Brennholz: Fichte

Kaminholz, Holzerwerb, Holzaufbereitung, Brennstoffe

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Quasimodo
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Brennholz: Fichte

Beitrag von Quasimodo »

Servus mitanand!
Und jetzt noch meine Erfahrungen zur Fichte (gilt auch für Tanne)! Ab dann seid erst mal Ihr dran zu Kirschen, Pappeln, Robinien....

Fällen:
Keine Ahnung, da wir bei uns nur liegendes Holz bearbeiten!

Sägen:
Da lacht das Herz - das Holz ist weich und da fliegen die Spähne nur so aus dem Stamm. Allerdings wird gern das Schwert und die Kette eingesaut, da das Holz recht Harzig / voller Lignin ist. Schwert und Kette zu putzen ist nicht so angenehm, ich hab bislang nur ein Mittel gefunden, welches Harz richtig schnell und sauber entfernt!

Spalten: Au weia! Wenn - und das ist in der Regel so - viele Äste drin sind, lässt sich das Holz in nassem Zustand fast gar nicht spalten. Die Spaltaxt verschwindet einfach im Holz und das Wasser spritzt heraus. Mit Keilen verhält es sich ähnlich. Ich lass es sein und warte bis das Holz trocken ist, dann geht es besser! Und es ist auch nicht so schwer und somit am Stück tragbar!

Trocknen: Fichte trocknet schnell. Luftig und Sonnig gelagert ist es nach einem Jahr schon gut trocken. Insgesamt haben Versuche einer Uni ergeben, dass Nadelholz, aber auch Birke und Buche (wenn gespalten, und kurz gesägt luftig und sonnig gelagert und von oben gegen Regen geschützt) bereits nach einem Sommer unter 20% Restfeuchte haben - also brennfertig sind.

Brennen:
Perfekt als Anzündholz und sehr gut, um erst mal Hitze im Feuerraum zu erzeugen. Es brennt jedoch schnell (aber sehr heiß) ab, es muss viel nachgelegt werden. Bezogen auf das Gewicht (z.B. 1 kg) hat Nadelholz sogar einen höheren Brennwert als Hartholz. Allerdings ist es viel leichter und somit schneidet es in Berzug auf das Volumen (z.B. Raummeter) natürlich schlechter ab als Hartholz.

Weiterer Nachteil. Nadelholz knallt gern und schießt dabei glühende Teile durch den Brennraum (eingelagerte Luftbläschen dehnen sich aus und platzen) - daher Vorsicht beim Öffnen des Ofens oder beim offenen Kamin! Und das Harz spritzt gern mal und versaut die Scheibe.

Eure Erfahrungen mit Fichte / Tanne?

Gruß
Quasimodo
Nunc est bibendum!
Sabo1604
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Beitrag von Sabo1604 »

moin moin

habe in letzter Zeit sehr viel Fichte und anderes Nadelholz gebrannt.
Im Vergleich zu Buche/Eiche gibt es wesentlich mehr und schneller
Wärme ab und hinterlässt wesentlich weniger Asche, die sehr fein
ist.
Bei den jetzigen Temperaturen habe ich das Fichtenholz wirklich
schätzen gelernt wegen seiner besseren Wärmeabgabe.
Es ist einfach schnell warm in der Bude, wenn man mit Fichte
heizt.
Da es nicht so dicht ist wie die Harthölzer ist es leichter und
verbrennt schneller, was zur Folge hat, dass es kein ordentliches
Glutbett gibt, wenn man nicht regelmässig nachlegt.

Ein bisschen lästig sind die Ascheflocken, die beim Öffnen der Ofentür
gerne die Flucht aus dem Brennraum antreten. Auch ist es ein sehr
"lebendiges" Holz, dass gerne knackt und knistert und dabei Glutteile
um sich wirft. Daher ist Vorsicht geboten, beim Öffnen der Ofentür.

Spalten lässt es sich wirklich am besten, wenn es trocken ist.
Mit einer guten Spaltaxt geht es problemlos. Nass dagegen ist
es, wie Quasi schon schreibt, eher eine Qual.

willi
Zuletzt geändert von Sabo1604 am Di 13. Jan 2009, 15:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Axel
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Beitrag von Axel »

moin Moin,

wir heizen z.T. auch noch mit unserer "Hauseigenen" Zeder.

Bei uns verhält es sich genauso wie bei Willi.

Zum anfeuern leg ich unten zwei Stücke Esche und darauf die Zeder,

wird schön,schnell warm in der Bude!!!!

Sehr wenig sehr saubere Asche.

Und mit dem bissl Ascheflug können wir leben.

Auch um zwischendurch mal etwas"Gas"zu geben,ist Nadelholz

unschlagbar.

Gruß Axel
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bommel-66
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Re: Brennholz: Fichte

Beitrag von bommel-66 »

Servus,
Quasimodo hat geschrieben:Servus mitanand!


Spalten: Au weia! Wenn - und das ist in der Regel so - viele Äste drin sind, lässt sich das Holz in nassem Zustand fast gar nicht spalten. Die Spaltaxt verschwindet einfach im Holz und das Wasser spritzt heraus. Mit Keilen verhält es sich ähnlich. Ich lass es sein und warte bis das Holz trocken ist, dann geht es besser! Und es ist auch nicht so schwer und somit am Stück tragbar!


Eure Erfahrungen mit Fichte / Tanne?

Gruß
Quasimodo
Servus,

bin beim Spalten von ein paar Metern frischer Fichte/Kiefer letzt zunächst auch fast verzweifelt.
Wie Du schon sagtest mit Spaltaxt und Keil mittig im Holz, sogut wie unmöglich zum spalten.
Wenn man allerdings direkt am Rand spaltet oder den Keil ansetzt, hat der Prügel keine Chance und "platzt" relativ leicht auf.
Der Durchmesser des Stammes spielt dabei auch keine Rolle....


MfG
bommel-66
Handöl 54T


Ich bin klein,
meine Gedanken sind schmutzig;
Ich könnt´ schon wieder,
ist das nicht putzig!? :lol:
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