls vor nem Jahr vor der Frage und kam zum Ergebniss das es sich nicht rechnet)

Ohne Wasserführung würde ich mich für den 34t enscheiden, er ist nicht so schwer wie der 26T Hoch+,
bietet genügen Speicherkapazität und sieht (Geschmacksache) sehr gut aus. (Sorry Willi... in meinen Augen sind es Speicheröfen :bier: )

Würde mich aber nochmal vor Ort genauer beraten lassen, denn wie Willi schon sagt, es hängt etwas vom Brennverhalten ab...
ob Du den ganzen abend gemütliches Feuer haben möchtest oder den Ofen nur mal gut anfeuern willst um es warm zu haben.

Tonwerk ist natürlich der Mercedes, keine Frage... aber auch eine andere Preiklasse im Vergleich


Viele Grüße

Daniel
Handöl H 26T
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Sabo1604
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Re: Speicherofen im KfW 70 Haus / Contura 26 t/ 34 t

Beitrag von Sabo1604 »

moin thorsten,

da ja bereits anscheinend durchbrüche nach unten existieren, könnte man diese
natürlich auch für zuluft nutzen, wenn du auf wasserführung verzichtest, bzw hier
zusätzläch zuluft vorsehen. das sollte das problem schon lösen. ofenbauer hierfür
unbedingt nochmal konsultieren. auf die von daniel genannte bodenbelastung
ist natürlich zu achten, sollte im normalfall aber kein problem darstellen, aber
nachfragen sollte man schon. neben dem 34er, schaut euch auch mal den
590t an, für den es als extra einen wärmespeicher gibt, wie beim 34er.
hat 5 kw nennleistung und ist mit hochliegender brennkammer ein bisschen
anderst wie die anderen.

@ helga
scheint gerade so, dass du mit deinem ofen unzufrieden bist. thorsten
hat neben reichlich fläche, ein offenes treppenhaus. da sollten 5 kw
eigentlich keine grosse gefahr für überhitzen sein.

@ daniel

wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass die von nibe genannten
werte für diese öfen (10-12 std) nicht erreicht werden, in der praxis.
will man solche zeitspannen haben, muss man wo anders schaun.
ansonsten beides superschöne öfen und mir haben 6std wärmeabgabe
an meinem 660t immer genügt, zumal der speckstein so gut abschirmt,
dass man selbst nach 7-8 std noch glut findet, um ohne viel aufwand,
das feuer wieder in gange zubringen.

grüssle
willi
Helga
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Re: Speicherofen im KfW 70 Haus / Contura 26 t/ 34 t

Beitrag von Helga »

Hallo willi

Mein Ofen war der beste Kauf seit langem, da gibts nichts auszusetzen. Nur mein Haus ist nicht gedämmt. Er passt in mein Haus.

Den Handöl im unteren Bereich ständig zu heizen, das ist rumgekokel. Da schimpft mit Recht der Kaminkehrer.

Der Tonwerk Ofen gibt, glaube ich nur 1,5 - 2 kw in der Stunde ab, das ist passend für ein Niedrigenergie Haus. :)
Viele Grüße
Helga
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Ironie
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Re: Speicherofen im KfW 70 Haus / Contura 26 t/ 34 t

Beitrag von Ironie »

Sabo1604 hat geschrieben:

@ daniel

wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass die von nibe genannten
werte für diese öfen (10-12 std) nicht erreicht werden, in der praxis.
will man solche zeitspannen haben, muss man wo anders schaun.
Hallo Willi,
schön das wir GUT miteinander diskutieren können :daumen:
Habe ich woanders auch schon anders erlebt!

Zu den Werten:
Wenn ich draußen -15° habe und heize bis 21:00 (ab dann nur Glut!) dann habe ich auch bei meinem morgens um 7 nur noch eine laufwarme Oberfläche die nichts mehr abgibt.
Bei solchen Temperaturen wie jetzt lasse ich Ihn um 20Uhr ausgehen und habe morgens um 07 noch meine ~40° (OT an: Wieso 40°? Weil es für meine Hand schon fast zu warm ist... genau wie bei meinen Duschwasser: OT aus).
Es hängt ganz schwer von den Umgebungstemperaturen ab, von dem Zug der die Wärme noch mit "reißt" und mit ,das wichtigste, von dem Glutbett!
Die letzten Scheite sind bei mir Eiche!

Das sich jeder Hersteller eine entsprechende Grafik auf seine Seite stellt ist klar...
Es steht auch nirgends eine Temperatur mit dabei, nur eine schöne Kurve und die Zeit

Gruß

Daniel
Handöl H 26T
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Sabo1604
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Re: Speicherofen im KfW 70 Haus / Contura 26 t/ 34 t

Beitrag von Sabo1604 »

moin daniel,

ich glaub dir deine angaben vorneweg, der h 26t ist ja
von haus aus mit 470 kg ein schwerer ofen, mit magnesit kommen
nochmal 70 kg dazu also 550 kg, da geht was mit speicherung
der 34er bringts auf 320 kg (mit sp. 390) der 660t auf 270 kg
ist also halb so schwer wie deiner. da machen 10-12 stunden sinn,
die du angibst, wenn meiner nach 6 std handwarm war.
da kann man wieder nur sagen, an alle die speicherwärme
wollen, - die schiere masse macht es und sonst garnichts.

willi
Thor68
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Re: Speicherofen im KfW 70 Haus / Contura 26 t/ 34 t

Beitrag von Thor68 »

Da ist man mal zwei Tage weg und schon so viele Antworten :-)
Hallo zusammen und danke.

Der Heizungsbauer war da - zur Wasserführung: Ich habe zwar 800l Speicher, aber der wird schon von der Gasheizung und von 5 Solarzellen geladen.
Ich müsste also noch einen weiteren Speicher aufstellen und dann noch die Anschlußtechnik... das kostet alleine schon weit mehr als ein Ofen - und rechnet sich aktuell nicht.

Es wird also eher ein Speicherofen (Speckstein oder anderer Wärmespeicher) mit geringem Heiz-Nennwert und ggf. großem Speichervermögen werden. Das heisst, er muss schwer sein, aber doch den Fußboden am Leben lassen ...

Danke für die Tipps mt der Fußbodenbelastung, der Belüftung und die Nennung einzelner Öfen. Die schaue ich mir jetzt mal an.
Es grüßt
Thorsten
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