Berechtigungsschein für Motorkettensägen

Sägen, Spalten, Zubehör, Transport

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Jenne
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Berechtigungsschein für Motorkettensägen

Beitrag von Jenne »

Hallo Zusammen,

um Thor seinen Thread nicht zu missbrauchen mach ich mal einen Neuen auf :wink:

So, letztes Wochenende war es nun so weit. Ich habe jetzt ein Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme
am Lehrgang ... siehe Überschrift ... für stehendes und liegendes Holz.

Der Lehrgang war Prima gemacht. Kurzweilig, sehr informativ und lehrreich.
Ein Danke von hier an die Organisatoren auch wenn der PC gestreikt hat.

Organisiert hat den Lehrgang die Firma Latema in Weimar ein Handelspartner für Stihlgeräte.
So waren auch die Broschüren seeehr Stihl-lastig :) Da ich als Husqvarna-Nutzer auch den Vergleich
zu den Broschüren von Husqi habe würde ich sagen 0:1 für Husqi :D

Mario Mächold, ein selbstständiger Forstwirtschaftsmeister, führte den Lehrgang.
3 Jünger waren von der FFW dabei und 4 Brennholzer waren anwesend. Bis auf 2, so mein Gefühl,
hatten alle schon mit Holz sägen ihre Erfahrungen gehabt.

Die Theorie am Samstag startete pünktlich um 8Uhr. Nach 4 Stunden waren wir durch und da hatte ich
fast das Gefühl das es ein wenig schnell ging. Ich kann allerdings auch nicht sagen das was gefehlt hätte.
Über die PSA, mit den Unterschieden in den Schnittschutzklassen, MS-Pflege, kleiner Reparaturen an
der MS, Membrane, Vergaser, Ölpumpe, Betriebsstoffe, Hilfsmittel usw. wurde alles erläutert.
Anschauungsmaterial in Form von defekten Ritzeln, Vergaser, Ölpumpe und Baumscheiben (bei der
theoretischen Fällung) war alles Praxisnah "in die Hand" zu nehmen.
Viele Hinweise zur Baumansprache, gerade bei Laubholz die verschieden Zwiesel, machten dann alles komplett.

Am Sonntag der Praxisteil. 6°C, kalter Wind und Sonnenschein.
Das dumme ist bei der Praxis das einer arbeitet und 6 zuschauen. So schnell hatte ich im Wald noch
keine kalten Füße bekommen. Aber das änderte sich dann nach knapp 2 Stunden als jeder seine 1. Fichte gefällt und entastet hatte.
Gefällt wurden Fichten in einem Waldstück zur Bestandspflege. Eine dicke Buche, ca. 80-90cm BHD, musste
auch daran glauben. Das war das richtige für die Leute von der FFW. Wenn, dann haben die es ja eher mit Laubholz zu tun.
Was ich interessant (gut) fand das "Fehler zugelassen" wurden. z. B.: Die Fichten standen zum Teil sehr dicht und
der ein oder andere Hänger war vorprogrammiert. "Den kriegen wir schon um" war der Kommentar vom FWM.
So konnte man gleich die Anlage des Drehzapfens üben, den Einsatz des Fällhebers als Drehhebel und den Flaschenzug.
Am Ende hat sich dann jeder seinen Baum ausgesucht und den Fällkerb alleine angelegt. Der wurde vom
Herrn Mächold akribisch kontrolliert. Fertiggeschnitten und umgekeielt wurde unter seiner Anleitung.
Vorhänger, Rückhänger, Halteband, liegendes Holz unter Spannung, BHD über Schienenlänge und Fichten die
schräg zu ihrer Neigungsrichtung zu fällen waren, sowar alles dabei was man können sollte.

Nun muss man sich nur noch an das erlernte halten und das Risiko bei der Holzernte zu verunfallen ist deutlich minimiert.
Erst denken dann sägen ;)

Sägen hatte jeder seine mitgebracht. So kamen zum Einsatz: MS 250, 260, 290 und 440. Von Husqi eine 345 und meine 353.

Ein schönes Wochenende, für das sich 210km wirklich gelohnt haben.
... bis denne, Jenne ;-)
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Quasimodo
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Beitrag von Quasimodo »

Hallo Jenne,

Glückwunsch zum Diplom!
Und danke für den ausführlichen Bericht. Mal wieder kam rüber, dass ein solcher Kurs keine Pflichtaufgabe ist, sondern auch ein alter Fuchs wie Du noch was lernen kann.

Bei meinem Kurs haben wir nicht gefällt, sondern nur aufgearbeitet (in Flächenlosen wird bei uns nur durc hdie Profis gefällt. Wir Holzer arbeiten dann auf!). Daher war es bei uns auch nur ein Tag und dennoch sehr lehrreich.

Habt Ihr auch gespalten? Das Thema war bei uns sehr lehrreich!

Gruß
Quasimodo
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Jenne
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Beitrag von Jenne »

Hallo Quasi,

nein, gespalten haben wir nicht.

Aus den Holz werden Bretter für Paletten. Gefällt, entastet und liegen lassen war die Aufgabe für den Tag.
... bis denne, Jenne ;-)
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Quasimodo
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Beitrag von Quasimodo »

Ach übrigens...

kürzlich waren bei mir in der Nähe (in Tripsdrill, das ist ein Freizeitpark so grob zwischen Ludwigsburg und Heilbronn)

die Weltmeisterschaften der Holzarbeiter!!! Winner: DEUTSCHLAND - yeah

Das hatte nix mit dem Timbersports-Thema von Stihl zu tun, sondern auf dem Programm waren
- Zielfällen auf 20 Meter länge in ein Feld mit ca 1,20 m breite (oft wurde der Zielstab getroffen)
- Entasten (mit künstlichen Normbäumen)
- Präszisionssägen
- Kettenwechsel (Rekord: unter 10 Sekunden)
- Teamwettbewerb

War echt klasse, ab besten haben mir die Jungs aus Venezuela gefallen. die waren so klein, dass sie Probleme hatten, ihre Säge zu schleppen). Und zum ersten Mal seit langem, hat MIR die Schopping-Meile mal gefallen (ist sonst die Domäne miener Frau). Stihl, Husqvarna, Solo, Pfanner, Kox.... alles mit Rang und Namen war da. Und die Waldklamotten und die Schuhe von Pfanner waren absolut geil - leider auch der Preis dazu (schnüff).

Gruß
Quasimodo
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Jenne
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Beitrag von Jenne »

Hi,

davon habe ich auch schon mal gehört. Das soll ja sehr spannend sein.
Meine Frau zeigt mir langsam einen Vogel wenn ich ihr sage da fahren wir mal hin.
Sie: "Warum". Ich: "Nur gucken" :lol:
Bei der letzten Landwirtschaftsausstellung wollte ich mal wieder Traktor fahren mit Alexander.
Aber die Schlange war riesig und mein Kleiner hatte nicht die rechte Geduld.

Verwendet wird beim Zielfällen meist der Kastenschnitt. Finde ich sehr interessant.
Ich hatte ja in der letzten Holzsaison auch einen Hänger produziert weil ich einen ca. 1.50m hohen
"Weihnachtsbaum" schonen wollte. :oops: Mit dem Kastenschnitt wäre es sicherlich nicht passiert.
Leider kann man nicht so viel Holz verbrennen wie es Käferholz gibt. Also ist das Üben pro Saison
etwas eingeschränkt.
... bis denne, Jenne ;-)
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