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Der Druck macht den Unterschied

Mit „LamiPress“-Maschinen lassen sich auch aufwendige Verbundsicherheitsgläser (VSG) aus ESG, Multilayer-Laminate, schaltbare Gläser, Brandschutz- und Vakuumgläser in höchster Qualität schnell und wirtschaftlich laminieren. Der Energieeinsatz beträgt nur 10 kW/h pro Quadratmeter VSG, weil die Prozesskammer deutlich kleiner ist als in einem Autoklaven, die Zykluszeit ab 45 Minuten ist verglichen mit dem rund sechsstündigen Prozess im Autoklaven extrem kurz. Wie ist das technisch möglich, was macht die LamiPress anders als autoklavfreie Laminierer, die doch relativ häufig mit hohen Ausfallraten und Qualitätsproblemen kämpfen? Die Antwort lautet: Es handelt sich um eine ganz eigene Technologie, bei der ein weltweit patentiertes Überdruckverfahren den Unterschied macht.  

In der Basisausstattung besteht eine LamiPress aus dem eigentlichen Prozessraum mit angeschlossener Steuerung, Heizung und Kühlung, einem Übergabetisch mit Transferplatte und einem Freiluftkühler zum abschließenden Nachkühlen. Zur Herstellung von Laminaten werden im ersten Schritt, im Reinraum, Gläser und Folien zusammengelegt, die Folien aufs Endmaß getrimmt und die entstandenen „Pakete“ mit Klebeband fixiert. Die Pakete werden anschließend per Vakuummanipulator auf die Transferplatte gelegt und mit der Vakuummatte abgedeckt. Anschließend geht es außerhalb des Reinraumes in den Kaltvakuum-Prozess: Zwischen den auf der Transferplatte liegenden Glaspaketen und der Vakuummatte wird die Luft „abgesaugt“. Die Transferplatte wird nun mit den fest unter der Vakuummatte liegenden Glaspaketen in den Prozessraum der LamiPress gefahren, wo sie auf einer „Heizplatte“ zum Liegen kommt. Nun wird der obere Rahmen der LamiPress abgesenkt, bis der Prozessraum hermetisch abgeschlossen ist. Im Innenraum wird jetzt ein Balgsystem aufgeblasen, das die Heizplatte und die Transferplatte an den Rahmen presst und pneumatischer Überdruck in den Prozessraum eingebracht. Anschließend startet der Heiz- und Kühlprozess, in dessen Verlauf Temperatur, Druck und Vakuum automatisch an Produkt angepasst werden. Nach Abschluss der Lamination, die je nach Konfiguration zwischen 45 und 120 Minuten dauert, fahren die fertiggestellten VSG auf der Transferplatte wieder aus dem sich öffnenden Prozessraum und können entnommen werden. Eine Nachbearbeitung der Kanten ist nicht notwendig. Die Transferplatte wird abschließend wieder in den Materialfluss eingespeist und steht für die nächsten Laminate zur Verfügung. 

Mit LamiPress-Maschinen ersparen sich Glasverarbeiter das Bauen fehleranfälliger Vakuumsäcke und blockieren sich nicht an der für die Massenproduktion ausgelegten Vorverbundlinie. Neben den Standardmodellen konstruiert Fotoverbundglas Marl in Kooperation mit Hegla als langjährigem Partner für Fördertechnik Maschinen nach individuellen Anforderungen, vom kleinen Labormaßstab bis zur Jumbo-Linie für Gläser in Bandmaßen – oder sogar größer. Im Zuge der langjährigen Zusammenarbeit mit Kuraray (Trosifol- und Sentryglas-Folien) und Eastman (Saflex- und Vanceva-Folien) wurde der Überdruck-Prozess der Anlagen für jede beliebige Dimension perfektioniert und ist heute das prozessicherste Verfahren am Markt. Sogar Spezialfolien mit Vogelschutzeigenschaften, schaltbare Folien, GIPV-Module oder Vakuumgläser mit PVB- und Sentryglas-Folien können problemlos laminiert werden. 

siehe auch: www.lami-press.de

Vorbereitung der Glaspakete im Reinraum. Foto: Fotoverbundglas Marl GmbH / LamiPress
Zwischen den Glaspaketen auf der Transferplatte wird die Luft „abgesaugt“. Foto: Fotoverbundglas Marl GmbH / LamiPress
Die LamiPress wird beschickt. Foto: Fotoverbundglas Marl GmbH / LamiPress
Geöffneter Prozessraum der LamiPress. Foto: Fotoverbundglas Marl GmbH / LamiPress
Das Laminieren ist abgeschossen. Foto: Fotoverbundglas Marl GmbH / LamiPress
Die hohe Qualität der Laminate macht eine Nachbearbeitung der Kanten überflüssig. Foto: Fotoverbundglas Marl GmbH / LamiPress