Was bedeutet es, wenn "Holz stockt" ? Folgen ?

Kaminholz, Holzerwerb, Holzaufbereitung, Brennstoffe

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Reilinga
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Was bedeutet es, wenn "Holz stockt" ? Folgen ?

Beitrag von Reilinga »

Servus zusammen,

leider kam ich in letzter Zeit nicht so oft in Forum - soll sich aber wieder ändern. Demnächst bekomme ich dann auch die Holzladung für den nächsten Winter und muss dann nicht mehr mein olles (ur-)altes Bauholz brennen, welches ich unter ner genauso alten (Armee-)Plane lagere :D

Jetzt hab ich aber eine Frage an die Experten :wink:

Was bedeutet "Holz stockt" ?

Also ich weis, wie es entsteht (Holz ist quasi im eigenen Saft luftdicht verschlossen) und ich weis, dass es nicht gut ist. Aber woran erkenne ich, wenn es "gestockt" hat ? Und wenn es so ist - was passiert dann, wenn ich so ein Holz ins Feuerchen werf ?

Hab leider auch keinen gescheiten Link im I-Net gefunden, wo der Begriff erklärt wird.

Gruß und Danke im voraus
Reilinga

p.s. Hintergrund is einfach - ich würde gerne wissen ob mein o.g. Holz unter o.g. Plane gestockt hat (mein Daddy hat das Holz komplett zugepackt und ich weis nicht ob das wirklich gut war/ist - wobei das Fichten-/Kieferholz ca. 30(!) Jahre alt ist und sehr luftig in einer Scheune 28(!) Jahre lang trocknen konnte)
Die neue Lagerstätte ist da sicherlich besser: unter der Überdachung der Garage in einem offenen Eisenkäfig.
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Sabo1604
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Beitrag von Sabo1604 »

Moin Reilinga,

"Stocken" scheint wohl eher ein norddeutscher Ausdruck zu sein.
Ich verstehe darunter, dass etwas Feuchtigkeit aufnimmt und
mangels ausreichender Belüftung Fäulnis und Schimmel annimmt.

Auf Holz bezogen, so ist stockiges Holz meist schwarz oder sehr dunkel braun, oft sind an der Oberfläche Schimmel zu erkennen.

Derartiges Holz würde ich unter guter Belüftung nochmals ein paar
Wochen trocknen und dann bedenkenlos verbrennen. Vielleicht
eingetrocknete Schimmelanhaftungen im Freien abbürsten, um
die Schimmelsporen nicht ins Haus zu tragen.

grüssle
willi
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Reilinga
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Beitrag von Reilinga »

Hallo Willi,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Dann hab ich wohl (zumindest soweit ich das mit Deiner Beschreibung vergleiche) kein "stockiges" Holz unter der Plane. Schimmel hab ich bisher nicht gesehen und die oberfläche ist nicht so, dass man sagen könnte es wäre schwarz. Und ich halt mich mal an den ohnehin offensichtlichen Schimmel - kein Schimmel = alles gut :wink:

Bei gestopcktem Holz: geht die Verfärbung dann eigentlich durch das Holz durch (wenn ichs also auseinandersäge - ist es dann innendrin auch dunkel) oder kanns innen hell und außen "stockig" sein ?

Sorry wenn ich da penetrant nachfrage - aber würde mich schon gerne weiterbilden ... :D

Gruß Reilinga
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Sabo1604
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Beitrag von Sabo1604 »

Reilinga hat geschrieben:Hallo Willi,

Bei gestopcktem Holz: geht die Verfärbung dann eigentlich durch das Holz durch (wenn ichs also auseinandersäge - ist es dann innendrin auch dunkel) oder kanns innen hell und außen "stockig" sein ?

Gruß Reilinga
Moin Reilinga,

wie weit die verfärbung ins holz eindringt, hängt sicher
von der dauer des zustandes (feucht bei schlechter belüftung) ab.
durch trocknen wird der prozess unterbrochen.
Beispiel: drehst du eine feuchte markise ein und fährst sie schnellstmöglich zum trocknen wieder aus, so passiert nichts - lässt du sie ein paar tage feucht eingerollt, so wird sie schwarze flecken (stockflecken) haben.

Wir lagern auch holz unter planen, obere lage abgeplant und plane
dann seitlich verspannt, und haben auch noch nicht das problem
gehabt, da belüftung dann ausreicht. Packt man den holzstoss ganz ein,
dann könnte ich mir verstockungproblem vorstellen, wenn
feuchtigkeit in den holzstoss eindringt.
grüssle
willi
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Quasimodo
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Beitrag von Quasimodo »

Servus beisammen,

mir haben die "Altvorderen" das Thema "verstocktes Holz" wie folgt erklärt:

Von außen ist das nicht unbedingt erkennbar! Aber wenn man das Holz aufsägt und innen das Holz "marmoriert" ausschaut, mit dunken Flecken bzw. Einfärbungen und das Holz (im weiteren Stadium der Verstockung) eine styropor-artige Konsistenz annimmt, nennt man das "verstockt" oder im schwäbischen (das ist also kein norddeutscher Ausdruck) "das Holz ist stockig".

Das Holz verliert dabei deutlich an Gewicht und Festigkeit. Es bröselt, wenn man es spalten will. Dabei verliert das Holz stark an Heizwert. Sonst ist das aber kein Problem. Brennen tut es auch, ist halt - wie z.B. Pappel - ruck zuck weg.

Wenn ich z.B. einen Scheit habe, der nur teilweise stockig ist, wandert der genau so in den Ofen. Beim Holzen im Wald lasse ich die richtig verstockten halt liegen. Der darf sich dann in Ruhe "weiter zersetzen".

Gruß
Quasimodo
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Reilinga
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Beitrag von Reilinga »

Hallo Willi, Hallo Quasi,

vielen Dank für Eure Erklärungen. Aber es bleibt Gott sei Dank dabei - habe kein "Stock"-Holz :D

Also zumindest nicht im oberen Teil meines provisorischen 4RM Lagers.

Ist die Gefahr eigentlich groß (jetzt würde ich gerne Eure Glaskugel befragen 8) ), dass bei einem ordentlich zusammengesetzten, ofenfertigen Holzstapel eine "Stockung" eintritt (also unter der Voraussetzung, dass von oben, unten oder seitlich kein Wasser dazu kommt und das Holz "ordentlich" eng zusammengesetzt wird = also o.g. Eisenkäfig unter Garagenüberstand mit fertigen Holzscheiten) ?

Gruß Reilinga
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Jenne
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Beitrag von Jenne »

N´Abend,

so lange Luft rankommt besteht keine Gefahr das das Holz stockig wird.
... bis denne, Jenne ;-)
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Quasimodo
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Beitrag von Quasimodo »

Sorry Jenne,

aber das stimmt nicht ganz. Bucherundlinge - meter lang - ungespalten neigen auch bei "luftiger Lagerung" zum stocken. Ist sie dagegen mindestens einmal gespalten (d.h. die Rinde geht nicht geschlossen rund herum) passiert nichts mehr. Die Neigung zum stocken variiert zwischen den Holzsorten. Bei Eiche passiert i.d.R. nichts, Buche dagegen neigt dazu - also Buche immer mindestens einmal spalten!

@ Reilinga: Das Abdecken des Holzes von oben reicht, seitlich braucht es nix. Da darf auch ruhig mal ein wenig "Schlagregen" dran. Und was das stapeln betrifft: nicht zu eng stapeln - sonst kann es Schimmel geben. Darauf achten, dass zwischen 2 Reihen ca. 10 cm Luft bleiben und das Holz auf z.B. Paletten stapeln. So kann von unten und zwischen den Holzreihen Luft stömen und die Feuchtigkeit abtransportieren.

Bei der von Dir geschilderten Art der Lagerung kann nix passieren. Und wenn noch ein wenig Sonne dranscheinen kann, trockent Dein Holz optimal.

Gruß
Quasimodo
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Beitrag von Jenne »

Hi Quasi,

dann ist wohl Buche diesbezüglich genau so ein empfindliches Holz wie Birke?

Ich hatte mal eine Birke mit Wipfelbruch. Wie lange die so schon stand kann ich nicht sagen aber das
einzigste was den Stamm aufrecht stehen lies war die Rinde. Das Holz innen sah aus wie du es vor hin
schon beschrieben hast. Als ich am Stamm wackelte ist der an 3 oder 4 Stellen wie ein Kartenhaus
zusammengeklappt. Ein Glück das das Holz so pappig war. Das gab noch nicht mal blaue Flecken.

Mindestens einmal spalten ist auch schon des stapelns wegen zu empfehlen :wink:
... bis denne, Jenne ;-)
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Quasimodo
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Beitrag von Quasimodo »

Jenne hat geschrieben:Hi Quasi,

dann ist wohl Buche diesbezüglich genau so ein empfindliches Holz wie Birke?
Rrrrrrrrrritchtig :wink:

Gruß
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Beitrag von Reilinga »

Hallo,

man lernt nie aus und damit DANKE @Quasi und Jenne!

Leider ist himmelsrichtungsbedingt (NO) keine direkte Sonneneinstrahlung beim künftigen Lagerplatz zu erwarten (max. von 6-9 Uhr im Sommer). Ich werd das Holz auch schon fix und fertig (also gehackt und in 25er Länge) dorthin setzen, so dass eine Stamm-"Stockung" sicherlich nicht eintreten wird.

Das mit der Unterlüftung hätt ich in jedem Fall gemacht - aber 10 cm Abstand :oops: ?! Da seh ich auch grad bei den kleinen Stücken ein statisches Problem ... oder gelten die nur bei der Meterwarenlagerung ? Ich werd in jedem Fall mein kleingehacktes Holz versuchen nicht zu pressend aneinander zu setzen.

Gruß
Reilinga

p.s. im Zweifel muss ich doch mal nen KOS zu mir einladen ... zum inspizieren :wink:
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Quasimodo
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Beitrag von Quasimodo »

Reilinga hat geschrieben: Gruß
Reilinga

p.s. im Zweifel muss ich doch mal nen KOS zu mir einladen ... zum inspizieren :wink:
Hi Reilinga,

davon gehe ich eigentlich aus, hab nur gewartet, bis Du von allein darauf kommst :idea:

Was den Abstand bei mehreren Holzreihen betrifft: Das ist bei 25 cm Scheitlänge natürlich ein wenig problematisch hinsichtlich der Stabilität. Sauber gestapelt und an den Seiten (oder bei sehr breiten Reihen auch zwischendrin mal) mit einer Stütze abgefangen, geht das aber schon. Bei Nachbars hat es Nachts mal einen riesen Schlag gelassen und eine Holzbeuge war umgestürzt. Jetzt gibt er sich mehr Mühe und der Spaß hält.

In jedem Fall solltest Du zwischen den Reihen schon etwas Luft lassen - also nicht direkt aneinander anlehnen.

LG
Quasimodo
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Reilinga
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Re: .

Beitrag von Reilinga »

Quasimodo hat geschrieben:davon gehe ich eigentlich aus, hab nur gewartet, bis Du von allein darauf kommst :idea:
Hallo Quasi,

jo, war ja auch Mal schon so gut wie abgemacht :D - hatte nur sehr viel um die Ohren die letzten Wochen - gerade gesundheitlich hats die komplette Familie auf die eine oder andere Art gebeutelt ... :( ... aber:
Unkraut vergeht nicht und "Was uns nicht tötet härtet uns!" :lol:

Im Zweifel werd ich eben nach der Inspektion durch den KOS eine Umschichtaktion durchführen müssen - aber wenn dann schon so viele Helfer da sind gehts bestimmt auch ganz fix - oder ?! :P

Gruß und Danke nochmals
Reilinga
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