Restfeuchte Eichenholz

Kaminholz, Holzerwerb, Holzaufbereitung, Brennstoffe

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Kliff
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Restfeuchte Eichenholz

Beitrag von Kliff »

Hallo zusammen,

mein Holz bekomme ich vom ersten Tag an von meinem Nachbarn. Mein Nachbar ist Bauer mit ziemlich großen eigenen Waldstücken.
Im Oktober / November letzten Jahres hat er für sich und für mich Holz geschlagen. Diesmal waren es für mich ca. 80% Eiche, der Rest Birke. Gesägt auf 30cm und fertig gespalten. Quasi ofenfertig. Sehr luftig in Metallgitterboxen gelagert.

Gestern nun bin ich mal rüber gegangen um nach dem Holz zu sehen. Ich hab mir ein Feuchtigkeitsmessgerät mitgenommen weil ich sehr skeptisch war was den Trocknungsgrad gerade des Eichenholzes angeht.

Lange Rede kurzer Sinn, ich hab mir mehrere Scheite rausgezogen, nochmals gespalten und hab eine Restfeuchte in dem Eichenholz von 17-18% gemessen. Das kann ich jetzt gar nicht glauben. Überall lese ich, dass gerade Eichenholz mind. 2 Jahre trocknen muss.
Jetzt hatte ich schon gedacht, dass mein Messgerät den Geist aufgegeben hat. Kontrollmessungen an Restbeständen von wirklich trockenem Buchenholz (15%) bis hin zu meinem Hackklotz der im Freien steht (>25%) haben mir aber gezeigt, dass das Gerät wohl in Ordnung ist.

Bei dem von mir gemessenen Trocknungsgrad hab ich eigentlich gar keine Bedenken das Holz im kommenden Winter auch zu gebrauchen. Seid ihr da derselben Meinung?
Woher kommt es, dass das Eichenholz nach einem Jahr Trocknungszeit diese geringe Restfeuchte besitzt? Wundern tut mich das schon!

Viele Grüße
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Quasimodo
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Re: Restfeuchte Eichenholz

Beitrag von Quasimodo »

Kliff hat geschrieben:...Woher kommt es, dass das Eichenholz nach einem Jahr Trocknungszeit diese geringe Restfeuchte besitzt? Wundern tut mich das schon!

Viele Grüße
Servus Kliff,

mich wundert das nicht. Hab mal das Ergebnis eines Test der Uni München gelesen. Dabei wurde festgestellt, dass Holz, wenn es unter optimalen Bedingungen gelagert wird, innerhalb eines Jahres so trocken wird, dass es brennfertig ist (also unter 20% Restfeuchte).

Das Zauberwort ist dabei (wie Du ja auch schreibst) LUFTIGE Lagerung. Also kurzgesägt in der Gitterbox und dann noch Sonne und Wind, dann reicht ein Jahr trocknungszeit wie Du siehst.

LG Quasimodo

PS: Halt Dir Deinen Lieferanten warm - ist immer gut, so eine Quelle zu haben.
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Jenne
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Beitrag von Jenne »

Hallo Kliff,

denke schon das das realistisch ist. Optimale Bedingungen waren ja gegeben.
Gleich spalten + luftig lagern = schnell trocken

Mein Nadelholz aus April / Mai 2009 hat auch schon 17% bis 20%.
Mein Birkenholz aus Mai / Juni könnte ich auch mal messen. Trocknungsrisse in den Stirnflächen
sind schon reichlich vorhanden.
Was im Moment in den Ofen wandert ist aus dem Frühjahr 08 und liegt bei 13 - 14% Restfeuchte.

Ich denke das die 2 Jahre die man immer hört aus Zeiten stammen als man sich nicht die Mühe
gemacht hat genau zu messen. 2 Jahre ist eine Fausformel mit der man nichts verkehrt machen kann.
... bis denne, Jenne ;-)
Kliff
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Beitrag von Kliff »

Hallo Jungs, das ging ja fix mit euren Antworten.

Jetzt habt ihr mich tatsächlich beruhigt :lol:

Da steht einer warmen Bude ja nichts mehr im Weg.

Natürlich werde ich mir meinen „Lieferanten“ warm halten. Ist schließlich mein einziger und direkter Nachbar zu dem wir nicht nur beim Holz sondern auch sonst ein sehr gutes Verhältnis haben.

Vielen Dank noch mal

Kliff
Chris K
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Beitrag von Chris K »

Ich habe letztens (Gott sei Dank war´s mal kalt genug) ein Stück Eiche in den Contura 655 gelegt.
Fazit: brennt sehr schlecht und nur dann, wenn die Luft voll auf offen steht.

Am nächsten Tag habe ich paar Stücke gespalten und die Restfeuchte gemessen.
Dazu habe ich ein richtiges Feuchtemessgerät und nicht so ein Pikser.
Von 16% bis 20% war alles dabei.

Ich habe die Ergebnisse mit einem Edding auf´s Holz notiert und dann mal einen Versuch gemacht.

Kurz: 15% brennt ganz gut, ab 17% sehr schlecht, 20% glüht nur vor sich her und fängt nach über einer Stunde dann doch noch an zu brennen.

Jetzt habe ich leider noch über 20m Eiche, werde in Zukunft aber nur noch Buchenholz kaufen. Das brennt doch deutlich problemloser.
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Quasimodo
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Beitrag von Quasimodo »

Chris K hat geschrieben:...Jetzt habe ich leider noch über 20m Eiche, werde in Zukunft aber nur noch Buchenholz kaufen. Das brennt doch deutlich problemloser.
Na Chris,

jetzt sei mal nicht so streng mit der Eiche. Die hat auch ihre Vorteile. Lies mal hier:

http://www.bau-doc.de/phpBB2/viewtopic.php?t=139

Eiche sollte halt ein wenig feiner gespalten sein und hilfreich ist es, etwas von einer anderen Holzsorte beizugeben, welches das Flammenspiel aufrecht erhält. Lass die Eiche halt ein wenig trockener werden. Bei 15% brennt Sie ja ganz gut, wie Du schreibst. Auf jeden Fall gibt Eiche ne bombige Glut.

Zur Not nehme ich Dir Deine 20 m Eiche auch genre ab :lol:

LG
Quasimodo
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kracher1985
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Beitrag von kracher1985 »

Hallo ,

Dieses schauspiel konnte ich die letzte Heizsaison auch feststellen, also ich bin auch der Meinung, lass die Eiche im Wald wachsen und brenne andere Sorten. Eiche muss sehr Trocken sein damit sie richtig warm gibt. Wenn sie kommt dann richtig. :D

Bei mir kommt Prinzipiell nur holz in den Reaktor das unter 14% Restfeuchte hat.


MFG Michael
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Lupo
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Beitrag von Lupo »

moin.
wir brennen meist auch ein eiche/buche gemisch.
ich kann mich ueber die eiche nur so weit "beklagen" dass eiche eine doch sehr flockige asche produziert und so beim nachlegen die ofentuer langsam geoeffnet werden muss....sonst schneits. :wink:
Ciao, Lupo (burning a Hase Delhi 124)
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Kliff
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Beitrag von Kliff »

Hallo Männer,

noch brenne ich Restbestände aus Buche.

Demnächst werde ich aber mal die 17-18% Eiche in Angriff nehmen - kalt genug soll's ja werden.

Über das Ergebnis werde ich dann hier berichten.

viele Grüße - Kliff
Bieler
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Beitrag von Bieler »

Hallo zusammen,

bin neu hier im Forum, lese aber schon einige Zeit mit, da ich mir kürzlich einen neuen Kaminofen gekauft habe.

Möchte noch eine Anmerkung zur Restfeuchte machen:

Auch ich verbrenne Holz (Buche/Eiche/Kiefer) welche im Winter des Vorjahres geschlagen wurde und ofenfertig, luftig und sonnig gelagert wurde. Ich habe bemerkt, dass es einen ganz entscheidenen Vorteil bringt, wenn man das Holz, bevor es verbrannt wird noch einen, besser zwei Tage in der Nähe des Kamins hinlegt. Dann sind die Scheide so trocken, dass man sie fest mit einem Feuerzeug zum Brennen bringen kann.

Gruß Maurice
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Jenne
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Beitrag von Jenne »

Hallo Maurice,

Willkommen bei uns.
So kann man es machen. Richtig. Hat dann fast schon das Niveau von Kammergetrocknet.

Wenn ich mal Holz von der Regenseite der Miete erwische und keine trockne Alternative habe lege ich ein Backpapier
auf den Ofen und das Holz auf den Ofen oben drauf. Nach 2 Tagen brennt es dann einwandfrei.
... bis denne, Jenne ;-)
Kliff
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Beitrag von Kliff »

Hallo ihr Pyromanen,

hier meine versprochene Rückmeldung.
Ich brenne jetzt nun doch schon seit einigen Wochen das 17-18% Restfeuchte Eichenholz in meinem 660T und muss sagen, absolut keine Probleme.
Es ist schon interessant zu beobachten, wie man gerade bei Eiche durch die Wahl der Scheitdicke das Brennverhalten des Ofen beeinflussen kann.
Der 3 kg Prügel reicht dann auch schon mal um einige Stunden Glut zu halten.

Wobei ich sagen muss, ich hab ein neues Lieblingsholz gefunden: Birke
Brennt einfach sensationell mit ruhiger Flamme und die lässt sich für mein Verständnis sehr gut über die Luftzufuhr regulieren.


Viele Grüße - Kliff
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Jenne
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Beitrag von Jenne »

Hallo Kliff,

Glückwunsch zu deiner Erkenntnis. :P Birkenholz ist richtig Toll.

Buche, Ahorn oder Eiche sind bei mir in der Region kaum noch zu bezahlen (45,-€ aufwärts). Birke wird als "Unkraut des Waldes"
angesehen und kaum einer will es haben. Gut für mich 8)
Wobei - Pappel nehme ich auch. Egal welches Holz; am Ende ist es immer Asche. Und ob ich ein mal am Abend mehr auflege macht
den Mehrpreis der Edelbrennhölzer nicht Wett.
... bis denne, Jenne ;-)
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Peter
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Beitrag von Peter »

hier mal eine Tabelle mit vielen verschiedenen Hölzern, will ich Euch nicht vorenthalten.
http://www.kaminholz-wissen.de/holz-brennwerte.php
____________
Gruß Peter
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Lupo
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Beitrag von Lupo »

moin.

guter link, peter. hab ihn in die linksammlung aufgenommen. :)
Ciao, Lupo (burning a Hase Delhi 124)
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