Heizungsergänzung gesucht !?

[firedevil]

Hallo zusammen,

aufgrund der immer weiter steigenden Ölpreise möchte ich zu meiner bestehenden Ölheizung (ca. 10 Jahre alt, so wie unser Haus (Niedrigenergiehaus) auch) eine Ergänzung, um die Energiekosten im Zaum zu halten. Ich habe noch keine Solaranlage auf meinem Dach.

Derzeitiger Ölverbrauch ca. 1.500 - 2.000 Liter im Jahr.

Ich habe folgenden Flächen zu beheizen:

1. offenes Erdgeschoß mit Treppenhaus, ca. 75 qm mit Fußbodenheizung
2. Gäste-WC im EG mit ca. 2-3 qm
3. Bad im 1.OG mit ca. 10 qm
4. ein Kinderzimmer im 1.OG und zwei Kinderzimmer im 2. OG, jeweils ca. 15 qm
5. Fernsehzimmer im Keller ca. 20 qm

Warmes Wasser wird über die Ölheizung bereitgestellt.

Ich habe mir verschiedene Alternativen überlegt, wobei ich bis jetzt die Ideallösung noch nicht gefunden habe. Da spielt das liebe Geld halt immer noch eine große Rolle. Ein Tausch der bestehenden Heizung kommt derzeit noch nicht in Frage.

Hier meine bisherigen Überlegungen:

1. ein Kaminofen bzw. ein Speicherofen im Wohnzimmer des EG
2. wie 1., jedoch mit Heizungsunterstützung
3. wie 2., jeoch noch zusätzlich mit Solaranlage auf dem Dach
4. ein Pelletofen im Wohnzimmer des EG
5. ein Pelletkessel im Heizungskeller zusätzlich zur bestehenden Ölheizung

Je nach der zuvor beschriebenen Maßnahmen habe ich hier ein Investitionsvolumen von ca. 3.000,- € bis hin zu ca. 25.000,- €, wobei mir die erste Zahl lieber ist als die zweite.

Was meint Ihr? Was ist eine SINNVOLLE Ergänzung, um die Heizkosten zu reduzieren.

Danke für Eure Meinungen und Vorschläge!

VG

der FeuerTeufel oder auch FireDevil

[Jenne]

Hi,

ich verfüge zwar nur über gefährliches Halbwissen. Aber der Ölverbrauch bei den beheizten
m² lässt mich am Niedrigenergiehaus zweifeln ob es den Namen verdient. Es sei denn ihr habt
es durchgängig mollig warm oder das Haus steht am Nordpol. Ca.150m² und minimum 1.500l
Öl- das schafft mein Onkel mit seinem Neubau von vor 12 Jahren mit seinem nicht-KFW oder
Niedrigenergiehaus in den letzten 3 Wintern bei weitem nicht. Und sein Haus wird durchgängig
wegen meiner Omi die dort wohnt beheizt. Ist ja auch egal

Wenn sich an den Heizungs- und Warmwasserbereitungseinstellungen nichts mehr optimieren
läßt sollte man mal schauen wo die Wärme hingeht. Sprich den Wärmeverlust reduzieren.
Die billigste Energie ist die die man nicht braucht. Egal womit man heizt.
Du hast zwar vor den Energieträger Öl gegen Holz zu ersetzen (teilweise) aber Holz wird
auch teurer. Und in 5 oder xx Jahren bist Du wieder dort wo Du heute bist. Du hast dein
Problem nicht gelöst sondern nur verschoben.
Wenn Du nicht in die Dämmung investieren willst, musst Du entscheiden was Du willst. Die
bestehende Heizung würde ich auch nicht raus schmeißen.
Pelletöfen haben zwar kein schönes Flammenspiel aber sie sind bequem und funktionieren rel.
automatisch. Mit oder ohne Speicheranbindung musst Du entscheiden. Mit Speicheranbindung
sicherlich dann, wenn Du jetzt oder später dich für Solar entscheidest. Hast Du Platz für einen
vernüftigen Speicher?
Scheitholzkessel haben ein schöneres Flammenspiel. Funktionieren aber nur, wenn jemand wieder
und immer wieder Holz nach legt. Mit Speicheranbindung teurer als ohne. Mit Speicherbindung kannst
Du auch schon wieder über einen Speicherofen nachdenken; finanziell gesehen.
Kamin- oder Speicheröfen sind Raumheizer. Ohne Nachhilfe verteilt sich Ofenwärme schlecht im Haus.
Entweder klebt die Wärme unter der Decke, weil sie sich nicht auf Grund der Türstürze nicht verteilen
kann. Oder sie wandert nach oben ins Dachgeschoss und man hat unten kalte Füße.
Der Speicherofen strahlt Wärme ab. Aber nicht um die Ecke... Merkst Du was Jede Wohnsituation
ist anders und individuell zu betrachten.
Ich würde dir erst ein mal einen Energieberater empfehlen. Der Ölverbrauch kommt mir, aus der Ferne
betrachtet und ohne deine genauen Umstände zu kennen, sehr hoch vor.

[Sabo1604]

moin feuerteufele

auch von mir ein willkommen bei den pyromanen und holzbrennern

Jenne hat dir die wesentlichen tipps eigentlich schon gegeben.
Auch ich meine, dass euer ölverbrauch ein wenig auf der hohen
seite ist, wobei uns noch unbekannt wieviel personen ihr seid.
da warmwasser auch über öl läuft, kann es da unterschiede geben,
von einem 2 pers haushalt z.b. zu einem 4 pers haushalt, da eben
mehr warmwasser verbraucht wird.

persönlich würde ich zu einem mix greifen, solaranlage und
wasserführenden kaminofen mit einem verhältnismässig grossen
speicher ,14-1600 liter oder dergl.
Solarenergie ist ganzjährig umsonst, funzt aber im winter nicht ganz optimal.
für diese zeit den wasserführenden kaminofen und für die gemütlichkeit im wz.

das ganze ist aber eine rechenaufgabe, investition + ca holzverbrauch gegen
weniger verbrauch öl aufzurechnen. Aber das kann, der von Jenne erwähnte
energieberater ziemlich gut ermitteln. Bei einem ölpreis von ca ,90 cent/l
dürfte da die amortisation ziemlich schnell gehen, zumal wohl mit weiter steigenden
ölpreis zu rechnen ist. holz ist zwar auch teurer geworden, aber lange nicht
in dem umfang wie öl. und man muss ja nicht beides auf einmal machen,
sondern nach einander weg, wie es der sparstrumpf zulässt
von pelletöfen im wohnbereich halte ich nicht viel, da sie ziemlich laut sind,
durch eingebaute gebläse.
die relativ neue ölheizung würde ich auch nicht entsorgen.

gruss
willi

[firedevil]

Hallo,

erst einmal schon vielen Dank für Eure Antworten.

Mein Heizölverbrauch ist mir mit 1.500 Litern gar nicht sooo hoch vorgekommen. Unser Haus ist den ganzen Tag bewohnt und wir sind insgesamt 5 Personen. Aber es ist richtig, dass es natürlich am Besten wäre, erst gar nicht so viel heizen zu müssen. Wo sollte Eurer Meinung nach mein Ölverbrauch liegen?

Da ich aber schon einen Vollwärmeschutz um mein Haus habe, ist natürlich die Frage, was ich da noch machen kann. Es gibt da sicherlich noch Schwachstellten bei den Rolladenkästen, die zu optimieren wären, aber sonst???

Ich war in einem Pelletofenstudio gewesen und hab mir verschiedene RIKA-Modelle angesehen. Da hat man vom Betrieb bzw. Motor kaum was gehört. Der Inhaber hat mir von verschiedenen Billigmodellen aus Italien mit Ventilator u.a. wegen der Geräusche etc. dringend abgeraten. Ansonsten ein sehr komfortables heizen ohne großen Arbeitsaufwand (Holz besorgen, schneiden, kleinhacken, setzen, umsetzen, ins Haus tragen, etc.). Holz ist sicherlich günstiger als Pellets - wer macht mir aber in 20 Jahren mein Holz und schleppt es ???

Werde auf jeden Fall einen Energieberater einschalten - dass ist sicherlich der sinnvollste Weg. Wo komme ich am Besten an Adressen von guten Beratern?

VG

FeuerTeufel

[Jenne]

Grüß Dich,

sicherlich sind Pellet´s teurer aber um so bequemer. Und, was ein großer Vorteil ist, ein
Peletter läßt sich in der Leistung steuern und brennt mit gefülltem Vorratsbehälter auch
ohne zutun des Heizers. Da deine Heizlast rel. groß ist kann der Pelleter evtl. direkt an
das Heizsystem angeschlossen werden. Da musst du deinen Erbauer der Anlage fragen.

Energieberater findet man z.B. über die BAFA oder dena- Website. Dann gibt es das
Energieberater Netzwerk oder auch der Bundesverband der Energieberater. Bei der BAFA
kannst Du auch gleich mal schauen in wie Weit die Beratung noch gefördert wird.

Der Ölverbrauch erklärt sich jetzt natürlich ein wenig über deine Wohnsituation
Die Rolladendämmung wird es aber nicht alleine rausreißen. Aber viele Steinchen ergeben
ein Haus. Dort ein paar Prozent, dort wieder etwas und das summiert sich übers Jahr.

Viel Spaß bei deinem Projekt. Lass uns daran teil haben

[Bauherr84]

Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen. Meine Eltern sind in ihrem Haus auch auf Pellets ungestiegen. Es ist wirklich sehr komfortabel! Natürlich benötigt man etwas Platz um die Brennware zu lagern. Finanziell hat es den Vorteil, dass es sehr gut überschaubar ist - also die Kosten lassen sich gut kalkulieren.

[firedevil]

Hallo,

ich habe heute meine Daten nochmals nachgeschaut. Ich habe eine zu beheizende Fläche von ca. 160 qm plus Treppenhaus.

Ich stelle mir die Frage, ob wenn ich in meinem Wohnzimmer einen Ofen aufstelle, die Wärme bis in die Küche kommt. Daher habe ich den Plan eingescannt. Kann mir jemand verraten, ob das funktioniert? Die roten Stellen stellen einen Unterzug (Barriere) dar.

VG

FeuerTeufel

[firedevil]

Hallo zusammen,

hier nochmals eine Ergänzung meiner Hausdaten:

lt. Wärmebedarfsrechnung für mein Haus liegt die Mindestanforderung für ein Niedrigenergiehaus inkl. Warmwasserbereitung bei 16.500 Kwh pro Jahr. Dann würde ich mit meinem Verbrauch von 1.500 Liter Heizöl gar nicht so schlecht liegen.
Aber grundsätzlich bin ich auch der Meinung, je weniger um so besser

Wie teuer ist in etwa eine Solaranlage mit Heizungsunterstützung für einen 5-Personen-Haushalt? Hat da jemand Erfahrungswerte?

VG und einen schönen Sonntag

FeuerTeufel

[Lupo]

Ich stelle mir die Frage, ob wenn ich in meinem Wohnzimmer einen Ofen aufstelle, die Wärme bis in die Küche kommt. Daher habe ich den Plan eingescannt. Kann mir jemand verraten, ob das funktioniert? Die roten Stellen stellen einen Unterzug (Barriere) dar.

moin fireddevil.

ich denke ich muss dich da enttaeuschen, die zwei unterzuege aber hauptsaechlich dein offenes treppenhaus werden nichts von der waerme in der wohnkueche ankommen lassen.
selbst wenn dein treppenhaus abgeschlossen waere, muesstest du wohl im wohnzimmer ne mordshitze erzeugen, dass man in der wohnkueche ne signifikante erwaermung spueren wuerde.
der weg den die waerme nehmen muesste ist einfach zu weit und die unterzuege verschlechtern die situation zusaetzlich.

wenn schon, dann muesstest du in wohnzimmer UND wohnkueche je einen (evtl. kleineren) ofen aufstellen. aber das wird wohl schon in sachen schornstein(e) schwierig werden oder?

[firedevil]

ja, das Problem ist der Schornstein. Hab nur einen vorne im Wohnzimmer. Dann hat sich das mit dem Ofen wohl erledigt.

Bleibt von der Überlegung her noch eine Solaranlage zur Heizungsunterstützung oder zur ölheizung noch ein Pelletkessel /-heizung. Da wird es aber aus Platzgründen
in meinem Heizungskeller nichts werden. Bleibt also nur Solar.

Pelletheizungen gibt es schon für günstiges Geld. Hab einen Hersteller aus Osteuropa im Internet gefunden. Kennt den jemand? Ober kann man so ein Teil gleich vergessen?

http://www.atmos.eu/germany/kotle-004

VG

FeuerTeufel

[Jenne]

Hallo,

Atmos baut gute Holzvergaser. Einfach zwar aber gut. Zu den Pelletbrenner kann ich dir nichts sagen.

Wenn das Geld über ist würde ich in folgende Richtung überlegen:

- Solar mit Warmwasserbereitung und Heizungssunterstützung
- auf den Puffer einen Pelletkaminofen (steht in WoZi), Öler und Solar schalten
- vom Puffer aus die Wärmeverteilung
- da das Haus nahezu ganztägig beheizt wird und somit auch entsprechende Abnehmer für
Warmwasser im Sommer (Thema Stagnation) vor Ort sind könnte bei entsprechender Planung
das ganz gut funktionieren. Im Sommer hat ein warmer Fußboden im Bad auch was
- den Pelletofen, Rika baut z.B. auch Kombiöfen für Stückholz und Pellet, wird mit einem Raumthermostat
gesteuert. 10kW sollten reichen.

Wenn Puffer aufnahmefähig und Raumtemp. unter Soll dann Feuer frei. Vorausgesetzt es reicht nicht mit Nachschub
vom Dach. Ist Schönwetter angekündigt wird der Pelleter abgeschaltet. Thermostat auf 18°C stellen zum Beispiel.
Ist der Pelleter leer, der Himmel grau, spring der Öler an. Da der Puffer dann schon rel. weit leer ist erreicht der Öler
entsprechend lange Laufzeiten und arbeitet dadurch entsprechend lange im Optimum.

Für das Projekt braucht es einen sehr guten Planer und ein gute Heizungsregelung. Unbedingt Angebote vergleichen.
Zum Beispiel bei Paradigma kannst Du schon mal erste Eindrücke sammeln

Bei mir habe ich mit einem 10kW Kessel der im WoZi ordentlich Gas gespart. Aber für das Brennholz muss ich auch
fleissig ackern und nenne das nun Hobby.
Mit Pellets bist zwar etwas teurer unterwegs. Hast aber mehr Zeit für anderes. Und für die Holzernte das ganze Equipment
will vielleicht auch erst angeschafft werden. Vom nötigem Platzbedarf im Garten ganz zu schweigen usw..

Hier mal ein Beispiel vom Tron der erst einen Holzofen installiert hat und dann später die Solaranlage

[Quasimodo]

Servus beinander,

so, jetzt muß ich auch mal meinen Senf dazu geben.

Was Deinen Ölverbrauch angeht, Firedevil, liegst Du in der Tat gar nicht so übel. Vor 10 Jahren galt das berühmte 10 Liter Haus (also 10 Liter Öl oder das Äquivalent dazu), sprich 100 kWh p.a. pro m² Wohnfläche für Heizung und Warmwasser als "state of the art" und durfte sich Niedrigenergiehaus nennen. Das erreichst Du ja bzw, unterbietest es. Heutzutage versteht man unter Niedrigenergie natürlich was anderes, wobei die KfW Häuser auch genauer spezifiziert sind. Da gelten 60 oder 40 kWh je m² als Zeitgemäß - beim Passivhaus sogar runter bis NULL!

Dennoch - mit Vollwärmeschutz (und ich unterstelle mal ein gedämmtes Dach und Wärmeschutzverglasung) ist Dein Wert auch nicht gerade überragend.

Was die Wärmeverteilung in Richtung Küche betrifft, stimme ich Lupo völlig zu. Da kommt wenig bis nix an. Eher zieht noch Wärme über das Treppenhaus in die oberen Räume.

Jenne hat sicher recht, was die wasserführenden Möglichkeiten und die Pellets betrifft. Aber ganz ehrlich: Mit wäre das zu viel gechecke und außerdem braucht es da wirklich gute Handwerker, bis die Regelung auch wirklich steht und dann auch hoffentlich dauerhaft funktioniert. Solar sehe ich da auch eher weniger, da Du dann viel Wärme bekommst, wenn Du sie gar nicht brauchst - im Sommer. Und nur für Warmwasser im Sommer ist das nicht so prickelnd.

Vielleicht ist die einfache Lösung eine echte Alternative: Stell einen vernünftigen Speicherofen in Dein Wohnzimmer und Du hast zumindest dort ohne Öl warm - das dürfte schon mal einiges Sparen und das alles ohne teure und aufwendige Technik. Und wenn dann noch etwas Wärme nach oben steigt, hilft auch das. Das ganze in guter Qualität kostet Dich 4 - 6 Mille und spendet Dir neben der Öleinsparung mollige Wärme und knisternde Romantik.

Ist aber nur meine Meinung

LG
Quasimodo

[Lupo]

moin.
in der tat, da hat der bucklige recht. ein schoenes oefelchen im wohnzimmer waermt schonmal diesen raum und gibt, wenn man moechte, auch ein wenig in's OG ab.
allein schon die heimelige atmosphaere beim feuer-kucken und knistern-lauschen sind die investition wert.

[Luis]

Hi,

eine Empfehlung meinerseits:

Ich würde an die Wand (hinter der das Treppenhaus liegt) ein Grundofen mit Absorber sowie einer Hinterlüftung bauen.

Die Vorteile zähle ich dir gerne auf weil mir Nachteile nicht einfallen

1. schnelle Wärme durch die Sichtscheiben
2. langanhaltene, gesunde Strahlungswärme über 10-16 Std. (je nach Bauart des Go)
3. mit Absorber Leistung für die Erwärmung des Wasser (Pauschal ein Drittel der Leistung des Go gehen fürs Wasser drauf)
4. Hinterlüftung beheizt das Treppenhaus nicht aber du kannst somit doch noch ein bisschen zuheizen

Fazit: wenige Heizintervalle, effektives System und Energieausbeute, die schönste Wärmeabgabe überhaupt (Strahlungswärme), Heizungsunterstützend (Warmwasser) und mit dem Luftaustausch der überall stattfindet kriegst du die Wärme fast im ganzen EG verteilt, direkt beheizt ist natürlich nur der Aufstellraum.


Feurige Grüße

Luis