Mein erstes mal im Wald holzen

Kaminholz, Holzerwerb, Holzaufbereitung, Brennstoffe

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eisbaer
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Mein erstes mal im Wald holzen

Beitrag von eisbaer »

Endlich...
nachdem ich ja bereits schon mal berichtet hatte das ich den MS Kurs gemacht hatte...
war ich heute Nachmittag zusammen mit meinem Nachbarn im Wald und haben unser Brennstoffdepot um 2,5 RM selbst gesägtes Holz aufgefüllt...
:D ... macht spaß

Überwiegend ist es Fichte , Lärche und ab und an dürfen wir hier und da ne Buche, Birke um machen.
Der Förster hat uns einige Stellen gezeigt wo wir bereits gefällte Fichten und andere Bäume aufarbeiten dürfen....
geil :D da liegt auch eine Fichte.. so grob geschätzte 20 - 22m die der Sturm umgepustet hat... wow riesig was für ein Stamm :D
da die alleine liegt , also kein weiteres Sturmholz kreuz und quer... dürfen wir die auch aufarbeiten.....
Das gute ist daran das alles dicht an den Wirtschaftswegen ist... hatte ich aber vorher auch den Förster gefragt ob er auch was am Weg hat...
er sagte das meiste Holz hat er im Wald und da ist wirklich nur mit einem Trecker zum rücken ran zu kommen... aber er sagte hat auch was am Weg wo man mit Hänger gut ran kommt... ist zwar an vielen verschiedenen Stellen.. hier und da 2-3 RM... aber egal... so hüppen wir wie die "bienchen" durch den Wald von einem Holzerplatz zum anderen... und kommen so auch an unser Ofenfutter :D
und das auch sehr sehr günstig wie ich finde... 1RM Fichte will der Förster 2 euronen für haben.... und das büschen Hartholz gibts als Zugabe :wink:
weil wir halt so sein Wald aufräumen.

Also, ich freue mich auf weitere Wochenenden mit mein Nachbarn im Wald...
das einzige was wir noch verbessern müssen ist, effektiv Holz zu sägen.. d.h. Meter sägen.. zum Sammelplatz schleppen und da auf Ofenlänge schneiden...
aber so 1m Fichte Durchmesser 35 - 40cm ??? ganz schön schwer zum tragen auch wenn es nur 20m sind.... da werd ich mal probieren ob anketten oder Haken einschlagen und mit Muskelkraft ziehen besser ist...
oder Seilwinde an einem anderen Baum angurten und dann den Stamm ziehen ??? naja wird die Praxis noch bringen was am besten sich bewehrt... bin ja Handwerker und an Ideen mangelts mir nicht :wink:

mal ne Frage an die anderen Holzer... wie macht ihr das denn so.. oder zu was würdet ihr mir raten...
geht so n Sappi zum ziehen?
probiert haben wir auch die Stämme in 30er Scheiben zu schneiden... bis zu einem gewissen Durchmesser gehts ja das einzelne von Hand tragen... aber ab 40er und mehr sind auch diese recht schwer...
naja und wenn man die auch Ofenlänge geschnittenen Scheiben stück für Stück trägt... qualmen einem auch die Socken in den Schnittschutzstiefeln... ach wenns nur 20-30m aus dem Wald raus ist...
ich wollte das holz so wenig wie möglich in die Hand nehmen müssen... also halt effektiv arbeiten....
Tips Ratschläge u.s.w.
her damit :wink: ....
heute haben wir zusammen in 3 Std. ca. 2,5 RM geschafft... ist für den Anfang für Anfänger nicht schlecht finde ich.

*froooiiiii* :D morgen wieder weiter Holzen.... dürfen bei uns bis ende März .

grüsslis vom eisbär
Wem das Wasser bis zum Hals steht sollte nicht auch noch den Kopf hängen lassen.
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Quasimodo
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Beitrag von Quasimodo »

Hi Eisbär,

jetzt hat Dich neben dem Heizer-Virus also auch der Holzer-Virus befallen :D . Kannst davon ausgehen, Du wirst beide nicht mehr los :wink:

Der Preis mit 2 Euro pro RM - auch wenns Nadelholz ist - ist natürlich sensationell :!: :!:

Gut, dass Du drüber nachdenkst, wie Du Dir die Arbeit leichter machen kannst - ein Patentrezept gibt es da leider nicht. Wir sägen im Wald auf Meterstücke und spalten diese auf eine "tragbare Dicke" - also halbieren oder vierteln (bei uns gibt es fast nur Hartholz, das geht insbesondere im Winter gut zu spalten). Die entstandenen Teile werden im Wald zwischengelagert und - wenn fertig geholzt ist - dann en Block zum Lagerplatz gebracht, wo sie 2 Jahre trocknen. Dann ab damit nach Hause. Auf Ofenlänge sägen und auf passenden Durchmesser spalten (mit Wippsäge und Spalter) und zum Verbrauch aufschlichten.

Die blödeste Arbeit ist sicher das tragen zum Sammelplatz im Wald, zumal wir so wenig wie möglich aber halt soviel wie nötig vorspalten. Dann sind die Teile oft halt recht schwer - zumal noch ziemlich nass. Dabei leistet ein Tragehaken sehr gute Dienste. Aber diese Methode hat sich für uns als die beste erwiesen. Kann bei jemand anderem ganz anders aussehen.

Gruß und weiter gut Holz wünscht
Quasimodo - denk dran: Sicherheit hat Vorfahrt - besonders im Wald!
Nunc est bibendum!
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Jenne
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Beitrag von Jenne »

Hallo Zusammen,

ja, ja - das Holzerfieber :lol: Viel Spaß und unfallfreies arbeiten :)

Ich mache es mit meiner Familie immer so:
- Baum fällen, wenn er schon liegt (Sturmholz) entasten
- gleich auf ofenlänge vom Stamm abschneiden
- dann zu Transportmittel und verladen
- ab nach Hause - wegstapeln
- hacken
- zum trocknen als Miete aufsetzen

Früher hatte ich auch Meter oder Halbmeter geschnitten, was zu schwer zum tragen war gleich im Wald
gespalten. Irgendwann war uns das mit den Spänen zu viel daheim. Alle Beete und um die Bäume herum waren versorgt.
So bleiben die Späne im Wald. Die Splitter vom spalten landen im Feuerkorb.

Ein Sappi oder Handpackzange - da grübel ich auch noch ob es eine Erleichterung ist.
Im Moment trage ich ein Huller vor dem Bauch, die Bandscheiben danken es mir. Sind die Huller leichter dann einen
links, einen rechts unterm Arm. Geht es bergab werden die Huller sich selbst überlassen.
Mit einer Sapie lassen sich vielleicht die Stämme auf einem Polter gut zurechtschieben.
Mit der Handpackzange kann man einen Stamm über den Boden zerren. Ist als einseitige Belastung sicherlich nicht so
prickelnd für den Rücken. Ich habe es selber noch nicht probiert.
... bis denne, Jenne ;-)
eisbaer
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Beitrag von eisbaer »

Hallo Quasimodo und Jenne,
ja da habt ihr wohl Recht.. wenn einen Das Holzfieber gepackt hat :D
Ich sehe es als Hobby mit Mehrwertnutzen...
Frische Luft im Wald, Bewegung, und eben Brennstoff...

so, heute haben wir 4 ansehnliche Buchen gefällt...
also ich muss schon sagen... es ist ein "geiles" Gefühl... Fällkerb, Fällschnitt anlegen... und dann zu sehen wie der Baum fällt... und alles perfekt gelaufen ist... ok ok mag sein weil ich darin noch Anfänger bin das ich über das Fällen so begeistert bin...
wie siehts bei euch denn so aus, immer noch dieses erhabene Gefühl wenn Baum fällt ???

die 4 Buchen haben uns etwas über 2,5 RM gebracht... :D
haben wir auch am Stamm auf 30er Geschnitten...
ja da habt ihr Recht, diese Lauferei nervt...
ich mache es jetzt so,
Dicke Stämme .. bei unsere Buche 30cm Durchmesser hab ich tragbar in 30er geschnitten... und je mehr ich ins Kronenholz kam... hab ich auf 1m gesägt.

@ Jenne ...
Diese Handpackzange... genial sag ich dir... bei meinem MS Schein hatte unser Dozent die auch dabei gehabt... und haben die auf unserem Lehrgang zu schätzen gelernt
so das ich mir gleich 2 Stk. bei Kox bestellt habe...
1m Stücke eines Links und anderes Rechts mit Zange gepackt... und hinterher schleifen... geht sehr gut.
Mein Nachbar hat auch 2 solcher Zangen, da wir ja immer zusammen im Holz sind... geht es dann auch das wir z.B. jeder ein Ende aufnimmt... links und rechts so gemeinsam die Stämme tragen können.
Huller... :?: ist das der Fachausdruck für die auf 30er abgelängten Baumscheiben ??? oder ist das Regional?
jedenfalls diese konnte ich sogar bis zu einem Durchmesser 30 cm (ist aber absoltue Obergrenze) mit diesen Zangen packen wobei die Zangen nur ne Greiföffnung 18cm haben... und so dann auch immer links und rechts mit je einem am Haken zum Anhänger transportiert und draufgeworfen...
also Jenne die Dinger möchte ich nicht mehr missen.
Sappi... ??? müsste man mal testen ob es zum dickere 1m Stämme rücken was taugt... hmmm.. mal im Geräteschuppen stöbern hab da noch ne Spitzhacke :wink: die vielleicht mal ein wenig spitzer flexen und mal probieren... wenn es funzt kann man dann Sappi kaufen.

Handseilwinde... spukt dann auch noch so in meinem Kopf rum...
werd ich auch mal bei Gelegenheit testen... Handkurbel vielleicht ersetzen gegen Akkuschrauber... oder ein 12V Getriebemotor ranbasteln
bei Conrad haben die welche in verschiedene Ausführungen Drehmomente :wink: aber da müsste ich erstmal testen wieviel Nm ich bräuchte....
hach ja, :D nicht nur das Holz machen macht spass und regt an... sondern auch auch das drun rum ... ideenvolles basteln.

malsehn was mir noch so einfällt :wink:

grüsslis vom eisbär
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Jenne
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Beitrag von Jenne »

Hallo Holzi´s

so, bisher bin ich mit Schnittschutzgummistiefeln durch den Wald gestapft. Heute meine Schnittschutzlederstiefel
abgeholt. Hach - ein Traum in weich, wenn man es mit den Gummistiefeln vergleicht. Habe sie immer noch an :oops:

Tja, die Handpackzange. Unzählige mal habe ich sie schon in der Hand gehabt und wieder weggelegt.
Da ich gleich im Wald auf Länge schneide, direkt am liegendem Stamm, habe ich eigentlich keine Stämme
umherzuzerren. Die Cookies, oder Baumscheiben oder Huller (so sagt man hier) werden auf Händen getragen
oder gerollt, wenn es mal ein ganz Dicker war auch halbiert und dann transportiert.
Schubkarre habe ich mir auch mal überlegt. Wenn ich dann den Rollwiederstand auf dem weichem Waldboden
überlege - eher doch nicht mit Schubkarre.

Das Fällen. Immer wieder spannend. Rutscht er durch oder wird es ein Hänger. Wenn es rummst und er liegt
bin ich froh und freu mich wie am ersten Tag. Abdrehen ist scheiß anstrengend. Ein Windwurf hatte sich mal
in einer Astgabel festgeklemmt. Eine Winde zum rausziehen habe ich nicht also wurde halbmeterweise abgestockt.
Leider lassen sich die letzten 6 oder 8 meter die dann fallen nicht kontrollieren. Also immer, wirklich immer, Obacht
geben. Auch kleine Bäume können weh tun.
... bis denne, Jenne ;-)
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Axel
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Beitrag von Axel »

Moin Moin,

hab letzte Saison auch mit neuen Schnittschutzstiefeln zum schnüren

gearbeitet.(Leder,Stihl)

Wie Jenne,bin ich auch total begeistert von den Stiefeln!!!

Auch beim holzen läufts bei mir so wie bei jenne ab.

An Ort und Stelle kleinhauen und dann raustragen.

Ich hab schon mal nen Eigenbau zum rausziehen gesehen,

Nen Rechteckigen Rahmen ca.100cm lang,70cm breit,auf beiden Längs-

seiten miniaturballonräder ca.50cm Durchmesser,und ne 1,5m lange

Deichsel.

Griffe für 2 Personen und das ganze wird dann gezogen.

Beim zusehen hats astrein geklappt.

Gruß Axel
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eisbaer
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Beitrag von eisbaer »

hi Jenne...
Glückwunsch zu deinen neuen Kroko-Leder-Schnittschutz-Tretern.. :wink:
ich war ja auch am hin und her überlegen ob ich mir solch Lederlatschen kaufen soll... aber da ich ja als Anfänger so einiges an Ausgaben hatte...
Kettensäge, PSA, der MS-Schein, und das ganze an kleinigkeiten... wurden es Stihl Stiefel aus biologisch angebautem Kautschuk :wink:
sind so ganz gut.. aber nach 8Std. tragen... ist im Stiefel ein Feuchtbiotop entstanden...
so Lederstiefelchen... zu Weihnachten mal wünschen.

obwohl Leder ja doch einiges mehr an Pflege braucht als Gummistiefel... vor allem wenn es sehr Matschig ist... schön sauber machen :wink:
ähm Jenne.. ich möchte meine Handpackzangen nicht mehr missen...
wenn Du so deine Huller trägst.. wei macht du das? einen vom Boden aufklauben und vorm bauch tragen... und den anderen Huller mit dem Fuss vor dich her rollen? :wink:
ich hab ja noch nicht so die Ahnung... aber diese Investition der Zangen... hat sich auf alle Fälle gelohnt, allein schon das aufheben der "huller" und selbst zerteilte schwere kannst damit prima greifen nur mit den Zangen... ich arbeite mit den beiden Zangen wie "Käptn Hoock" (an jeder hand so ein eisenhaken)

So, morgen mal zum Reifenhändler fahren... brauche ein Altreifen... will den auf n Hackklotz befestigen... ständige bückerei nach den gespaltenen Stücke :evil:
mal sehn welche Größe ich nehme... 195er oder doch noch breiter :wink:

Sägebock für zu Hause fertig gebaut :D ... ist so ein Bock wo ich mehrere Meterstückchen rein mache (so Armdicke Hölzchen) und die dann auf einmal auf 30er zersägen kann ... geht suuuper.

was gibts denn noch so für Hilfsmittelchen die einem das sägen und transport erleichtern?
Jenne mal gut das ich bei meinem MS-Schein fast nur mit Hängern zu tun hatte... so habe ich fast den ganzen Tag das ablängen üben können...

@axel
hmmm.. diesen two manpower rückewagen hast in Natura gesehn? oder gibts n Link? zu solch selbstgebautem?

grüsslis vom eisbär :wink:
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Jenne
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Beitrag von Jenne »

Hallo Eisbaer,

mit der Entscheidung habe ich mich auch etwas schwer getan. Aber nun bin ich ganz glücklich.
Sicherlich muss Leder mehr gepflegt werden. Aber der Tragekomfort ist es wert. Meine Gummischnittschutzstiefel haben
nach der Arbeit einen sehr interessante Duftmarke :lol:
Wenn ich 2 Huller zu packen kriege dann vor dem Bauch. Ist einer schwer genug, dann nur den Einen.

Wie ist das bei der Handpackzange mit der Balance :?: Schlenkert der Huller in der Zange nicht vor die Beine :?:
... bis denne, Jenne ;-)
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Axel
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Beitrag von Axel »

Bild

Moin Moin,

hab mal gesucht

So in der Art,nur mit anderen Maßen und ner längeren Deichsel.

Umrandung hatte der,den ich sah,keine.

Der hatte an jeder Ecke nen Vierkantrohr ca 1m hoch.

Gruß Axel
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eisbaer
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Beitrag von eisbaer »

@alex
ahja so ein Teil,
wäre ne Alternative zur Schubkarre.
:idea: so ein Teil haben wir ja noch auf der Arbeit irgendwo rumstehen,
mal sehn vielleicht werd ich das mal testen.

@jenne,
neee da schlenkert nix gegen die Beine,
die Zange hat schon gut Grip... dadurch das sie sehr spitz ist, krallt sich gut ins Holz rein...
und die Scheiben lassen sich gut tragen... für den Rücken jedenfalls besser, links und rechts je ein Huller zu tragen als vor dem Bauch das Holz zu schleppen... es sei denn das man selbst evt. seinen eigenen Bauch als Ablage benutzen kann :wink:
letztes WE habe ich so meine zerteilte Buche Durchmesser 25-30cm auf 33er Länge abgesägt Stückeweise aus dem Wald geschafft...
kurz vor dem Anhänger mit den Armen schwung geholt und schwupps waren die Stücke verladen.
Als ich meine Zangen wo anders hingelegt hatte, habe ich nur mal eben das Holz auch vor dem Bauch schleppend getragen.... habs dann sein lassen und extra n Weg gegangen und meine "Eisenkrallen" geholt.

Grüsslis vom eisbär :wink:
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Beitrag von eisbaer »

Sodele, wollte mal wieder kurz :wink: berichten wie es mir Holzeranfänger weiter ergangen ist.
erstmal schade das die Holzersaison ende März zu ende geht,
naja man hat ja auch noch andere Hobbys :D
Aber macht schon sauviel Spaß sein Brennholz selbst zu machen,
wobei so langsam ist mir das ganze Holz bei mir daheim fast über den Kopf gewachsen... hinterm Haus Holz Holz Holz... unter dem Carport Holzberg... ich sagte zu meiner Frau: "och können wir doch unter dem Carport lassen" NEIN!!! ... du spinnst ja wohl grummel grummel u.s.w. war das was ich zu hören bekam....
Bedingt das ich wärend der Woche Beruflich sehr eingespannt bin.. und wenn Abends heim komme war es mir noch nicht möglich entsprechende Holzlagerstätte zu bauen... Pläne habe ich zu genüge im Kopf... auch eine Holzmiete war angedacht nur dafür muss ich im Garten Platz schaffen,
wie auch immer dadurch das ich ja nun die Wochenenden im Wald am holzen bin... die Zeit bis ende März ordentlich nutzen möchte.. muss das nun von mir angelieferte Holz erstmal wo platz ist zwischengelagert werden.
Diese Woche einige Tage Resturlaub genommen um für mein Holz entsprechende Ruhestätte zum trocknen zu bauen... war ja klar, tolles Refgenwetter gehabt :evil: aber egal, habe mein ersten Holzunterstand fertig bekommen für knapp 4 RM Brennholz...
und zur freude meiner Frau auch das zwischengelagerte "carportholz" gespalten und zum trocknen in neues Holzdepot gestapelt... :P sieht gut aus...
weitere Holzlager werden dann später nach März folgen... solange wird weiteres Holz welches ich die nächsten Wochenende noch machen will unter dem Carport zwischengelagert :roll:

Momentan sind mein Nachbar und ich an einer Fichte aufarbeiten...
als der Förster uns vor einigen Wochen gezeigt hat wo wir was haben können und aufarbeiten dürfen,
waren auch einige schöne Buchen dabei 35cm Durchmeser die wir fällen durften :D ansonsten ist halt überwiegend Fichte in seinem Bestand,
so hatte er uns auch jene Fichte gezeigt... wow :shock: was für ein "Oschi" Sturmschaden
die Fichte lag incl. Wurzelballen am Boden... 18m Baum Stammdurchmesser 80cm ... wow... die könnt ihr auch aufarbeiten sagte er... ohja gerne sagte wir :D mit freudigem Blick... sagten uns jiepiiiie da haben wir ordentlich was zu tun... und die Fichte ist nur 15m vom Weg entfernt.
Der Förster sagte noch... am besten von der Spitze anfangen aufzuarbeiten soStück für Stück.
Es kam DAS Wochenende wo wir nach dem ganzen "kleinkrams" nun jene doch Respekt einflössende Fichte aufarbeiten wollten,
gesagt getan,
haben zuerst angefangen zu entasten... vorsichtig auch jene Äste auf welche die "monsterfichte" abgestützt von direktem Bodenkontakt abgehalten wurde...
jeden Schnitt haben wir vorher beurteilt, wo welche Spannungen herrschen und wie am besten vorzugehen ist,
klappte auch sehr gut, so nach und nach hatten wir es geschafft das der Stamm als solches Bodenkontakt bekam.
Dann wollten wir den Stamm ca. mittig endlich durchsägen... ich sagte zu meinem Nachbarn "müssen wir aufpassen, nicht das der Wurzelballen sich wieder aufrichtet" er darauf: hmmmm? glaub ich nicht...
ok, ich an der Säge... geschaut wie die Spannungsverhältnisse am Stamm sind... dementsprechend meine Schnitte gesetzt :D
klappte alles super... 10m Fichte waren von den 18m abgelängt....
tja und dann?...
schade das es keiner gefilmt hat.. aber da hätte man auf dem Video zwei verdutzt so langsam immer mehr nach oben schauende "Holzer" sehen können.... die dann grinsend zugeschaut haben wie sich 8m Stamm mit ca.80cm Durchmesser bedingt durch das Gegengewicht des Wurzelballens fast wie in Zeitlupe sich wieder aufgerichtet hat....
WOW... :shock:
gelacht haben wir.... tja und durch diese Aktion hatten wir nun einen Super Vorhänger gehabt.... Mist. :evil:
so n Dicken Baum.. und wir mit unseren kleinen 38er Schwerter...
also konnten wir gleich probieren was wir in unserem MS Kurs gelernt und geübt haben.. zwar nicht an soooooolch dicken Bäumen... aber egal,
Fällkerb gesetzt, Splintschnitt, dann seitlich mit Stechschnitt bis zur Bruchleiste je von beiden seiten eingeschnitten...
auf der zugseite entsprechendes Halteband stehen gelassen...
für uns als Anfänger war es nicht ganz einfach mit so kurzen Schwert je von beiden Seiten so zu sägen das sich die schnitte auch treffen und nicht überschneiden... haben uns vorsichtshalber eine Linie am Stamm eingeritzt... und so klappte es recht ordentlich und gut...
hat zwar etwas länger gedauert.. aber sicher ist sicher... und wir sind ja nicht im Akkord....
dann mit ausgestrecktem Arm das Halteband durchtrennt....
genial, :D Baum ist genauso gefallen wie wir es wollten.... Geil geil... sorry für solch Worte hier... aber... für mich war es schon ein ordentlicher Adrenalinschub... solch ein Teil zu sägen...
für Profis ist das ja nix besonderes... aber für uns als Anfänger.. und dann soooo ein Teil.. ja doch das hat schon was sehr Emotionales an sich.

Jedenfalls sind wir jetzt dabei "unsere" Fichte aufzuarbeiten... haben mal so ausgerechnet das wir allein mit jener "Sturmfichte" etwas über 10 RM Brennholz haben. :D :D
So, Morgen noch ein Büschn drann schnitzen... und dann ist sie bei uns daheim...

Ich hoffe das ich keinen mit meiner "kleinen" Berichterstattung gelangweilt habe... aber mir war danach, es mal aufzuschreiben...

vielleicht ermutigt es andere Holzer auch ihre Erlebnisse zu Posten...

oder ihr profiholzer.. wie war es bei euch... beim "ersten mal" ??? :wink:

grüsslis vom eisbär
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pookylg
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Beitrag von pookylg »

Hut ab klasse bericht !!

ich hab irgendwie nen heiden respekt vorm fällen wenn ich da meinen freund seh ( kreisausbilder bei der feuerwehr) der geht da dran wie nix.


aber iss doch schön das du das mal so "üben" konntest und brennen tut das auch wunderbar.

Ich sag nur weiter so !!!
Gruß Raphael

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Jenne
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Beitrag von Jenne »

Mahlzeit,

ein sehr schöner Bericht. Danke eisbär.
Nur nichts vom Muskelkater zu lesen. Ihr habt euch wohl nicht angestrengt :lol: :P

So eine Sturmfichte hatte ich auch mal. Vielleicht nicht ganz so stark. Abgesägt hatte ich ca. 3-4 m von der Wurzel entfernt.
Immer stückweise gesägt und abgewartet was passiert. Da auch mein Schwert zu kurz war habe ich erst auf der gegenüberliegenden
Seite einen senkrechten Schnitt gemacht. Dann unten eingestochen und den Schnitt bis auf den Boden weitergeführt.
Dann von vorne einen senkrechten Schnitt. Dann von oben eingeschnitten. So wie sich dann der Stamm mit der Wurzel aufgerichtet
hatte hat sich auch der Schnitt geöffnet. Zu schneiden war ja "nur" noch der Kern.
Erstaunlich ist die Kraft die hinter so einem Wurzelballen steckt. Die Wurzel hatte einen Durchmesser von ca. 2,5m. Wie viel Tonnen
Holz und Erde mögen das sein :?:
... bis denne, Jenne ;-)
eisbaer
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Beitrag von eisbaer »

@ pookylg , jenne
dankeschön für das Lob meines Berichtes... so dann und wann werd ich weiter von meinen Waldeinsätzen berichten :wink:

öhm Jenne ich kann dich beruhigen... Muskelkater ist natürlich vorhanden :wink: aber über solch banale Sachen wollte ich nix schreiben... nachher werd ich evtl. noch als "weichei" abgestempelt :wink:
Ansonsten mag ich als Handwerker sehr gern Körperlich arbeiten, leider aber die letzten Jahre eher zum "bürofuzzi" mutiert
aber nach wie vor mag ich es mit den Händen was zu erschaffen und bauen,
ist jedenfalls befriedigender am ende des Tages zu sehen was man geschafft hat :) und nicht nur Papier bearbeitet hat.

Aber ich muss schon sagen, im Wald zu holzen, dann spalten u.s.w.
hat schon was spezielles an Körperlicher Anstrengung.
Man lernt Muskeln kennen von denen man keine Ahnung hatte das man da welche hat.

SO, "unsere" Fichte ist heute komplett in Stücken Daheim unterm Carport...
wobei die sich heute aber noch mal sehr störrisch angestellt hat :?
1,5m Baumstumpf waren ja noch mit dem Wurzelteller verbunden...
dieses Holz wollte ich auch unbedingt haben 8) Durchmesser 85cm....
man man man was habe ich da mit dem 38er Schwert rumgesäbelt...
aber ganz durchtrennen ging nicht....
mit Hilfe von Keilen und Fällheber konnte ich die letzten 1,5m vom Stumpf hebeln... :D
dann ging es los...
Drehspaltkeile gesetzt, die für das kleinmachen der Fichte sich sehr gut bewährt hatten.... haben wir da nur versenkt :shock: wir hörten es schon knacken,
auch ansatzweise war ein Riß zu sehen... tja aber sonst hat sich nix getan...
also Säge angeworfen und auf 35cm abgelängt und auf den fast versenkten Keil eingeprügelt bis sich ein Viertel aus der abgesägten Scheibe sich gelöst hat...
den Drehspaltkeil wieder angesetzt uns weiter im wahrstem Sinne der Wortes drauf eingeprügelt bis das Stück Fichte nachgegeben hat...
man man man unglaublich wie wiederspenstig das gute Stück Holz sich gibt...
überporportional zu meine schwindenden Energie stieg meine Wut über das "biestige" Holz
ach ja ich glaube es ist unnötig zu schreiben das bei mir der Schweiß in strömen gelaufen ist ....
jedenfalls war ich mit diesen 1,5m Stamm ganz schön beschäftigt ihn kleine transportable Stück zu bekommen....
HA :D der Menschliche Wille und Physische Kraft haben das Stück Holz besiegt.
ich hoffe, das ich diese Stücke Daheim nachdem diese ein wenig trocken sind mit meiner Fiskars 2400 klein bekomme.... übrigens,
Genial diese Fiskars :wink:
ansonsten seh ich mich Daheim das letzte Stück Fichte weiter mit Spaltkeilen auf Ofengrösse zu bekommen...
jedenfalls bleibt mir die Hoffnung wie ihr ja bereits in einem anderem thread geschrieben habt, das Fichte Trocken sich besser spalten lassen soll...
ahja, in diesem Moment möchte ich auch lobend meine neu angeschafften Drehspaltkeile von Leborge (oder so ähnlich) erwähnen....
sind wirklich sehr gut zu gebrauchen... denn die anderen Fichtenscheiben sprangen ratz fatz auseinander
...

Also diese Fichte hat gut und viel Holz gebracht :D aber immer müsst ich solch Grosse auch nicht immer haben.. obwohl, ??? richtigen Kettensäge ... och ja :roll:

Ach Jenne, der Wurzelteller unserer Fichte hatte einen Durchmesser von geschätzten 4,5m
jau, das sind bestimmt einige Tonnen Gewicht...
wie ja schon geschrieben... dieser Wurzelteller hat 8m Baumstamm mit 80er Durchmesser wieder einfach so wieder aufgerichtet... doch doch war schon recht beeindruckend.

Jenne, eine Frage hätte ich da noch, du machst ja auch überwiegend Nadelholz was machst du eigentlich mit der losen Rinde?... mitnehmen trocknen und verfeuern?
ich habe die Rinde im Wald gelassen, lohnt nicht wirklich diese aufzusammeln oder?

Sodele, ich mach es mir nun bequem "extremcouching" machen.. muskeln entspannen...
in diesem Sinne.. einen schönen vergnüglichen Abend @all

grüsslis vom Eisbär :wink:
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Quasimodo
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Beitrag von Quasimodo »

Ui ui ui, Eisbär,

der Virus hat aber ordentlich zugebissen :D Und ich Armer mußte heut arbeiten und konnte nicht zum Holzen :cry: Aber mit Deinen schönen Beiträgen linderst du meinen Schmerz etwas. :?

In Sachen Rinde: Wenn immer möglich, wegmachen und im Wald lassen. Rinde brennt i.d.R. nicht sondern glimmt nur (Rindenbriketts werden daher als Gluthalter eingesetzt) und macht ne Menge Asche.

Gruß
Quasimodo
Nunc est bibendum!
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