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Hausbau: Besser Bodenplatte oder Keller? ​​​​​​​

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Ob Massivhaus oder Fertighaus, ein stabiles Fundament ist das A und O beim Hausbau. Aber was ist die richtige Art von Fundament? Die Entscheidung zwischen Bodenplatte und Keller fällt vielen Hausbauern nicht leicht. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, wenn kein Keller benötigt wird, kann eine gute Bodenplatte ebenfalls ein solides Fundament darstellen. Doch welche Kriterien sollen berücksichtigt werden und was sind die einzelnen Pro- und Contra-Punkte, die für und gegen Bodenplatte oder Keller sprechen? 

Die Bodenplatte im Überblick 
Bei der Planung des Eigenheims gibt es viel zu bedenken, doch bevor es überhaupt losgehen kann, braucht es ein Fundament. Eine Bodenplatte sorgt für einen sicheren Stand des Hauses und kann sowohl beim Massivhaus als auch beim Fertighaus ein gutes Grundfundament bieten. Es handelt sich um einen lasttragenden und flächendeckenden Unterbau, der für Standsicherheit und Stabilität sorgt. Gleichzeitig ist die Bodenplatte dafür verantwortlich, dass keine Feuchtigkeit ins Haus eindringen kann und Unebenheiten auf dem Baugrund verhindert werden. 

Während der Errichtung der Platte können verschiedene Installationen durchgeführt werden, so zum Beispiel die Umsetzung einer Wärmedämmung, die für ein verbessertes Energiemanagement sorgt. Bevor der tatsächliche Bau begonnen wird, müssen Elektroleitungen und Wasserrohre verlegt werden, erst danach wird die Bodenplatte fertig gegossen und ist dann bereit, als Tragfläche für ein Fertig- oder Massivhaus zu fungieren. 

Der Keller als Fundament fürs Haus
Die Entscheidung für einen Keller hat Vor- und Nachteile, zudem ist die Einrichtung teurer als die Nutzung einer Bodenplatte. Lieber gar kein Keller als ein schlechter Keller, da sind sich Experten einig. Wer also für seinen Neubau einen Nutz- oder Wohnkeller bauen möchte, muss bereit sein, in hochwertige Materialien zu investieren. Kellerräume dienen einerseits als Stauraum und Nutzfläche, andererseits aber auch als Fundament im Erdreich. 

Es besteht die Wahl zwischen traditionell gemauerten Kellerwänden oder solchen, die aus Beton gegossen werden. Als Fertigmodell kommen Keller in Betracht, die aus bereits gegossenen Betonelementen zusammengesetzt werden. Der Fertigkeller hat immense Vorteile, denn er beschleunigt den Bau und sorgt zudem mit seinen einzelnen Bauteilen für Schutz vor Feuchtigkeit und Witterung. Nachdem Wände und Decke gebaut sind, muss der Keller gedämmt und abgedichtet werden. Wie aufwendig die Maßnahmen sind, hängt von der späteren Nutzung ab. 

Zu beachten sind die Bauvorschriften, aber auch die Frage, wie der Keller langfristig genutzt wird. Ein Umbau in ein Souterrain ist je nach Voraussetzungen später nämlich nicht mehr sorglos möglich. Falls sich die Lebensumstände ändern und der Keller zum Lebensraum ausgebaut werden soll, sollten diese Gedanken schon beim Kellerbau berücksichtigt werden. Die minimale Deckenhöhe eines Kellers wird in den behördlichen Vorschriften mit 2,30 Metern angeboten, hoch genug, um eigentlich einen Wohnkeller zu errichten. 

Die Vorteile bei der Nutzung einer Bodenplatte
Wer sich für eine Bodenplatte entscheidet, hat Vor- und Nachteile durch diese Bauweise. Einer der größten Vorteile liegt darin, dass sich die Bauzeit erheblich verkürzt und der Traum vom Eigenheim schneller realisiert werden kann. Hinzu kommt, dass die Bodenplatte das Budget weniger belastet als der komplexe Bau eines eigenen Kellers.

Das eingesparte Geld wird in den meisten Fällen benötigt, denn ein Hausbau verschlingt nicht selten mehr Kosten als eigentlich gedacht. Für künftige Hausbesitzer, die sicher auf einen Keller und seine Vorteile verzichten können, lohnt sich die Bodenplatte als solide, gut gedämmte Alternative, die ein solides Fundament darstellt. Ein weiterer Vorteil ist, dass keine Bauvorschriften bezüglich Raumhöhe und Belüftung berücksichtigt werden müssen und daher behördliche Stresssituationen entfallen können. 

Die Vorteile eines Kellers als Fundament
Der Keller hat vor allem den Vorteil, dass zusätzlicher Wohnraum geboten wird, ohne dass dabei eine Vergrößerung der eigentlichen Grundfläche stattfinden muss. Da Bauparzellen immer kleiner werden, ist das ein tragendes Argument. Auf der anderen Seite leben aber auch immer mehr kinderlose Paare zusammen, die zwar den Wunsch nach einem eigenen Haus, aber nur einen geringen Platzanspruch haben. 

Der Keller kann für verschiedene Zwecke genutzt werden, entscheidend ist die Differenzierung zwischen einem Nutz- und Wohnkeller. Der Nutzkeller dient vor allem der Lagerung von Gegenständen, Lebensmitteln und anderen Utensilien. Da er meist nicht beheizt, sondern nur belüftet wird, ist ein späteres Wohnen in diesen Räumen nicht möglich. Bevor also die Entscheidung fällt, sollten auch Zukunftsprognosen für die Kellernutzung berücksichtigt werden. 

Entscheidung kann das Erdreich treffen 
Manchmal ist es nicht der Bauherr selbst, sondern das Erdreich, was die Entscheidung zwischen Bodenplatte und Kellerfundament trifft. Es lohnt sich daher, einen genauen Blick auf das Baugrundstück zu werfen, denn nicht alle Bodenarten sind überhaupt für einen Keller geeignet. Wenn das Erdreich nicht tragfähig ist oder der Grundwasserspiegel besonders hoch ist, kommt nur eine Bodenplatte in Betracht, da der Keller sonst im Nassen stehen würde. 

Zwar ist es möglich, Widrigkeiten zu beseitigen und das Erdreich tragfähiger zu gestalten, doch die Kosten sind oft so immens, dass die meisten Bauherren davor zurückschrecken und sich dann lieber für die Bodenplatte als Fundament entscheiden. Ein kompletter Bodentausch kann erforderlich werden, damit überhaupt ein Keller geplant werden kann. 

Problematisch ist die Entscheidung für einen Keller immer dann, wenn das Haus sehr nahe am Ufer eines Sees oder Flusses steht oder der Grundwasserspiegel von Natur aus sehr hoch ist. Ohne eine besondere Abdichtung und die Integration einer Weiß- oder Schwarzwanne ist es bei einem Keller in der Nähe von Wasser nicht möglich, sichere Trockenheit für das Haus zu gewährleisten. 

Baufehler oder Planungsfehler können ganz erhebliche Schäden zur Folge haben und im schlimmsten Fall dafür sorgen, dass der Keller feucht wird und diese Feuchtigkeit auf das Haus übertragen wird. Bei solch widrigen Bedingungen lohnt es sich, auf den Keller zu verzichten und stattdessen eine tragfähige und solide Bodenplatte als Fundament zu nutzen.

Individuelle Entscheidung wichtig
Es gibt keine pauschale Möglichkeit zu entscheiden, ob Bodenplatte oder Kellerfundament die bessere Lösung ist. Wichtig ist, zu beachten, welche Wünsche beim Bauherren selbst vorbestehen, welche Bedingungen das Baugrundstück mitbringt und wie die weitere Nutzungsplanung ist. Es muss dabei beachtet werden, dass ein Keller oft nicht barrierefrei ist und vor allem ältere Hausbewohner diesen nicht nutzen können, obwohl er vorhanden ist. Mangelnde Kellerpflege kann dann zur Folge haben, dass es zu Feuchtigkeit und Schimmel kommt, die im schlimmsten Fall das Fundament beschädigen. 
 

Die Entscheidung zwischen Bodenplatte und Keller fällt vielen Hausbauern nicht leicht. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile Photo by Sandy MIllar on Unsplash