News Forum

Mit einem neuen Dach Energie sparen

Die Gesetzgebung und die Förderrichtlinien für effiziente Gebäude haben sich drastisch geändert. Ist jetzt die Chance für ein neues Dach gekommen?

Neues Dach – niedrige Energiekosten!

Die horrenden Preisanstiege bei Gas und Strom bringen es mit sich, dass immer mehr Hausbesitzer daran denken, den Energieverbrauch ihres Gebäudes zu senken. Mit dem Inkrafttreten des Gebäude-Energiegesetzes (GEG) nimmt die Regierung Eigentümer von Immobilien in die Pflicht, Energie einzusparen und den Einsatz von erneuerbaren Energien voranzutreiben.

Eine zielführende Maßnahme dabei ist die Sanierung des Daches. Wenn damit eine effiziente Dämmung sowie die Installation intelligenter Haustechnik und vor allem eine ausreichend dimensionierte Photovoltaikanlage einhergeht, können sowohl spürbare Einsparungen beim Energieverbrauch erzielt werden als auch eventuelle Strafzahlungen vermieden werden. Die dafür notwendigen Arbeiten werden vom professionellen Dachdecker in der Nähe durchgeführt.

Die Aufgaben eines Dachdeckers

Entgegen der landläufigen Meinung ist ein Dachdeckerbetrieb nicht nur für die eigentliche Dacheindeckung verantwortlich. Der Aufgabenbereich umfasst vielmehr eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen, die im Folgenden aufgelistet werden:

  • Ein- und Abdecken von Wandflächen.
  • Bekleidung von Fassaden.
  • Einbau von Dachfenstern.
  • Arbeiten am Dachstuhl.
  • Installation von Solaranlagen.
  • Wärmedämmung am Dach und an den Außenwänden.
  • Abdichtung von Dach-, Wand- und Bodenflächen.
  • Aufbau von Dachgärten.
  • Installation der Dachrinne.
  • Einbau von Blitzableitern.

Dachdämmung - was ist zu beachten?

Mit einer Dachdämmung wird ein wichtiger Beitrag geleistet, um Heizenergie zu sparen. Dabei gibt es für die verschiedenen Dachtypen diverse Methoden und unterschiedliche Dämmstoffe. Nur ein Dachdeckerbetrieb verfügt über die notwendige Expertise und Erfahrung, um die Vorgehensweise individuell zu planen und die Arbeiten sicher und kompetent durchzuführen.

Die Aufsparrendämmung

Mit der Aufsparrendämmung werden im Bereich Energieeinsparung die besten Ergebnisse erzielt. Sie eignet sich für Neubauten und bei Häusern, bei denen eine komplette Dachsanierung im Fokus steht. Bei einer nachträglichen Dämmung ist es von Vorteil, dass keine Einschränkungen beim Wohnraum des Dachgeschosses in Kauf genommen werden müssen. Als handelsübliche Preise gelten, je nach Dachform und Dachneigung, 150 bis 250 Euro pro Quadratmeter.

Bei der Aufsparrendämmung werden alle notwendigen Arbeiten von außen durchgeführt. Dabei wird das gesamte Dach abgedeckt. Danach wird das Dämmmaterial über die Dachlatten (Sparren) ausgelegt. Anschließend wird das Dach mit neuen Ziegeln eingedeckt. Das Dämmmaterial dichtet die gesamte Dachfläche ab, sodass keine Wärmebrücken entstehen, über die die Wärme nach außen geleitet wird. Dadurch wird es möglich, bis zu dreißig Prozent der Energiekosten einzusparen. Wenn Arbeiten am Dachstuhl anfallen, können diese wirtschaftlich sinnvoll mit einer Aufsparrendämmung verbunden werden.

Welche Dämmmaterialien kommen zum Einsatz?

Der Markt für Dämmstoffe ist groß und unübersichtlich. Als Bauherr steht man dabei schnell vor der Frage, welche Dämmstoffe sich für das eigene Dach am besten eignen. Grundsätzlich wird unter nachwachsenden und künstlichen Dämmstoffen unterschieden:

  • Holzfaser
  • Holzwolle
  • Hanffasern
  • Zellulose
  • Ceralith
  • Polystyrol
  • Polyurethan
  • Neopor
  • Glaswolle
  • Mineralwolle
  • Steinwolle
  • Perlit

Die Qualität der verschiedenen Dämmstoffe wird nicht mehr staatlich geprüft. Daher muss man sich auf die Angaben des jeweiligen Fachbetriebs verlassen. Wichtige Kennzahlen sind die Dichte, der Wärmedurchgangskoeffizient und der Wasserdampfdiffusionswiderstand des Materials. Dabei geht der Trend hin zu ökologischen Dämmstoffen. Diese besitzen hervorragende Dämmwerte und regulieren die Feuchtigkeit, ohne dass die Dämmwirkung nachlässt, was mit einem angenehmen Raumklima einhergeht.

Die Zwischensparrendämmung

Als Alternative zur kostenintensiven Aufsparrendämmung ist eine Zwischensparrendämmung zu empfehlen. Der Dachdecker kann diese Arbeiten sowohl von außen als auch von innen vornehmen. In der Regel kommt eine Zwischensparrendämmung dann zur Anwendung, wenn das alte Dach noch funktionstüchtig ist und erhalten bleiben soll.

Wie der Name vermuten lässt, wird das Dämmmaterial, das den oben aufgeführten Werkstoffen entspricht, zwischen den Dachlatten eingefügt. Dadurch geht kein Wohnraum verloren, es sei denn, eine einfache Dämmung ist nicht ausreichend und es wird eine Aufdopplung notwendig. In diesem Fall sollte man sich vorher Gewissheit darüber verschaffen, ob der Dachstuhl für das Gewicht des Dämmmaterials ausgelegt ist. Die Kosten einer Dämmung dieser Art bewegen sich in einer Spanne zwischen 60 und 90 Euro je Quadratmeter.

Die Untersparrendämmung

Bei der Untersparrendämmung handelt es sich um eine Ergänzung der Zwischensparrendämmung. Als Einzelmaßnahme bietet sie keinen Schutz vor Wärmeverlust.

Die Untersparrendämmung wird von innen angebracht, womit ein Raumverlust einhergeht. Aus diesem Grunde besitzen die Materialien eine Dicke, die 5 Zentimeter nur in seltenen Fällen überschreitet. In der Regel wird diese Form der Dämmung in Verbindung einer Zwischensparrendämmung dann angewandt, wenn der Dachboden ausgebaut wurde und nachträglich einen Dämmschutz erhalten soll. Die Kosten einer Untersparrendämmung beziffern sich auf etwa 40 bis 90 Euro pro Quadratmeter. Auch hier sind die Dämmstoffe dieselben wie oben genannt.

Handwerklich beschlagene Hausbesitzer gehen die Untersparrendämmung gerne eigenständig an. Damit lässt sich einiges an Geld sparen. Sollten die Arbeiten jedoch laienhaft ausgeführt werden, können sich Wärmebrücken bilden, die mit einem Verlust der Dämmwirkung einhergehen. Da in diesem Fall auch Feuchtigkeit in die Fugen und Ritzen eindringt, ist mit Schimmelbildung zu rechnen. Daher ist es ratsam, einen professionellen Dachdeckerbetrieb zu beauftragen.

Photovoltaik zur Komplettierung eines energieeffizienten Hauses

Das GEG in seiner neuesten Fassung vom Januar 2023 bringt einige Neuerungen mit sich, welche den Gebrauch von Photovoltaikanlagen auf Hausdächern betrifft. Änderungen zum Wärmeschutz direkt sind damit nicht verbunden. Der so produzierte Strom darf nun komplett ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet werden. Davor war ein anteiliger Eigenverbrauch Pflicht. Damit sollen gemäß dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) weitere Anreize geschaffen werden, um Hausdächer zur Energieproduktion zu nutzen.

Dachgarten und Dachbegrünung

In Großstädten ist natürliches Grün rar gesät. Daher ist aus mikroklimatischen Gründen jedes einzelne Blatt willkommen. Neben der deutlichen Verbesserung der Luftqualität hat ein natürlicher Bewuchs auf dem Dach eine zusätzliche Dämmwirkung. Dabei wird schädliche Infrarotstrahlung abgehalten, was im Sommer zu einer kühlenden Wirkung führt. Im Winter dagegen wirkt ein Dachgarten wie eine zusätzliche Dämmung, was Einsparungen bei der Heizkostenabrechnung mit sich bringt.

Vor der Gestaltung einer Dachbegrünung sollte ein Statiker bemüht werden. Dieser berechnet, ob die vorhandene Dachkonstruktion dem zusätzlichen Gewicht standhält. Am besten eignen sich Flachdächer oder Dächer mit einer geringen Neigung.

Fördermöglichkeiten für ein energieeffizientes Dach

Der Zugang zu Fördergeldern für Neubauten und die Sanierung von Bestandsbauten wird in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) festgehalten. Darunter fallen auch Maßnahmen, die die Energieeffizienz des Daches betreffen.

In der BEG wurde 2021 die Förderlandschaft zusammengefasst, die bis dahin sowohl der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) als auch dem BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) unterstand. Im Juli 2022 und zu Jahresbeginn wurden aufgrund der Dringlichkeit der Situation drastische Änderungen vorgenommen, um den Zugang zu Fördergeldern zu erleichtern.

So wurden die Fördersätze teilweise erhöht, im Bereich fossiler Energien dagegen entfallen die Fördermittel komplett. Überdies wurde der Kreis der Antragsteller erweitert, sodass jetzt auch Unternehmen in den Genuss einer staatlichen Unterstützung kommen, wenn sie ihre Gebäude energieeffizient gestalten.

Für die Dämmung eines Daches können dabei bis zu 20 Prozent der Kosten über Zuschüsse und zinsgünstige Kredite erwartet werden. Eine Photovoltaikanlage inklusive Speicher wird sogar mit bis zu 50 Prozent gefördert. Zwei Gründe mehr, die Dämmung des Daches so schnell wie möglich anzugehen!

Der Aufgabenbereich eines Dachdeckers ist weit gefasst! Bild: Pixabay