Holztrocknungs dauer

Kaminholz, Holzerwerb, Holzaufbereitung, Brennstoffe

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pookylg
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Holztrocknungs dauer

Beitrag von pookylg »

Moin,

mal wieder ne frage, da ich ja mein holz schon am hacken bin und mal das holzfeuchtemessgerät ins holz gesteckt hab um zu sehn wie nass es denn noch iss hat sich mir folgende frage gestellt

wie lang braucht denn holz zum trocknen ??

Info: Holz ist gehackt auf ofen gerechte stücke ( ca. 30 cm lang)
sitzt luftig und trocken in meinem unterstand.

gemessene feuchte : manche mit ca 15 % , 20 % 30 % und frisches mit ca 50 %

kann man da pauschal irgendwas sagen ( z.b. 5 % pro monat oder so ) oder muß ich das einfach sehn und ggf nachmessen ?
Gruß Raphael

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Axel
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Beitrag von Axel »

Moin Pookylg,

Das hängt von mehreren Faktoren ab.

Einer der wichtigsten ist der Wind!!!

Ich selbst hab ne Miete im Garten,die ich im letzten jahr im Februar

gebaut habe,in der die Feuchtigkeit bis November auf 15-20%gesunken war.

Die Miete kriegt den ganzen Tag Sonne und Wind.

Wenn du das Holz in Reihe stapelst,achte darauf,das die Schnittfläche

in die Windrichtung zeigt.

Bei uns ist das in Ost-West ausrichtung.

Wenn du es dann 2 Jahre sitzen lässt,bist du auf Nummer sicher.

Frisches Holz decke ich auch nicht gleich ab,so das die anfänglich hohe Feuchtigkeit auch nach oben weg kann.

Wenn du einen Unterstand hast ist das natürlich sehr gut,

Weil dann nichts direkt auf dem Holz liegt und der Wind gut durchbläst.

Gruß Axel
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Heizwolf
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Beitrag von Heizwolf »

Jo frisches lassen wir auch erstmal ohne Abdeckung einen Sommer lang ruhen, erst wenn der Herbst kommt wird gegen Regen abgedeckt.

Unsere Stapel sind so platziert, dass Sonne darauf scheint und der Talwind durchblasen kann. Funktioniert wunderbar.

Feuerholz sollte grundsätzlich 20 oder weniger % Restfeuchte haben, pi mal Daumen sind das zwei Jahre Lagerung, wenn die Stücke schon aufgerissen und auf Ofenlänge gesägt sind uU auch weniger.
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pookylg
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Beitrag von pookylg »

moin,

das sind zwar schon alles tips die ich kenne aber nochmal Danke dafür
Das mit den weniger als 20 % Restfeuchte zum verfeuern iss mir auch bekannt

ich werds über den sommer mal beobachten unn das messgerät ab und an mal in holz stecken.

so schönen sonntag,muttertag,pfingsten noch
Gruß Raphael

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Quasimodo
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Beitrag von Quasimodo »

Hi Raphael,

so ne Formel mit x% je Monat u.s.w. kannst Du vergessen, da es auf die bereits genannten Rahmenbedingungen - länge des Holzes, Lage des Holzstapels, Sonne, Wind ..... - ankommt, da gibt es kein Standard-Holztrocken-Wetter.

Zudem kann Holz auch wieder Feutigkeit aufnehmen, wie ein Schwamm.

Aber irgend eine Uni hat mal nen wissenschaftlichen Test gemacht. Dabei ist das Holz unter optimalen Bedingungen (1 Ster in einer Gitterbox, Von oben gegen Regen geschützt, Sonneneinstrahlung und Wind sind möglich...) zwischen Februar und November auf unter 20% Restfeuchte abgetrocknet.

Aber wie gesagt - ideale Bedingungen und die Holzsorte muss auch passen.

Gruß
Quasimodo
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Heizwolf
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Beitrag von Heizwolf »

Quasimodo hat geschrieben: Zudem kann Holz auch wieder Feutigkeit aufnehmen, wie ein Schwamm.
Das ist aber nach meinem Wissen nur oberflächlich und nicht relevant für den Trocknungsprozess, da es dabei ja darum geht das Wasser aus den Zellen zu bekommen. Was da mal draußen ist kann auch nicht mehr aufgenommen werden, da macht Regen im Grunde nix- außer dass das Holz faulen/stocken kann wenn es ständig naß bleibt. Oder liege ich da falsch? Eiche z.B. soll man ja sogar eine Saison dem Regen ausgesetzt lagern, damit die Gerbsäuren ausgewaschen werden um beim Verbrennen Kammer und Rohre zu schonen.
Würde auch passen, der Vater von einem Freund von mir lagert immer ohne Dach und bekommt gleichwertige Ergebnisse wie ich. Er längt allerdings immer auf einen halben Meter.
Ich decke trotzdem ab, weil ich erstens Meterstücke mache und zweitens trockenes Holz schöner anzusehen ist. Alles was freistehend dh nicht überdacht lagert wird außerdem "schwebend" gelagert damit auch die unterste Schicht schön trocknen kann ohne Kontakt zur feuchten Erde. :)
Sabo1604
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Beitrag von Sabo1604 »

Heizwolf hat geschrieben:
wird außerdem "schwebend" gelagert damit auch die unterste Schicht schön trocknen kann ohne Kontakt zur feuchten Erde. :)
Dies ist wichtig Raphael!
direkter Bodenkontakt ist zu vermeiden.
Abdecken tun wir nur über den Winter,
damit Schnee nicht so tief in die gestapelten Lager
eindringen kann. Im übrigen verlasse ich mich auf
meinen Schwiegervater, der seit über 50 Jahren
Holzmacher in seinem Flecken ist.
grüssle
willi
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pookylg
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Beitrag von pookylg »

Danke für eure guten Tips.

Klar liegt das holz "schwebend" auf Paletten das hatte ich schon mal irgendwo gelesen.

hab jetz mein holz vor der hütte dank des Spalters meines freundes doch recht schnell weg bekommen und ich seh wieder hof und nicht nur holz.
Gruß Raphael

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Quasimodo
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Beitrag von Quasimodo »

Heizwolf hat geschrieben:
Quasimodo hat geschrieben: Zudem kann Holz auch wieder Feutigkeit aufnehmen, wie ein Schwamm.
Das ist aber nach meinem Wissen nur oberflächlich und nicht relevant für den Trocknungsprozess, da es dabei ja darum geht das Wasser aus den Zellen zu bekommen. Was da mal draußen ist kann auch nicht mehr aufgenommen werden, da macht Regen im Grunde nix- außer dass das Holz faulen/stocken kann wenn es ständig naß bleibt. Oder liege ich da falsch? quote]

Jau, Heizwolf - da liegst Du falsch. Holz ist, wenn auch nur relativ schwach, hygroskopisch! Das heißt, Holz nimmt Wasserdampf aus der Luftfeuchtigkeit der Umgebung auf. Damit ist keine oberflächliche Nässe z.B. vom draufregnen gemeint, sondern die Holzfasern selbst nehmen Feuchtigkeit auf.

Das ist auch der Grund, warum Holz im Freien kaum eine Restfeuchtigkeit von 10% oder darunter erreichen kann. Das erreicht nur kammergetrocknetes Holz, also "künstliche Trocknung". Gut erkennbar wird diese Eigenschaft des Holzes bei Presslingen. Lagern diese in einem feuchten Raum, nehmen sie die Feuchtigkeit auf und quellen auf.

In der Praxis ist dies aber kaum relevant, da Holz, dass mal unter 20% Restfeuchte hatte nicht wieder auf Werte um 30% oder höher ansteigt.

Gruß
Quasimodo
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Heizwolf
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Beitrag von Heizwolf »

Gut, wieder was gelernt! :)
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